1. bis 16. Juni 2024 Mehr als 70 Veranstaltungen und 100 Künstler: Osten-Festival in Bitterfeld-Wolfen startet
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31. Mai 2024, 11:34 Uhr
Theater, Filme und Musik: Am Samstag startet in Bitterfeld-Wolfen die zweite Auflage des Osten-Festivals. Mehr als 70 Veranstaltungen sind geplant. Inhaltlich geht es vor allem darum, wie sich die Stadt in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat.
In Bitterfeld-Wolfen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld beginnt am Samstag das Osten-Festival. Nach Angaben der Organisatoren sind bis zum 16. Juni mehr als 70 Theatervorstellungen, Musik, Filmvorführungen, Gesprächsrunden und Exkursionen geplant.
Festivalleiter Aljoscha Begrich sagte, Schwerpunkt der Veranstaltungen sei der Transformationsprozess der Stadt in den vergangenen Jahrzehnten. Rund 100 Künstler und 70 Studenten aus der ganzen Welt seien bei der zweiten Auflage des Festivals dabei.
Osten-Festival widmet sich der Industriegeschichte
Zum Auftakt des Festivals ist eine Badeaktion geplant. Dafür wurden nach Angaben von Begrich vor der alten Feuerwehrwache in Wolfen eine Wasserrutsche und ein 20-Meter-Becken gebaut. Damit entstehe ein Bezug zur einstigen Nutzung des Gebäudes, so Begrich.
Das Festivalzentrum sei zudem Ausgangspunkt eines kilometerlangen Kunstweges. Er verbinde 70 Kunstinstallationen. Darunter Fotografien, Wandbilder und auch eine Minigolfanlage. Das Gebäude in der Bunsenstraße auf dem historischen Industrieareal werde als Zentrum des "Festivals für gegenseitiges Interesse" dienen.
Fokus auf Stadtentwicklung im ehemaligen DDR-Industriezentrum
Bitterfeld-Wolfen gehört Begrich zufolge zu den wichtigsten Standorten der chemischen Industrie, auch schon in der DDR. In Wolfen wurden einer der weltweit ersten Farbfilme und die Filmfabrik-Kultmarke Orwo entwickelt. Nach der Wiedervereinigung prägten die Schließung vieler Unternehmen und der Wegzug Tausender Menschen die Stadtentwicklung. Mit diesen Veränderungserfahrungen beschäftigt sich das diesjährige Festival, so Begrich.
Die Stadt sei historisch auch verbunden mit dem sogenannten "Bitterfelder Weg" der DDR-Kulturpolitik, der die Beschäftigten demnach in Industrie und Landwirtschaft in Zirkeln und Arbeitsgemeinschaft zum Schreiben, Malen, Singen oder Theater spielen anregen sollte.
MDR (Susanne Reh/cfr) | Erstmals veröffentlicht am 24.05.2024
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR – Das Radio | 09. April 2024 | 07:40 Uhr