Feuerwehr bei einem Einsatz in einem Wohngebiet in Hettstedt
In Hettstedt waren bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus insgesamt 90 Feuerwehrleute im Einsatz. Bildrechte: MDR/Marc Weyrich

Wohnhaus in Flammen Brand in Hettstedt: Polizei verdächtigt Jugendlichen

04. Juli 2023, 10:22 Uhr

In Hettstedt brannte am Sonntag ein Wohnhaus. Die Polizei hat einen 15-Jährigen im Verdacht. Ein Haftbefehl wurde nicht erlassen. Bürgermeister Dirk Fuhlert sagte dem MDR, bei dem betroffenen Objekt handele sich um ein normales Wohnhaus. Drei Bewohner wurden durch den Rauch leicht verletzt.

Nach dem Feuer in einem Wohnhaus in Hettstedt im Landkreis Mansfeld-Südharz verdichten sich die Hinweise auf Brandstiftung. Wie die Polizei mitteilte, wurde am Montag ein 15 Jahre alter Jugendlicher zunächst vorläufig festgenommen. Während der Befragung habe sich der Tatverdacht gegen ihn erhärtet.

Ein Haftbefehl sei von der zuständigen Richterin abgelehnt worden, weil die Adresse des Jungen bekannt sei und keine Fluchtgefahr bestehe. Der 15-jährige Tatverdächtige sei von der Feuerwehr in der Nähe des Brandortes beobachtet worden. Er habe sich verdächtig verhalten, sagte die Polizei.

Nach Angaben der Polizei sollen noch weitere Zeugen gehört werden. Am Dienstag würden zudem Brandursachenermittler des Landeskriminalamts vor Ort sein.

40 Personen in Sicherheit gebracht

Das Feuer war am Sonntagnachmittag in einem unbewohnten Teil im dritten Stock des Gebäudes ausgebrochen. Nach Angaben von Hettstedts Bürgermeister Dirk Fuhlert (parteilos) handelt es sich bei dem Gebäude "um ein normales Wohnhaus, in dem Menschen mit Migrationshintergrund wohnen." 40 Personen wurden der Polizei zufolge in Sicherheit gebracht. Drei von ihnen seien durch Rauch leicht verletzt worden.

Feuerwehr bei einem Einsatz in einem Wohngebiet in Hettstedt
Die Feuerwehr ist seit Sonntagnachmittag bei einem Brand in Hettstedt im Einsatz. Bildrechte: MDR/Marc Weyrich

24 Bewohner hätten nicht mehr in ihre Wohnungen zurückkehren können. Sie seien bei Freunden oder Verwandten untergekommen oder hätten die Nacht auf Feldbetten in anderen leerstehenden Wohnungen verbracht. Laut Polizei liegt der Sachschaden bei 500.000 Euro.

Starke Rauchentwicklung

Eine dicke Rauchwolke war über Hettstedt zu sehen. Insgesamt waren laut Bürgermeister Fuhlert 90 Feuerwehrleute im Einsatz. Ein Problem war der Wind, der den Rauch in die Stadt getrieben hatte. Die Feuerwehr setzte eine Drohne und eine Wärmekamera ein, um Glutnester aufzuspüren und zu löschen.

Die Anwohnerinnen und Anwohner waren gebeten worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

MDR (Marc Weyrich, Moritz Arand, Marcel Knop-Schieback, Julia Heundorf, Hanno Bauer, Felix Fahnert) | erstmals veröffentlicht am 02.07.2023.

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 03. Juli 2023 | 07:30 Uhr

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