Chemiepark Leuna
Im Chemiepark Leuna wird an "grünem" Wasserstoff geforscht. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jan Woitas

Klimafreundlicher Kraftstoff Leuna forscht zu "grünem" Methanol

15. August 2023, 15:33 Uhr

"Grünes" Methanol gilt als regenerativer Kraftstoff für Flugzeuge oder auch Schiffe. In Leuna soll in den kommenden drei Jahren daran geforscht werden. Der Bund unterstützt das Projekt mit mehr als zehn Millionen Euro.

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In Leuna startet ein neues Forschungsprojekt zur Herstellung von "grünem" Methanol, das als Kraftstoff vor allem für die Schiff- und Luftfahrt dienen soll. Dadurch solle der Ausstoß von CO2 reduziert werden, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung des Konsortiums, an dem auch mehrere Forschungseinrichtungen beteiligt sind. Das Projekt laufe über drei Jahre und werde vom Bundesverkehrsministerium mit 10,4 Millionen Euro gefördert.

"Grünes" Methanol gilt als möglicher Antrieb für Bereiche, in denen ein Elektroantrieb nur schwer umzusetzen ist. "Regenerative Kraftstoffe auf Basis von 'grünem' Wasserstoff und CO2 bieten eine Alternative, sind aber noch nicht bereit für den Markthochlauf", erklärte Kai junge Puring, Projektleiter am Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheit- und Energietechnik (Umsicht).

Neuartiges Verfahren

Das neuartige Verfahren solle deutlich effizienter und kostengünstiger sein als bisherige Methoden, erklärte der kaufmännische Vorstand des Berliner Start-ups C1, Christian Vollmann. An dem Konsortium sind unter anderem auch zwei Fraunhofer-Institute, das DBI-Gastechnologische Institut Freiberg und die Technische Universität Berlin beteiligt.

Bereits vor zwei Jahren hatte der Mineralöl-Konzern Total Energies mit Forschungspartnern ein Projekt zur Herstellung von "grünem" Methanol aufgenommen, allerdings nach einem anderen Verfahren. Nach Ansicht der Naturschutzorganisation Nabu kann E-Methanol die Hochseeschifffahrt klimafreundlicher machen.

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MDR (Mario Köhne); dpa

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9 Kommentare

der Demokrat am 17.08.2023

Grünes Methanol wird somit in einer Anlage erzeugt in der auf der einen Seite statt Erdöl oder Kohle riesige Mengen Plastikmüll hinein kommt und auf der anderen Seite Methanol heraus kommt.
Das nennt man Kreislaufwirtschaft. Eine Methode die die Natur schon seit Urzeiten anwendet. Anfallende Abfälle werde sofort zu begehrten Rohstoffen.

der Demokrat am 16.08.2023

"grünem" Methanol"
Dazu muss man eins klar sage. CO2 gab es schon immer in der Atmosphäre. Nur der Anteil ist seit der Industrialisierung gefährlich gestiegen.
Die Ursache:
Die fossilen Brennstoffe, die Millionen von Jahren tief im Boden isoliert von unserer Biosfähre schlummerten hat der Mensch in Unmengen gefördert und verband.
Und so gibt es" Methanol" aus Erdöl. Und es gibt grünen Methanol auf Kohlenstoffprodukten die bereits hier auf der Erde sind.

goffman am 16.08.2023

Methanol besteht aus Wasserstoff, Sauerstoff und Kohlenstoff.
Prinzipiell kommen drei Quellen für den Kohlenstoff infrage:
A: fossile Stoffe (inkl. CO₂ aus deren Verbrennung)
B: Biomasse
C: CO₂ aus der Atmosphäre

A scheidet langfristig aus. B ist Kohlenstoff, der bereits Teil des natürlichen Kohlenstoffkreislaufs ist, also Kohlenstoff, der von Pflanzen aus dem CO₂ der Atmosphäre gewonnen wurde.

Im Falle von B und C kann also niemals mehr CO₂ freigesetzt werden, als vorher bei der Produktion gebunden wurde. Wo soll der Kohlenstoff herkommen?

Etwas anders sieht es aus, wenn man die Energie für die Synthese mit betrachtet. Je nachdem, ob diese CO₂-neutral erzeugt wird, ist das Methanol „grün“ oder eben nicht.

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