Simone Borris
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Magdeburg OB Borris: Personalnot Grund für Missstände bei Ausländerbehörde

26. September 2022, 21:09 Uhr

Lange Wartezeiten, mangelnde Kommunikation und Unfreundlichkeit: Magdeburgs Ausländerbehörde steht aktuell in der Kritik. Oberbürgermeisterin Borris äußerte sich bislang nicht dazu. Nun kommentierte sie die Vorwürfe auf Facebook: Schuld an den Missständen sei Personalnot. Borris ist nach eigenen Angaben an dem Thema dran.

Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) hat über das soziale Netzwerk Facebook auf Vorwürfe gegen die Ausländerbehörde der Stadt reagiert. Zuvor hatten Recherchen von MDR SACHSEN-ANHALT aufgezeigt, dass die Behörde wegen Verzögerungen bei Anträgen, mangelhafter Kommunikation und Unfreundlichkeit in der Kritik steht.

Auf Facebook reagierte Borris nun mit ihrem Privatprofil auf kritische Äußerungen eines anderen Nutzers. Sie sei an dem Thema dran, schrieb Borris. "Den Personalnotstand und erfolglose Ausschreibungen aufgrund der Konkurrenzsituation mit Bundes- und Landesbehörden zu bekämpfen, ist herausfordern[d], wenn dann auch auf die ohnehin belasteten Bereiche durch kurzfristige Gesetzgebungen noch erhebliche zeitkritische Aufgaben dazu kommen", erklärte Borris weiter.

Stadt: Behörde hat zu wenig Personal und zu viele Aufgaben

Damit schließt sich Borris einer Stellungnahme an, die die Stadtverwaltung im August veröffentlicht hatte: Die Probleme in der Behörde würden bestehen, weil es zu wenig Personal gebe, das zudem durch Geflüchtete aus der Ukraine zusätzliche Aufgaben zu bewältigen habe. Der Bund habe die Aufgabe, die ankommenden Menschen zu registrieren und sie von der Bundesebene auf die kommunale zu übertragen. Derzeit werde die Behörde umstrukturiert, um künftig schneller arbeiten zu können.

Bislang hatte Borris sich zu den Vorwürfen gegen die Ausländerbehörde nicht persönlich geäußert. Ein Interviewtermin war trotz mehrerer Anfragen von MDR SACHSEN-ANHALT nicht zustande gekommen. Die Pressestelle der Stadt hatte auf die Stellungnahme der Stadtverwaltung verwiesen.

Betroffene fürchten, Arbeit oder Studium zu verlieren

Die MDR-Recherchen hatten gezeigt, dass Betroffene wegen der Missstände bei der Ausländerbehörde Angst haben, ihren Arbeitsplatz zu verlieren oder ihr Studium beenden zu müssen. Der Syrisch-Deutsche Kulturverein hatte Ende August zu einer Kundgebung vor der Ausländerbehörde aufgerufen.

Von Betroffenen hieß es, Magdeburg sei mit dieser Ausländerbehörde keine gute Anlaufstelle für internationale Fachkräfte. Die Behörde mache Betroffenen das Leben schwer, anstatt sie zu unterstützen. Die Stadt Magdeburg ist seit dem Frühjahr auf der Suche nach internationalen Fachkräften für die geplanten Chipfabriken von Intel.

MDR (Christoph Dziedo, Daniel George, Maren Wilczek)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 26. September 2022 | 22:00 Uhr

9 Kommentare

DermbacherIn am 28.09.2022

Die Oberbürgermeisterin sollte die Probleme angehen, anstatt diese schön zu reden! Und vor allem sollte sie mit dem Betroffenen reden, denn die Stadtverwaltung Magdeburg und damit auch die Oberbürgermeisterin ist an diesem Probleme schuld!

Wessi am 27.09.2022

Da ich so und so viele äusserst faule Deutsche kenne, vermag ich Ihre ausländerfeindliche Auffassung nur zutiefst zu verabscheuen.Bei uns ist es so, daß die fleissigen MigrantInnen wesentlich zum Reichtum unseres Landes beitragen.@ Hans Sturm.Ein Drittel der Neugründungen von Unternehmen in Hamburg kommt von fleissigen Migranten!Das sind Steuerzahler!So mancher Soli ist von unseren türkischen Mitbürgern (Hafenarbeiter in HH verdienen € 100.000 pro Jahr) in den Osten geflossen.Und dafür dankbar wählen bis zu 27% die neuen Nazis.Wenn es Ihnen nicht passt dann gehen Sie doch nach Ungarn oder Polen.(Frankreich ist übrigens gelogen,Schweden+Dänemark muß man differenziert sehen,Italien...wird sicherlich nicht riskieren, daß es ihm so geht wie dem Kleptokraten in Budapest+in Polen könnte es einen Wahlausgang geben, der Rassisten nicht gefällt)

DanielSBK am 27.09.2022

Viel zu viele Esser tun wohl keinem Land auf Dauer gut .... mein ehemaliger Schulfreund lebt in Japan ... ist auch mit einer Japanerin liert.
Da können Sie irgendwann mal in 30 oder 40 Jahren!!! anfragen, ob sie da eingebürgert werden und den Japanischen Pass bekommen ...

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