Zwei Frauen in Verdi-Westen gekleidet im Vordergrund. Im Hintergrund ein Flugzeug.
An den beiden Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden beteiligten sich am Freitag 40 Beschäftigte am Warnstreik. Bildrechte: Telenewsnetwork

Luftsicherheitspersonal im Ausstand Kaum Ausfälle durch Warnstreiks an sächsischen Flughäfen

15. März 2024, 16:42 Uhr

Zwei Tage lang hat die Gewerkschaft Verdi das Luftsicherheitspersonal von zehn deutschen Flughäfen zum Warnstreik aufgerufen. Allein am Donnerstag wurden fast 600 Flüge annulliert. Am Freitag war vor allem der Airport Hannover von Ausfällen betroffen. An sächsischen Flughäfen hielten sich die Einschränkungen für Reisende dagegen in Grenzen.

Am zweiten Streiktag des Sicherheitspersonals an deutschen Flughäfen hat es am Freitag erneut zahlreiche Flugausfälle und -verspätungen gegeben. Nach Schätzungen des Flughafenverbands ADV fielen durch die Ausstände seit Donnerstag insgesamt 662 Flüge aus, mehr als 100.000 Passagiere waren betroffen. Am Freitag waren vor allem die Airports Hannover und Karlsruhe/ Baden Baden betroffen. Am Flughafen Hannover fielen bis zum Mittag alle Abflüge aus. Am Nachmittag sollte sich der Betrieb wieder normalisieren.

Nur wenige Streikende an Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden

An den beiden Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden beteiligten sich dagegen kaum Mitarbeiter an den Streiks. Verdi-Sprecher Stefan Hilbig sagte MDR AKTUELL, dass an beiden Standorten 40 Beschäftigte die Arbeit niederlegten. Der große Teil des Personals der zuständigen Sicherheitsfirmen sei aber zur Arbeit gegangen, sodass der Streik kaum Auswirkungen auf den Flugbetrieb gehabt habe.

Dem Flughafensprecher zufolge konnten am Freitagmorgen alle Maschinen in Dresden und Leipzig/Halle planmäßig starten. Auch im Laufe des Tages sei nur vereinzelt mit Einschränkungen zu rechnen. Gestrichen wurden unter anderem der Flug von Leipzig/Halle nach Istanbul und von Dresden nach Amsterdam.

Schlichtung macht Hoffnung für Fluggäste

Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky zeigte sich unterdessen zuversichtlich, er halte eine Einigung in der angepeilten Schlichtung bis spätestens Karsamstag für "sehr realistisch". Er glaube, beide Seiten wollten einen Streik an Ostern vermeiden. Sollte es keine Einigung geben, sei ein Streik allerdings bereits am Ostersonntag möglich.

Derzeit läuft die Suche nach Schlichtern. Nach dem Willen von Verdi soll jede Seite einen eigenen Vermittler benennen. Auch Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann betonte die Bereitschaft zu einer Einigung. Man sei einer Lösung näher gekommen, es habe aber nocht nicht zum Abschluss gereicht, sagte er am Donnerstag nach der fünften Verhandlungsrunde.

Streit um Lohnerhöhung für Sicherheitspersonal

Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es um die Arbeitsbedingungen von etwa 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich.

Bislang sind fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben. Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit schneller einsetzenden Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde. Die Luftsicherheitsunternehmen haben nach eigenen Angaben 2,70 Euro in drei Stufen angeboten. Die Flughäfen selbst sind keine Tarifpartner.

dpa/Reuters/AFP (dni/ rnm)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 13. März 2024 | 15:30 Uhr

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