Landtagswahl in Sachsen-Anhalt Diese Abgeordneten haben es nicht mehr in den Landtag geschafft
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Landtagswahlen bedeuten immer auch einen Umbruch – vor allem, wenn im Wahlergebnis mehrere Parteien abgestraft werden wie in diesem Jahr etwa Linke und SPD. Beide Parteien müssen Abgeordnete verabschieden, obwohl die eigentlich gern weiterhin Politik gemacht hätten. Ein Überblick.

Wenn ein neuer Landtag gewählt wird, bedeutet das immer: Neue Gesichter ziehen ins Parlament – dieses Mal sind es mehr als 40 an der Zahl. Im Umkehrschluss verlassen Abgeordnete den Landtag – freiwillig oder weil sie nicht mehr ausreichend Stimmen für eine Wiederwahl bekommen haben.
Nicht alle Abgeordneten, die nicht mehr im Landtag vertreten sind, sind aber an einer Wiederwahl gescheitert. Insbesondere der CDU-Fraktion steht einen Generationenwechsel bevor: Langjährige Abgeordnete wie der Landwirtschaftsexperte Bernhard Daldrup, der hallesche Abgeordnete Bernhard Bönisch oder Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch (alle seit 2002 im Landtag) ziehen sich zurück, jüngere Abgeordnete wie Sandra Hietel aus Gardelegen rücken nach. Hietel ist langjährige Pressesprecherin der CDU-Fraktion, holte im Wahlkreis 02 Gardelegen-Klötze das Direktmandat.
AfD-Abgeordneter will in den Bundestag
Auch bei der AfD haben Abgeordnete sich entschieden, nicht mehr für den Landtag zu kandidieren – sondern für den Deutschen Bundestag. Der Landesvorsitzende der Jungen Alternative, Jan Wenzel Schmidt, gehört dazu – oder aber Robert Farle, bislang Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Landtagsfraktion. Ihm werden Ambitionen nachgesagt, in den Bundestag einziehen zu wollen. Bei Aufstellung der AfD-Liste verlor Farle aber gegen den AfD-Landeschef Martin Reichardt. Für den Landtag kandidierte er, ebenso wie Schmidt jedenfalls nicht mehr.
Ungeachtet dessen wächst im Magdeburger Landtag der Frauenanteil, wenn auch nur langsam: Er wird nach Angaben des Statistischen Landesamtes von Montag künftig bei 27,8 Prozent liegen. Im neuen Landtag werden nach aktueller Lage der Dinge 27 Frauen und 70 Männer sitzen. Das Verhältnis kann sich aber noch ändern, wenn Fraktionsmitglieder in die Regierung aufrücken. Das könnte im Falle der SPD zum Beispiel bei Petra Grimm-Benne und Armin Willingmann passieren, die zuletzt für die Sozialdemokraten am Kabinettstisch gesessen hatten.
Frauenanteil: Sachsen-Anhalt gibt letzten Platz ab
Zuletzt waren nur 21,8 Prozent der 87 Abgeordneten im Landtag von Sachsen-Anhalt Frauen. Nirgends in Deutschland war der Anteil niedriger. Bliebe im neuen Landtag alles wie es sich aktuell darstellt, würde Sachsen-Anhalt die rote Laterne an Mecklenburg-Vorpommern weiterreichen. Dort liegt der Frauenanteil im Parlament bei 25,3 Prozent.
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Quelle: MDR/Luca Deutschländer
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 07. Juni 2021 | 19:00 Uhr
Steffen 1978 am 07.06.2021
Besser für Sachsen-Anhalt wäre ein noch größerer Austausch von Abgeordneten denn mit Leistungen konnten die wenigsten glänzen gleichwohl welcher Fraktion sie untertan sind
ElBuffo am 08.06.2021
Immerhin könnte es bei 40 Direktkandidaten in der größten Fraktion mit diesem Untertanentum etwas schwieriger werden. Ist doch schonmal was.