Nach der Entscheidung für Halle Zukunftszentrum Deutsche Einheit: Reaktionen aus den sozialen Medien

15. Februar 2023, 18:33 Uhr

Die Entscheidung, dass Halle das Zukunftszentrum Deutsche Einheit bekommt, sorgt auf den Social-Media-Kanälen von MDR SACHSEN-ANHALT für viele Reaktionen – meistens für positive. Ein Stimmungsbild.

Seit Mittwoch ist es offiziell: In Halle wird das Zukunftszentrum Deutsche Einheit entstehen. Dafür ist ein Neubau am Riebeckplatz geplant. Bis zum Jahr 2028 will die Bundesregierung 200 Millionen Euro investieren, rund 200 Arbeitsplätze sollen geschaffen werden. Auf den Social-Media-Kanälen von MDR SACHSEN-ANHALT sorgt die Entscheidung für zahlreiche Reaktionen. Viele User begrüßen die Ansiedlung in Halle und freuen sich auf das Zukunftszentrum. Sie erhoffen sich für die Saalestadt einen weiteren Entwicklungsschub und mehr internationale Bekanntheit.

So schreibt ein User bei Facebook etwa: "Ich als Hallenser finde das natürlich super. Wird hoffentlich noch mehr Touristen nach Halle führen, da wir schon immer im Schatten von Leipzig stehen. Der einzige Kritikpunkt ist der Wegfall von etlichen Parkplätzen, die am Hauptbahnhof eh schon rar gesät sind."

"Ich freue mich drauf. Kann nur gut sein für die mit Abstand schönste Großstadt in Sachsen-Anhalt", schreibt ein anderer User.

Zweifel an Sinn und Kosten

Manche User kritisieren allerdings die Kosten für das Zukunftszentrum im dreistelligen Millionenbereich und würden das Steuergeld lieber anderswo investiert sehen. So schreibt ein User etwa: "Braucht man fast 34 Jahre nach der Wende ein Zukunftszentrum Deutsche Einheit? Könnte man das Geld nicht sinnvoller investieren, zum Beispiel in die Sanierung von Schulen, damit die Zukunft gesichert wird, indem wir Kindern sehr gute Lernbedingungen schaffen?"

Visualisierungen der Stadt Halle für das Areal um den Riebeckplatz
So könnte das Zukunftszentrum in Halle eines Tages aussehen. Bildrechte: Stadt Halle (Saale)

Ein anderer User zweifelt ebenfalls am Sinn des Zentrums und warnt zudem vor möglicherweise unkontrolliert steigenden Kosten: "Nach über 30 Jahren Deutsche Einheit erinnert man sich, dass man ein Zukunftszentrum braucht. Kommt mindestens 25 Jahre zu spät und ist viel zu teuer. Das Geld reicht hinten und vorne nicht aus, das sieht man doch jetzt schon an den überall explodierenden Baukosten. Am Ende müssen wir alle (unsere Steuergelder) draufzahlen!"

Anderen Usern wiederum ist unklar, was genau das Zukunftszentrum künftig leisten soll. "Das Konzept hinter 'Zukunftszentrum Deutsche Einheit' erschließt sich für mich nicht", schreibt einer. Und ein anderer: "Hab nach einem Jahr Marketing dafür immer noch nicht verstanden, was genau das ist."

Was ist das Zukunftszentrum Deutsche Einheit? Das Zukunftszentrum Deutsche Einheit soll einerseits als Museum fungieren, andererseits aber auch die Bedingungen für eine Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft erforschen. Außerdem soll das Zentrum einen Raum für Kultur und Dialog bieten.

MDR (Lucy Marie Schmidt, Lucas Riemer)

Dieses Thema im Programm: SACHSEN-ANHALT HEUTE | 15. Februar 2023 | 19:00 Uhr

9 Kommentare

Pelzie am 17.02.2023

Soeben (17.02.; 15:00 Uhr) versuchte OB Geier den Sinn und Zweck allgemeinverständlich zu erklären: Lieschen Müller (O-Ton !!!!) kann dort ihre Wendeerfahrungen mit einbringen....
Bis die Hütte steht ist Lieschen Müller fast 80 - wenn sie's denn überhaupt noch erlebt - und alle, die die DDR und die Wende BEWUSST erlebt haben, auch nicht viel jünger.
Also wozu?

Bernd1951 am 17.02.2023

Hallo nasowasaberauch,
"Für mich ist die Einheit des Landes dann vollendet, wenn 18 % der Bevölkerung entsprechend anteilmäßig in Politik, Ämtern, Justiz usw. vertreten sind."
Das ist eigentlich so in Artikel 36 Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland festgelegt, denn dort heißt es
"Bei den obersten Bundesbehörden sind Beamte aus allen Ländern in angemessenem Verhältnis zu verwenden."
Und wie sieht die Realität aus oder ist dieser Artikel nur eine unverbindliche Empfehlung ?

Bernd1951 am 17.02.2023

Hallo kleiner.klaus77,
die Ehrlichkeit gebietet es darauf hinzuweisen, dass ein großer Teil der Deutschlandfahnen und Transparente zumindest bei den Wahlkampfveranstaltungen der "Allianz für Deutschland" aus der Parteizentrale der CDU in Bonn kam. Diese Fahnen und Transparente waren an Bambusstöcken befestigt und diese gab es bis dahin in der DDR nicht. (Quelle: ein Feature von Deutschlandfunk Kultur vom 18. August 2014)
Nur ein Fakt von vielen aus dem Wahlkampf 1990 zur Volkskammerwahl in der DDR, der in Vergessenheit geraten ist.

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