Bürger der Stadt Magdeburg und Mitarbeiter der Arbeiterwohlfahrt (AWO) stellen auf dem Alten Markt vor dem Rathaus eine XXL-Friedenstaube aus Milchtütenkarton auf.
Vor dem Rathaus falteten Menschen eine XXL-Friedenstaube auf. Bildrechte: picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert

79. Jahrestag Magdeburg erinnert an Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg

17. Januar 2024, 12:45 Uhr

Mit Gedenkkonzert, Friedhofsbesuch und Glockenläuten gedenkt die Landeshauptstadt an die Zerstörung der Stadt vor 79 Jahren. Damit hat auch die Aktionswoche "Eine Stadt für alle" begonnen. Stolpersteine wurden geputzt, auf dem Altern Markt sangen Menschen für den Frieden begleitet von einer XXL-Friedenstaube. Die Aktionstage dauern bis zum 27. Januar.

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In Magdeburg hat am Dienstag das Gedenken an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg begonnen. Anlässlich des 79. Jahrestag finden heute und auch in den folgenden zwei Wochen verschiedene Veranstaltungen statt.

Veranstaltungen am 79. Jahrestag: Kranzniederlegung, Singen

Am Nachmittag haben Vertreter der Stadt Kränze an der Gedenkstelle auf dem Westfriedhof niedergelegt. Anschließend sprach unter anderem die Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) Worte zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt.

Magdeburger Politiker und Persönlichkeiten bei der Kranzniederlegung auf dem Friedhof.
Beim Gedenken an die Bombardierung Magdeburgs legten Politiker der Stadt Kränze nieder. Bildrechte: MDR/Sören Thümler

Am Dienstagabend haben ab 18 Uhr Menschen gemeinsam mit Chören auf dem Alten Markt Friedenslieder gesungen. "Magdeburg singt für eine weltoffene Stadt" war das Motto des gemeinsamen Singens. Zehn Chöre mit mehr als 150 Sängerinnen und Sängern begleiteten die Veranstaltung.

Menschen singen auf einer Bühne auf dem alten Markt von Magdeburg Friedenslieder anlässlich der Zerstörung Magdeburgs am 16. Januar 1945. Davor zünden Menschen Kerzen an.
Auf dem Alten Markt wurden am Dienstag Friedenslieder gesungen. Bildrechte: MDR/Sören Thümler

Konzert "Für eine friedliche Welt"

Das traditionelle Gedenkkonzert "Für eine friedliche Welt" mit Beethovens IX. Sinfonie wird ab 20 Uhr im Opernhaus aufgeführt. Auch im Kloster Unser Lieben Frauen wird der Zerstörung Magdeburgs am 16. Januar 1945 gedacht. Dazu spielt ab 20.30 Uhr das Berliner "Sonar Quartett".

Zerbombte Stadt, Magdeburg nach der Alliierten Invasion 1945
Magdeburg nach dem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg Bildrechte: imago images / glasshouseimages

Um 21.28 Uhr, dem Beginn der Bombenangriffe vor 79 Jahren, werden in der Stadt die Glocken läuten. Am 16. Januar 1945 war ein Großteil der Stadt bei britisch-amerikanischen Bombenangriffen zerstört worden. Am Vormittag bombardierte die amerikanische Luftflotte zunächst Industrieanlagen. Um 21.28 Uhr fielen die ersten britischen Bomben auf Magdeburgs Innenstadt, die fast vollständig in Trümmer gelegt wurde. Laut Historikern kamen etwa 2.000 Menschen ums Leben.

Aktionswoche "Eine Stadt für Alle" mit vielen Veranstaltungen

Mit dem Gedenktag beginnt die Aktionswoche "Eine Stadt für alle" des Bündnisses "Weltoffenes Magdeburg", das sich für Toleranz und Demokratie einsetzt. Geplant sind Lesungen, Spaziergänge und Konzerte. Bis zum 27. Januar finden die Veranstaltungen statt, heißt es auf der Website der Aktionswoche.

MDR (Karin Roxer, Sören Thümler, Hanna Kerwin, Leonard Schubert) / Zuerst veröffentlicht am 16.01.2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | MDR SACHSEN-ANHALT | 16. Januar 2024 | 09:30 Uhr

10 Kommentare

Ralf G vor 16 Wochen

In die Gegenwart eines friedlichen, demokratischen Deutschland übertragen heißt es aber auch, verteidigungsfähig zu sein.
Ein Land, dass sich keine drei Tage verteidigen kann ist für jeden Aggressor ein leichtes Ziel.

hinter-dem-Regenbogen vor 16 Wochen

War es ein Akt der Gerechtigkeit ? Oder wie man heute sagen würde , ein Verteidigungsangriff.

Ich persönlich würde sagen :
Es war ein Akt der Rache, bis hin zum Blutrausch.
Da wurden innerhalb weniger Minuten, geradzu auf einen Befehl, tausende Menschen, Frauen und Kinder, einfach mal so dahingemetzelt.

Und es hat tatsächlich in der Mehrheit Frauen und Kinder, Kranke und Alte Menschen getroffen - die Männer waren ja alle an der Front oder in Kriegsgefangenschaft.

. . . . aber heute würde man sagen, das war ein Akt der Verteidigung.

randdresdner vor 16 Wochen

Er hätte nie von Deutschland angefangen werden dürfen.
Ein paar wenige sind der Meinung die ganze Welt erobern zu wollen, reißen dann Millionen in den Abgrund und verdrücken sich. Am Ende bleibt ein Haufen Schutt und Elend in ganz Europa.

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