Gedrosselte Lieferungen Gasimporteur Uniper fährt Milliardenverlust ein

17. August 2022, 10:14 Uhr

Der Energiekonzern Uniper hat wegen der ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland im ersten Halbjahr Milliardenverluste verbucht. Auch für den Rest des Jahres rechnet das Düsseldorfer Unternehmen, das mehr als 100 Stadtwerke und Industriefirmen beliefert, mit keiner Besserung.

Der angeschlagene Energiekonzern Uniper hat im ersten Halbjahr einen Verlust von mehr als zwölf Milliarden Euro eingefahren. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in Düsseldorf mit. 6,5 Milliarden davon stehen demnach im Zusammenhang mit unterbrochenen Gaslieferungen aus Russland. Hinzu kommen Wertminderungen von 2,7 Milliarden Euro, weil die neue Gas-Pipeline Nord Stream 2, an der Uniper beteiligt ist, nicht in Betrieb geht. Insgesamt hat der Konzern damit mehr als zwei Milliarden Euro Schulden angehäuft. Auch für das gesamte Jahr 2022 erwartet Uniper ein negatives Ergebnis.

Mit einer Besserung rechnet das Unternehmen erst wieder in den nächsten Jahren. Finanzchefin Tina Tuomela erklärte, für 2023 setze man auf eine Ergebnisverbesserung. Ab 2024 wolle man die Verlustzone wieder verlassen.

Gedrosselte Gaslieferungen bringen Uniper in Schieflage

Uniper ist der größte deutsche Gasimporteur. Das Unternehmen beliefert mehr als 100 Stadtwerke und Industriefirmen. Wegen der seit Wochen stark gedrosselten Gaslieferungen und einer starken Abhängigkeit von Gas aus Russland muss es nun teureres Gas auf dem Markt kaufen, um Verträge erfüllen zu können. Das führte zu Liquiditätsproblemen, weil Uniper die Preissteigerungen bislang nicht weitergeben konnte. 

Um den Konzern zu stützen, wurde ein milliardenschweres Rettungspaket geschnürt. Es sieht unter anderem vor, dass der Bund mit 30 Prozent bei dem Düsseldorfer Unternehmen einsteigt. Auch die Gasumlage ab 1. Oktober soll helfen, Uniper vor der Insolvenz zu bewahren.

dpa, MDR (kjs)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 17. August 2022 | 08:00 Uhr

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