Für Menschen ungefährlich Vogelgrippe bei Möwen in Wittenberg festgestellt
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28. April 2023, 08:41 Uhr
Im Annaburger Ortsteil Prettin im Kreis Wittenberg sind mehrere Fälle von Vogelgrippe aufgetreten. Das Virus ist bei toten Lachmöwen nachgewiesen worden. Der Kreis hat Schutzmaßnahmen für Geflügel angeordnet. Für Menschen gilt das Virus aber als ungefährlich.
- Im Landkreis Wittenberg ist die Vogelgrippe bei mehreren toten Möwen festgestellt worden.
- Der Landkreis hat deshalb Schutzmaßnahmen festgelegt, unter anderem eine Stallpflicht für Geflügel.
- Für Menschen gilt die Vogelgrippe als ungefährlich, denn das Risiko einer Infektion wird als gering eingeschätzt.
Im Landkreis Wittenberg sind mehrere Fälle der Vogelgrippe aufgetreten. Wie der Kreis am Donnerstag mitteilte, ist das sogenannte H5-Virus bei fünf toten Lachmöwen nachgewiesen worden. Die Tiere sind demnach am Montag im Annaburger Ortsteil Prettin gefunden worden. Zudem habe man an einem nahen See zahlreiche weitere verendete Möwen entdeckt. Diese seien inzwischen eingesammelt und "unschädlich beseitigt" worden.
Wittenberg ordnet Stallpflicht für Geflügel an
Erkrankungen mit dem H5-Virus verlaufen dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge vor allem bei Hühnern und Puten häufig tödlich – und werden deshalb umgangssprachlich nicht nur "Vogelgrippe", sondern auch auch "Geflügelpest" genannt. Der Landkreis Wittenberg hat daher nach eigenen Angaben Schutzmaßnahmen angeordnet. Demnach gilt in den Ortsteilen Prettin, Axien, Gehmen, Hohndorf und Labrun eine Stallpflicht für Geflügel. Zudem seien Geflügelausstellungen und -märkte verboten.
Anfang des Jahres hatte es bereits mehrere Fälle von Vogelgrippe in Sachsen-Anhalt gegeben. Im Bergzoo Halle mussten nach einem Fall 17 Vögel getötet werden. Auch im Tierpark Bad Kösen waren mehrere Fälle aufgetreten. Im Landkreis Börde mussten im Februar alle 20.000 Puten in einer Zuchtanlage getötet werden, nachdem die Krankheit dort ausgebrochen war.
Vogelgrippe gilt für Menschen als ungefährlich
Wie das Friedrich-Loeffler-Institut im März mitteilte, sind in Deutschland zuletzt vermehrt Fälle von Vogelgrippe bei Wildvögeln und insbesondere bei Möwen aufgetreten. Auf Menschen sind H5-Viren laut RKI jedoch nicht leicht übertragbar. Zu einer Infektion könne es durch engen Kontakt zu einem infizierten oder toten Tier oder dessen Ausscheidungen kommen. In Deutschland ist laut Fallzahlen der Weltgesundheitsorganisation bislang aber kein solcher Fall bekannt geworden.
Dem Landkreis Wittenberg zufolge wird das Risiko, dass die Vogelgrippe sich von Wildvögeln auf Menschen überträgt, nach wie vor als gering eingeschätzt. Wer einen toten Vogel finde, sollte diesen dennoch nicht berühren – sondern dem Fachdienst Veterinärwesen und Verbraucherschutz melden.
MDR (Michael Rosebrock, Dennis Blatt, Maren Wilczek)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 28. April 2023 | 06:00 Uhr