Debatte um Streikforderungen IG-Metall-Chefin sieht verkürzte Arbeitszeit als Chance für Wirtschaft
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17. März 2024, 13:19 Uhr
IG-Metall-Chefin Christiane Benner sieht in einer verkürzten Arbeitszeit für alle eine große Chance für die Wirtschaft. Benner sagte MDR AKTUELL, dadurch könne man mehr Beschäftigte in einem Unternehmen halten. Bei der Wahl zwischen mehr Geld und mehr Zeit würden sich viele Menschen für mehr Zeit entscheiden.
IG-Metall-Chefin Christiane Benner sieht in einer Senkung der Arbeitszeit eine große Chance für die Wirtschaft. Benner sagte MDR AKTUELL, durch kürzere Arbeitszeiten für alle könne man mehr Beschäftigte in einem Unternehmen halten. Die Gewerkschafterin verwies darauf, dass diese Möglichkeit bereits während der Corona-Zeit von Arbeitgebern genutzt wurde, um zum Beispiel Kurzarbeit zu verhindern.
Viele entscheiden sich für freie Zeit
Benner zufolge ist es vielen Arbeitnehmern wichtig, mehr Zeit für Erziehung, Pflege oder einen Schichtausgleich zu haben. Ihre Gewerkschaft habe 2018 einen guten Tarifabschluss gemacht, der den Beschäftigten mehr Souveränität bei der Arbeitszeit eröffne. Die Menschen können seither zwischen mehr Geld oder mehr freier Zeit wählen. Und viele hätten sich für die freie Zeit entschieden.
Die IG Metall-Chefin betonte, dass ein sicherer Arbeitsplatz und mehr Mitbestimmung bei der Arbeitszeit bei den Beschäftigten auch für mehr Zufriedenheit sorgen. Derzeit gehe es darum, diese Modelle der Flexibilisierung und Arbeitszeitsouveränität in Verhandlungen mit den Unternehmen weiter auszuweiten, sodass die Beschäftigten künftig die Chance haben, die freie Zeit auch zu nehmen, wenn sie sie brauchen.
FDP-Generalsekretär für Einschränkung des Streikrechts
Die Lokführergewerkschaft GDL streitet seit Wochen mit der Deutschen Bahn über eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit für Schichtbedienstete von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die GDL hatte in dem Tarifstreit bereits sechs Mal gestreikt. Auch andere Tarifkonflikte im Verkehrsbereich hatten zuletzt für große öffentliche Einschränkungen gesorgt.
Angesichts des Tarif-Streits zwischen Bahn und GDL hat nun auch FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai eine Reform des Streikrechts gefordert. Der "Bild am Sonntag" sagte er, gerade im Bereich der kritischen Infrastruktur sei es wichtig, dass die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleibe und eine "maßlose Streikgier" unterbunden werde. Nötig seien daher verpflichtende Schlichtungen, klare Streikfristen und die Möglichkeit, Verhandlungsführer auszutauschen.
MDR/AFP/dpa (dni)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 17. März 2024 | 09:30 Uhr
Wessi vor 47 Wochen
Das ist aber nicht das Problem der Gewerkschaften @ Kritiker und trifft auch nicht auf alle Bereiche zu.Wir brauchenZuwanderung,Zuwanderung+Zuwanderung.400.000 Migranten pro Jahr (ZDF).Und es bleibt das Problem der sich bereichernden Arbeitgeber!
Nudel81 vor 47 Wochen
Die Renten werden in der Höhe der Lohnsteigerung der Arbeitnehmer erhöht. Das die Rente heutzutage kaum reicht ist klar und das sie auch nicht 2000€ Netto beträgt wie Ricarda L. glaubt. Beides im Durchschnitt natürlich!
Kritiker vor 47 Wochen
Eddi58: Sicher die Ruhezeiten sind grundlegend nur wenn man eine Zugeinheit (mal angenommen) in Hamburg verlässt und (mal etwas übertrieben) in Dresden mit vorgeschriebener Zeit übernehmen soll sind 8 Stunden zu Ruhe auf einem Sitz im Personenzug als Bahnkunde ausreichend zum Ausruhen und 8 Stunden sind als Ruhezeitvorschrift eingehalten. Lokfahrer, gerade im Güterverkehr haben hier nichts mitzureden sondern Grundlagen einzuhalten und ihre Arbeit ordnungsgemäß auszuführen wie vorgeschrieben wird.