Wettbewerbssieger des städtebaulichen Ideenwettbewerbs zum Theoretikum 2 min
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Lehrkräfte und Studierende an der Universitätsmedizin Halle verlieren viel Zeit, wenn sie zwischen Hörsaal und Krankenhaus pendeln. Ändern soll die Situation ein Neubau in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses.

MDR SACHSEN-ANHALT Do 28.03.2024 16:21Uhr 01:53 min

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Neubau am Stadtrand Unimedizin in Halle: Geplantes Theoretikum nimmt Gestalt an

29. März 2024, 13:47 Uhr

Die Universitätsmedizin Halle baut an ihrer Zukunft. Dabei ist bauen durchaus wörtlich gemeint. Denn in diesem Jahrzehnt soll das nächste dicke Brett zumindest angebohrt werden. Es geht um einen großen Neubau, der die theoretische Ausbildung der künftigen Ärzteschaft an einem Ort bündeln soll: das Theoretikum.

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Eine Hochschule  – da ist sich Heike Kielstein sicher – bleibt nur dann attraktiv, wenn sie sowohl den Studierenden, als auch den Lehrenden beste Möglichkeiten bieten kann. Halles Medizinerausbildung hat da aber aus Sicht der Dekanin ein großes Manko: Die Klinik befindet sich am Heiderand und die meisten Hörsäle in der Innenstadt.

Da werde viel Zeit "verpendelt", beschreibt die Dekanin der Medizinischen Fakultät die aktuelle Situation. Auch deshalb setze sie alle Hoffnung auf einen geplanten Neubau in Rufweite zum Uni-Krankenhaus. Dort soll künftig vor allem die theoretische Lehre einen zentralen Platz bekommen.

Die Vision von der direkten Nachbarschaft von Theorie und Praxis geistert schon einige Jahre in der Medizinischen Fakultät herum und scheiterte bislang an der Kostenfrage. Zudem musste zunächst das Uni-Krankenhaus saniert und zukunftssicher aufgestellt werden.

Dazu sind die meisten Fach-Kliniken von dem historischen Standort in der Innenstadt auch an den Heiderand gezogen. Nur zu Vorlesungen, Seminare und manchen Übungen geht es weiter in den innerstädtischen Backsteinkomplex aus der Kaiserzeit.

Platz am Weinberg-Campus gefunden 

Das soll sich dann ändern, der der ideale Standort für das Theoretikum ist auf dem Campus Weinberg gefunden, hier bündelt die Universität ihre naturwissenschaftliche Expertise. Doch das Areal ist bereits dicht bebaut, unter anderem mit Studentenwohnheimen, einer Sporthalle, einer Mensa.

Ein neuer Gebäudekomplex für die weit über 1.000 Medizinstudenten braucht jedoch Platz. Da müsste einiges weichen, so die Befürchtungen. Die haben sich allerdings mit dem Architekturwettbewerb gelegt, der im vergangenen Herbst entschieden wurde.

"Der Siegerentwurf hebt sich deutlich von den anderen Vorschlägen ab und schlängelt sich auf dem Weinberg entlang. Er ist wirklich nachhaltig geplant, ohne dass dort viele Gebäude abgerissen werden müssen", freut sich Heike Kielstein. Noch aber steckt der geplante Gebäudekomplex in den Kinderschuhen.

Jetzt werde auf der Basis des Entwurfs die Feinplanung begonnen. Danach richtet sich dann der Zeitplan für die bauliche Umsetzung. Heike Kielstein sagt: "Wir würden uns wünschen, dass wir im nächsten Jahr da deutlich konkreter werden, sowohl über die finanzielle Ausstattung als auch über den Baukalender."

Eine Frau mit blauem Blazer.
"Der Siegerentwurf hebt sich deutlich von den anderen Vorschlägen ab", sagt Heike Kielstein. Bildrechte: MDR/ Universitätsmedizin Halle

Die Dekanin hofft auf eine Fertigstellung noch in diesem Jahrzehnt, doch da sei Uni ganz in der Hand der Hochschulbauplanung des Landes Sachsen-Anhalt. Immerhin geht es um mehr als 200 Millionen Euro. 850 Mitarbeitende sollen dann künftig in dem Großbau Lehre und Forschung unterstützen.

 Pandemie-Resilienz-Zentrum wird ab 2026 gebaut

Früher fertig werden soll das geplante Pandemie-Resilienz-Zentrum (PRZ). Das ist ein kleineres Bauvorhaben, das die Voraussetzungen schaffen soll, sich auf Pandemien und große Katastrophenfälle modellhaft vorzubereiten. Architektonisch seien die beiden PRZ-Gebäude an die Gestaltungsidee des Theoretikums geknüpft.

Jedoch stehe hier, so Heike Kielstein, der Baubeginn 2026 schon fest. "Das ist eine Investition, die nicht nur für die Universität neue Bereiche erschließt. Davon profitiert der ganze Landessüden, denn die konzipierten Weiterbildungsangebote richten sich schließlich an alle Akteure im Gesundheitswesen", beschreibt Heike Kielstein eine wichtige Funktion des Zentrums, das sowohl der Lehre als auch der Forschung dienen soll.

MDR (Theo M. Lies, Oliver Leiste)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 29. März 2024 | 12:00 Uhr

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