Weihnachtsmarkt Magdeburg Abbau Johanniskirche
Nach dem Anschlag vor einer Woche wird der Weihnachtsmarkt in Madgeburg nun abgebaut. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Eine Woche nach Anschlag Magdeburger Weihnachtsmarkt wird abgebaut

28. Dezember 2024, 10:57 Uhr

Eine Woche nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt wird der Alte Markt geräumt. Am Freitag hat der Abbau der Buden und Karussels begonnen. Der Weihnachtsmarkt hatte nach dem Attentat nicht wieder geöffnet.

Auf dem Alten Markt in Magdeburg wird eine Woche nach dem tödlichen Anschlag seit Freitagmorgen der Weihnachtsmarkt abgebaut. Bei nebligem und trüben Wetter entfernen Gabelstapler Barrieren und beladen Lkw sowie Kleintransporter. Fahrgeschäfte und Buden werden in Einzelteile zerlegt und verladen.

Der Weihnachtsmarkt vor und neben dem Rathaus mit seinen rund 140 Buden hätte ursprünglich bis zum 29. Dezember dauern sollen – ist aber nach dem Attentat nicht wieder geöffnet worden.

Alle aktuellen Entwicklungen zum Fall haben wir hier für Sie gebündelt:

Der Schausteller Ecki Günther hatte mit seiner Frau Katharina Weihnachtsdekoration auf dem Weihnachtsmarkt verkauft. Am Freitag räumte auch das Paar seinen Stand aus. Günther sprach bei MDR SACHSEN-ANHALT am Sonnabend von einer "gedrückten Atmosphäre". "Jeder hat schnell gemacht, um schnell wieder dort wegzukommen", sagte der Schausteller.

Das Gespräch in voller Länge können Sie hier nachhören.

Zwei leere Glühweintassen stehen auf einem Stromkasten auf dem vorzeitig beendeten Weihnachtsmarkt in Magdeburg. 4 min
Bildrechte: MDR/Luca Deutschländer
4 min

MDR SACHSEN-ANHALT Sa 28.12.2024 10:40Uhr 04:20 min

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Gedenkort an Johanniskirche wächst

Auch eine Woche nach dem Anschlag mit fünf Toten reißt die Anteilnahme unterdessen nicht ab. Vor der Johanniskirche, dem zentralen Gedenkort, wächst das Meer aus Blumen, Kerzen und Kuscheltieren weiter. Nicht nur Magdeburger, sondern auch viele Menschen aus dem Umland kommen dort zusammen, um gemeinsam zu trauern. Die Kirche steht in Sichtweite des Anschlagsorts.

Weihnachtsmarkt Magdeburg Abbau Johanniskirche
An der Johanniskirche kommen seit Tagen Menschen zum Trauern zusammen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Ermittlungen zu möglichen Fehlern und Lücken im Sicherheitskonzept

Am Abend des 20. Dezembers hatte der 50-Jährige Talib A. seinen Wagen durch drei Gassen des Magdeburger Weihnachtsmarktes gefahren – der auf dem Alten Markt und angrenzenden Straßen aufgebaut war. Fünf Menschen starben, mehr als 200 wurden teils schwer verletzt. Talib A. stammt aus Saudi-Arabien und hatte zuletzt in Bernburg als Arzt gearbeitet. Er wurde nach der Tat festgenommen und sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Er war den Behörden nicht unbekannt.

Unterdessen läuft die juristische Aufarbeitung des Falls. Zwar war der Magdeburger Weihnachtsmarkt durch etliche Betonblöcke gegen Angriffe durch Fahrzeuge geschützt. Nach Darstellung der Stadt gab es aber Lücken für Flucht- und Rettungswege. Sie sollten durch mobile Einsatzkräfte der Polizei gesichert werden. Nach Angaben von Sachsen-Anhalts Innenministerium befand sich tatsächlich eines der Polizeifahrzeuge nicht am vorgesehenen Platz. Unklar bleibt, wieso das Tatfahrzeug auch am anderen Ende des Marktes wieder ungehindert hinausfahren konnte. Gegen die Stadt sowie die Polizeiinspektion Magdeburg ist Anzeige erstattet worden.

Weihnachtsmarkt Magdeburg Abbau Johanniskirche
Dies ist eine der drei Gassen, durch die der Täter gefahren ist. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Mehr zum Anschlag von Magdeburg

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MDR (Martin Nass, Kevin Poweska, André Plaul)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 28. Dezember 2024 | 10:40 Uhr

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