Arbeiter sind auf der Baustelle des Gaskraftwerks der Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft beschäftigt.
Auch in Leipzig wurde ein neues Kraftwerk gebaut. Es soll mit Wasserstoff betrieben werden. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Energieversorgung Habeck kündigt schnelle Einigung zum Bau von Gaskraftwerken an

05. Februar 2024, 11:01 Uhr

Der Bau neuer Gaskraftwerke soll in der Stromversorgung den schwankenden Anteil erneuerbarer Energien ausgleichen. Doch angesichts der angespannten Haushaltslage gibt es Unsicherheiten bei der Finanzierung. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat nun eine baldige Einigung zur Kraftwerksstrategie angekündigt.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will möglichst schnell eine Kraftwerksstrategie unter Dach und Fach bringen. "Wir werden uns bald einigen", sagte der Grünen-Politiker im ZDF-Morgenmagazin am Freitag. Die Kraftwerke sollten in sechs Jahren stehen, die Errichtung dauere vier Jahre, davor müsse noch geplant und genehmigt werden. "Also wir sind noch im Zeitplan, aber es wäre gut, wenn wir jetzt auch zu Potte kommen."

Die Kraftwerkstrategie solle verhindern, dass Deutschland in den 2030er Jahren in eine Situation komme, "wie ich sie jetzt vorgefunden habe: tolle Pläne, aber keine Technik, tolle Ausstiegspläne, aber keine Netze, tolle Erneuerbaren-Pläne, aber keine Erneuerbaren", sagte Habeck.

Habeck will neue Gaskraftwerke im Zuge der Energiewende umfassend fördern. Strittig ist in der Ampel-Koalition vor allem die Finanzierung in der angespannten Haushaltslage. Vorgesehen sind Ausschreibungen für die Anlagen, die den stetig wachsenden, aber schwankenden Anteil erneuerbarer Energien ausgleichen können. Wer die geringsten Subventionen verlangt, erhält den Zuschlag. Die Kostenschätzungen aus der Branche beliefen sich zuletzt auf bis zu 40 Milliarden Euro.

Am Dienstag hatte Habeck gesagt, er wolle im Rahmen einer Kraftwerksstrategie die Unternehmen sowohl bei den Investitions- als auch bei den Betriebskosten der Anlagen unterstützen. Gaskraftwerke können viel schneller hoch- und heruntergefahren werden als Kohlemeiler.

Mit zunehmendem Anteil erneuerbarer Energie wird der Bau immer dringlicher. Zuletzt betrug der Anteil von Wind- oder Solarstrom schon über die Hälfte des Verbrauchs. Ein Bau allein finanziert durch die Wirtschaft rechnet sich jedoch nicht, da die Anlagen meist nur laufen werden, wenn die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht.

Reuters, AFP (ewi)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 26. Januar 2024 | 09:00 Uhr

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