Ein Blitz entlädt sich während eines Gewitters am Abend über der Altstadt neben der Hofkirche.
Auch über Dresden erhellten zahlreiche Blitze den nächtlichen Himmel. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Schwere Unwetter Heftige Gewitter und Starkregen in Teilen Mitteldeutschlands

23. Juni 2023, 21:09 Uhr

Über Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen sind schwere Unwetter hinweggezogen. Es kam zu Überschwemmungen und Zugausfällen. Größere Schäden wurden über Nacht nicht gemeldet. Der Deutsche Wetterdienst warnt noch bis Freitagmorgen vor Windböen.

Über weite Teile Deutschlands sind am Donnerstag und in der Nacht zum Freitag schwere Unwetter mit Starkregen, Gewittern und Hagel hinweggezogen. Ein Tief Richtung Osten sorge in Verbindung mit heißer subtropischer Luft für "eine Schwergewitterlage", hieß es vom Deutschen Wetterdienst (DWD).

Am Donnerstagabend zog die Gewitterfront zunächst über Teile Thüringens hinweg und später nach Sachsen und Sachsen-Anhalt weiter. Wegen Starkregens kam es dort vielerorts zu Überschwemmungen. Besonders betroffen war zunächst vor allem der Harz und das Harzumland, später dann auch östlichere Regionen. Bäume stürzten um, Keller liefen voll, zahlreiche Straßen wurden überspült. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz.

Thüringen und Sachsen kamen offenbar glimpflicher davon. Größere Schäden oder Verletzte wurden bislang nicht gemeldet.

In Mitteldeutschland herrschte am Donnerstag auch ein erhöhtes Tornado-Risiko. MDR-Wetterexpertin Michaela Koschak sagte, "Die Windscherung ist sehr groß. Das heißt: In der Höhe kommt der Wind aus einer anderen Richtung als am Boden und die Windgeschwindigkeiten sind hoch. Da kann so Einiges passieren." Eine Gefahrenmitteilung vor Tornados wurde am Donnerstagabend jedoch wieder aufgehoben.

Bahn stellt Verkehr teilweise ein

In weiten Teilen Westdeutschlands sorgten Unwetter bereits am Donnerstag für Überschwemmungen und Schäden. Besonders schwer traf es Nordhessen. Die Stadt Kassel meldete überschwemmte Straßen, entwurzelte Bäume und geflutete Keller. Der Vorplatz am ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe stand unter Wasser. Im Frankfurter Vorort Sindlingen stürzten Bäume auf Autos und eine Bahn-Oberleitung.

Die Deutsche Bahn stellte den Betrieb auf mehreren Strecken ein – darunter ICE- und IC-Strecken. Für gestrandete Fahrgäste wurden in mehreren Städten Züge zum Übernachten zur Verfügung gestellt. In Berlin, Bremen, Frankfurt am Main, Göttingen, Hamburg, Hannover und Kassel sind nach Angaben einer Bahnsprecherin entsprechende Züge eingesetzt worden.
Reisende sollten sich im Vorfeld online informieren, ob ihr Zug fahre. Wer für Donnerstag oder Freitag ein Bahn-Ticket gebucht habe, könne die Fahrt verschieben. Die Zugbindung sei aufgehoben.

dpa (nvm)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 22. Juni 2023 | 07:30 Uhr

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