
Straßen-Umbenennung Halle: Stadtrat für Anton-Wilhelm-Amo-Straße
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21. Dezember 2023, 06:40 Uhr
Halle würdigt den Philosophen Anton Wilhelm Amo mit einer eigenen Straße. Das hat der Stadtrat am Mittwoch trotz Kritik entschieden. Ein Teil des Universitätsrings wird nun umbenannt.
Ein Teil des Universitätsrings in Halle (Saale) wird in Anton-Wilhelm-Amo-Straße umbenannt. Das hat der Stadtrat nach längerer Diskussion am Abend beschlossen. 24 Stadträte stimmten für die Namensänderung, 17 stimmten dagegen, vier enthielten sich.
Anwohner wollen vor Gericht ziehen
Die Entscheidung ist umstritten. Anwohner hatten bereits im Vorfeld der Abstimmung angekündigt, dass sie gerichtlich dagegen vorgehen wollen, weil die Straßenumbenennung für sie mit erheblichen Kosten verbunden sei. So müssten etwa neue Ausweisdokumente und Geschäftsunterlagen neu beantragt werden.
Wer war Anton Wilhelm Amo?
Anton Wilhelm Amo gilt nach Angaben der Uni Halle als gilt als erster und über lange Zeit einziger afrodeutscher Akademiker. Er studierte und promovierte im 18. Jahrhundert in Halle und Wittenberg. Amo hat in Halle demnach zur Rechtsstellung Schwarzer Menschen in Europa geforscht.
Amo ist nach Angaben der Uni in Ghana geboren, als Kind versklavt worden und als "menschliches Geschenk" der Westindischen Kompanie an den Hof des Herzogs von Braunschweig-Wolfenbüttel gekommen. Er habe in Halle und Wittenberg rassistische Anfeindungen erlebt. Der ehemalige Dozent ist später nach Ghana gereist, wo er 1784 begraben wurde.
Amo studierte und lehrte in Halle
Die Namensänderung eines Teils des Universitätsrings in Anton-Wilhelm-Amo-Straße geht unter anderem auf einen Antrag von SPD, Linken und Bündnis 90/Die Grünen zurück. Der Verein "Hauptsache Halle" und die CDU-Fraktion im Stadtrat hatten sich im Vorfeld gegen die Straßenumbenennung ausgesprochen.
Anton Wilhelm Amo war ein bekannter Philosoph, der in Halle studierte und lehrte. Er wurde vor rund 300 Jahren in Afrika geboren.
MDR (Hanno Bauer, Matthias Kessel, Stephan Schulz, Karin Roxer, Mario Köhne)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 21. Dezember 2023 | 06:30 Uhr
steka am 22.12.2023
Naja mit Umbenennungen hat Halle ja Erfarung. "Am Steintor"- dann "Marx-Engelsplatz", und wieder "am Steintor", "Riebeckplatz"-Thälmanpltz-wieder Riebeckplatz, "Leipziger Straße", Klement-Gottwald-Straße", wieder "Leipziger Straße",....im Spachgebrauch waren die alten Straßennamen immer präsent, nur der Post hats Probleme gemacht, durften dann nicht zustellen. Straßenumbenennungen kann man nicht einfach per Erlaß erzwingen. Macht nur Arbeit für die Schildermaler und Post. Und auch dieses Stück Straße wird weiter Universitätsring bleiben. Auch wenn die Stadtoberen auf diese Weise ihre wertvolle Arbeitszeit verbringen und andere wichtigere Entscheidungen liegen bleiben. Wer bezahlt eigentlich die Aktion, Kollekte im hochwohllöblichen Magistrat ?
Nudel81 am 21.12.2023
Ein Prestigeprojekt um seine Weltoffenheit zu demonstrieren. Das die Anwohner das überhaupt nicht wollen ist völlig egal. Es lebe die abgehoben Politik!
Feldmaus am 22.12.2023
Warum unbenennen? Kostet dem Steuerzahler wieder mal einen Haufen Geld. Kein Mensch kennt Herrn Amo.