Marcel Hilßner (21, Chemie Leipzig) sitzt auf dem Rasen und ist mit der Schiedsrichter-Entscheidung nicht einverstanden.
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Fußball | Regionalliga Körper streikt - Marcel Hilßner verlässt Chemie Leipzig

21. Mai 2024, 08:31 Uhr

Bei der BSG Chemie Leipzig machte Marcel Hilßner im Nachwuchs die ersten Schritte, letzten Sommer kam der verlorene Sohn zurück in den Kunze-Sportpark. Doch nach nur einer Saison ist Schluss bei der BSG Chemie, der Körper macht nicht mehr mit.

Die BSG Chemie Leipzig muss den nächsten Abgang verkraften. Nach nur einer Saison verlässt Marcel Hilßner den Regionalligisten. Der 29-Jährige absolvierte Ligen übergreifend 31 Spiele für die BSG und erzielte dabei drei Tore. Hauptgrund für den Abschied ist eine lange Verletzungsgeschichte.

"Passt nicht mehr auf diesem Niveau"

"Im letzten halben Jahr hatte ich zu kämpfen. Ich habe mir eingestehen müssen, dass es wegen der Verletzungen nicht mehr auf diesem Niveau und mit der Intensität passt", erklärte der Mittelfeldspieler in einer Botschaft auf der Facebook-Seite des Vereins. Es sei nicht selbstverständlich gewesen, dass er noch im Rehabetrieb nach dem zweiten Kreuzbandriss letzten Sommer verpflichtet wurde. "Dafür bin ich Chemie sehr dankbar. Ich hatte Highlights wie das Spiel gegen Frankfurt und das Tor gegen Chemnitz. Ich hoffe, ich konnte ein wenig was zurückzahlen."

Hilßner liebäugelt mit Trainer-Job

Mit der Verpflichtung bei Chemie habe sich für Hilßner der Kreis geschlossen. Beim damaligen FC Sachsen Leipzig durchlief er einige Nachwuchsteams, bevor es ihn in die Fußballakademie von Werder Bremen zog. Es folgten zahlreiche Stationen, u.a. bei Dynamo Dresden, Hansa Rostock und auch auf der Insel. Mit dem Fußball will und kann Hilßner aber nicht abschließen. "Ich glaube nicht, dass es mich lange fern hält vom Fußball. Vielleicht werde ich mich weiterbilden zum Trainer."

Spio - Luckenwalde - Chemie 3 min
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Was für ein Saisonabschluss für Chemie Leipzig. Noch nie konnten die Leutzscher beim FSV Luckenwalde gewinnen, diesmal entführten sie aus dem Werner-Seelenbinder-Stadion drei Punkte.

Sport im Osten So 19.05.2024 12:55Uhr 02:35 min

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Vier weitere Spieler verlassen Chemie

Die Leipziger müssen mit Hilßner bereits den fünften Abgang verkraften. Denis Jäpel, Philipp Harant und Lucas Surek hatten vor wenigen Wochen ihren Abschied erklärt, wollen sich in Zukunft mehr Familie und Beruf widmen. Philipp Wendt schloss sich nach sieben Jahren Chemie dem FC Carl Zeiss Jena an. Geholt wurde zur neuen Saison bisher Tim Bunge von Ligarivale FC Eilenburg. Cheftrainer Miroslav Jagatic hingegen verlängerte sein Engagement bis 2027.


SpiO

Dieses Thema im Programm: Sport im Osten im MDR AKTUELL Nachrichtenradio | 21. Mai 2024 | 09:40 Uhr

13 Kommentare

AufmerksamerBeobachter vor 9 Wochen

Ich stimme Ihnen eigentlich nie zu, vlt. aus Prinzip, aber hier haben sie sowas von Recht. In der Form wäre es auch bei uns - erstens in die Zweite gegangen und nach dem Training zum Fettpressen in den Wald.

Das sind zwar 'Amateure' aber so geht es wirklich nicht. Damit tut man sich selbst auch keinen Gefallen, das Körpergefühl ist weg und man kommt nicht mehr richtig um die Ecke - gerade weil Fußball von schnellen Bewegungswechseln und Anfritten lebt.

SGDHarzer66 vor 9 Wochen

Wenn ich mit 29 Jahren(!) so ausgesehen hätte....., wäre mein Trainer in der Landesklasse explodiert. Aber Il Sassone, du hast Recht: wer sich den Verlockungen des Übermaßes hingibt und disziplinlos lebt hat es selbst verschuldet und muss mit den körperlichen Konsequenzen leben. Hilßner ist daher nur ein weiteres Beispiel einer Generation, die nicht verzichten kann.

SGDHarzer66 vor 9 Wochen

Der Körper spielt nicht mehr mit? Dann sollte er vor den Spiegel treten und sich die Frage beantworten, ob er die Proportionen eines Fußballers hat. Vergleiche mit Spfrd. Pannewitz sollte man nicht ganz ausschließen....

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