Ausbildung als Retter Warum Freiwillige zur Feuerwehr gehen

08. April 2023, 10:53 Uhr

Die Feuerwehr in Aschersleben kümmert sich um neue Freiwillige. Derzweit läuft ein Lehrgang zur Grundausbildung für den aktiven Einsatzdienst. Die Teilnehmenden büffeln neben der Arbeit, abends und am Wochenende, um später Feuer zu bekämpfen. Sie wollen die Gemeinschaft unterstützen oder sich mit Familienmitgliedern zusammen engagieren: Was sie antreibt, haben Teilnehmerinnen und Teilnehmer MDR SACHSEN-ANHALT erzählt.

Erste Hilfe, Technik, Recht: Retten, Bergen, Löschen steht auf dem Ausbildungsplan. Und der ist voll. Im Schulungsraum des Feuerwehrdepots Aschersleben sitzen etwas mehr als 20 Feuerwehrleute, die sich auf den aktiven Einsatzdienst vorbereiten. Jugendliche sind darunter, aber auch Freiwillige über 30. Es ist der erste Tag, die erste Stunde des Lehrgangs.

"Die Fahrzeuge werden ja technisch immer größer. Immer mehr Technik kommt dazu", sagt Ascherslebens Ortsfeuerwehrleiter Rene Knoblauch, "das sind die jungen Kameraden, die dann frisch aufs Fahrzeug kommen und die müssen effektiv wissen, was sie zu tun haben und was auf sie zukommt."

Das sind die jungen Kameraden, die dann frisch aufs Fahrzeug kommen und die müssen effektiv wissen, was sie zu tun haben und was auf sie zukommt.

Rene Knoblauch Ortsfeuerwehrleiter Aschersleben

Die Feuerwehr braucht Freiwillige

In der ersten Reihe sitzen ein paar Herren mittleren Alters, allesamt aus dem Aschersleben Ortsteil Schackstedt. Dort braucht die Feuerwehr dringend mehr Freiwillige. Ein Feuerwehrmann aus dem Ort hatte eine Initiative gestartet, fürs Engagement bei der Feuerwehr geworben.

"Da war ich sofort Feuer und Flamme", sagt ein Schulungsteilnehmer. "Wir wollten die Feuerwehr nicht aufgeben", stellt sein Sitznachbar fest.

So lernt man seine Nachbarn auch noch mal neu kennen: Auch der soziale Aspekt sei interessant.

Und so sitzen hier mehrere Generationen gemeinsam und lernen. Mutter und Tochter zum Beispiel. "Mein Partner ist auch schon lange bei der Feuerwehr, und dadurch haben sie alle gesagt: Los, Du auch."

Also habe sie ihre Tochter mitgenommen. Und jetzt sitzen sie hier, gemeinsam. "Das ist auf jeden Fall mal eine andere Erfahrung.", sagt die Tochter. Aber sonst würden die beiden auch viel zusammen machen.

Retten, Bergen, Löschen ist eine Gesellschaftsaufgabe

Wer hier im Lehrgang sitzt, hat eine Entscheidung getroffen, eine Entscheidung für ein forderndes Ehrenamt. "Man hat natürlich Gefahren, in die man sich begibt", sagt René Knoblauch. "Man sieht Elend. Verkehrsunfälle, größere Schadenslagen." Hier sitzen Helfer. “Es ist eine Lebenseinstellung", stellt René Knoblauch fest.

Man hat natürlich Gefahren, in die man sich begibt. Man sieht Elend. Verkehrsunfälle, größere Schadenslagen.

René Knoblauch Ortswehrleiter

Eine Lebensentscheidung, bei der auch die Familien der Feuerwehrleute mitziehen. Konblauhc sagt: "Habt Geduld ja, aber sie tun was Gutes, sage ich immer."

Und dann steht auch schon die nächste Unterrichtseinheit an. Der Lehrgang findet nachmittags statt und an Wochenenden. Und die Arbeit, die beginnt erst danach, im aktiven Einsatzdienst.

MDR (Tom Gräbe)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 30. März 2023 | 14:10 Uhr

10 Kommentare

Pattel am 08.04.2023

Was war denn das .......seit wann redet ein Feuerwehrmann einen gesellschaftlichen Brand herbei. Wenn man 43 Jahre diesen Mist (Drecksarbeit) mit machte,frag ich mich warum nur ?

Pattel am 08.04.2023

Wenn es meine Gesundheit hergeben würde wäre immer noch bei der FFW .Da war ich gerne . Kameradschaft ist wichtig fürs Leben. Bin 74 Jahre alt und weiß von was ich rede. Einfach für andere dasein wenn Not ist.

hilflos am 08.04.2023

Nun, als mein Sohn von jugendfeuerwehr zur freiwillige n Feuerwehr wechselte hatte er noch kein Einkommen und ich durfte das Führungszeugnis bei der Stadtverwaltung der freiwilligen Feuerwehr auch noch zahlen....

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