Blick in die Weill-Synagoge
Der Tag der offenen Tür in der Weill-Synagoge in Dessau wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Sicherheitsbedenken Jüdische Gemeinde in Dessau sagt Besuchertag am Sonntag ab

26. Oktober 2023, 16:17 Uhr

Wegen des Ausbruchs des Krieges in Israel und damit verbundenen Sicherheitsbedenken ist der Besuchertag in der Weill-Synagoge in Dessau am kommenden Sonntag abgesagt. Der einzige Programmpunkt am Sonntag ist ein Konzert für angemeldete Gäste.

Die Jüdische Gemeinde zu Dessau hat ihren am Wochenende geplanten Besuchertag abgesagt. Nach Ausbruch des Krieges in Israel könne nicht ausreichend für Schutz in und um die Synagoge gesorgt werden, sagte eine Sprecherin der Gemeinde.

Die Weill-Synagoge werde rund um die Uhr von Polizisten bewacht, das reiche für den am Sonntag geplanten Tag der offenen Tür jedoch nicht aus. Zuerst hatte die Mitteldeutsche Zeitung berichtet.

Am Sonntag nur Konzert mit angemeldeten Gästen

Die Weill-Synagoge wurde erst am vergangenen Sonntag feierlich eingeweiht. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) war zu Gast. Der einzige Programmpunkt, der am kommenden Sonntag stattfinden werde, ist ein am Nachmittag geplantes Konzert. "Dafür sind 60 Personen angemeldet", so die Sprecherin.

In der vergangenen Woche hatte auch die jüdische Gemeinde in Halle ein geplantes Fest anlässlich des Gründungstages Israels und alle mit Israel in Verbindung stehenden Veranstaltungen aus Sicherheitsgründen abgesagt. Am 7. Oktober hatte die Terrormiliz Hamas Israel überfallen.

MDR (Maximilian Fürstenberg), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 26. Oktober 2023 | 15:30 Uhr

5 Kommentare

ria vor 28 Wochen

Ich finde es traurig, dass solche Veranstaltungen in Deutschland aus Sicherheitsgründen abgesagt werden müssen. Wollen wir hoffen das wenigstens das Konzert störungsfrei abläuft.

steka vor 28 Wochen

Ist eigentlich schade, daß in einem Land, was sich Rechtsstaatlichkeit, Menschenwürde, Glaubens- und Meinugsfreiheit so "auf die Fahnen geschrieben" hat nicht in der Lage ist, diese auch zu schützen.
da gibt es seit tagen Bombendrohungen per mail aber es scheint niemand in der Lage zu sein, die Versender zu ermitteln. anscheinend steht das Recht auf Anonymität höher als das Recht auf Unversehrtheit und Leben.

Ralf G vor 28 Wochen

Empfehle das Buch "Deutschland schafft sich ab". Das sind genau solche Zustände vorausgesagt.

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