Marode Fußgängerbrücke Sperrung der Hubbrücke in Magdeburg aufgehoben
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28. Mai 2024, 16:45 Uhr
Die Hubbrücke in Magdeburg ist seit Dienstagnachmittag wieder geöffnet. In der historischen Holzbrücke klaffte ein Loch. Der Eigentümer hat die Brücke zwar reparieren lassen, fordert aber mehr finanzielle Unterstützung von der Stadt.
- Die Hubbrücke in Magdeburg kann seit Dienstagnachmittag wieder genutzt werden.
- Die Sperrung wurde von Fußgängern oft missachtet.
- Im Juli vergangenen Jahres wurden schon einmal defekte Bodendielen ausgetauscht.
Die Magdeburger Hubbrücke kann seit Dienstagnachmittag wieder genutzt werden. Wie ein Sprecher der Stadt MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, wurde für eine kaputte Holzbohle mit dem Eigentümer eine Lösung gefunden. Das Tiefbauamt der Stadt habe Material besorgt. Die Reparatur sei dann durch den Eigentümer erfolgt.
Polizei und Tiefbauamt hatten die beliebte Fußgängerbrücke zwischen Innenstadt und Rotehornpark am Wochenende gesperrt, weil ein Loch von circa 20 mal 20 Zentimetern in einer Holzbohle entdeckt worden war.
Eigentümer fordert Unterstützung
Der Eigentümer Rolf Onnen geht von Vandalismus aus. Er habe die Stadt Magdeburg um einen Zuschuss von mehreren Tausend Euro jährlich zur Instandhaltung gebeten, jedoch seit Monaten keine Rückmeldung erhalten. "So geht man nicht miteinander um." Er habe sehr viel von der Stadt profitiert und kümmere sich gerne um die Hubbrücke, sehe es aber nicht ein, dass er das allein tue. Wie Onnen dem MDR am Dienstag sagte, hat sich die Stadt bei ihm weiterhin nicht gemeldet.
Fußgänger durchbrechen Sperrung teilweise
Onnen hat nach eigenen Angaben schon mehr als 100.000 Euro in die Hubbrücke gesteckt. Er hatte das denkmalgeschützte Bauwerk und zwei weitere historische Brücken in der Stadt von der Deutschen Bahn erhalten. Sie waren Teil eines Pakets, das auch Grundstücke am ehemaligen Elbbahnhof enthielt. Sie sind heute mit Mehrfamilienhäusern bebaut.
Konsequent durchgesetzt wurde die Sperrung nicht. Bereits am Montag hatten Leute immer wieder die Absperrungen überwunden und die Brücke überquert.
Hubbrücke in Magdeburg: Historische Brücke über die Elbe
Erst im Juli vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass die Hubbrücke in Teilen saniert werden sollte. Dabei waren MDR SACHSEN-ANHALT-Informationen zufolge Bodendielen ausgetauscht worden. Zudem sollten Spenden gesammelt werden, um die Stelen und das Geländer der Brücke zu sanieren.
Die Hubbrücke in Magdeburg überspannt bei Stromkilometer 325 die Elbe. Sie wurde 1848 als eingleisige Eisenbahnbrücke gebaut. Heute ist sie eine Fußgängerbrücke. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz und gilt als eine der ältesten und größten Hubbrücken Deutschlands.
dpa, MDR (Max Hensch, Marvin Kalies, Maren Wilczek, Marcel Knop-Schieback, Maximilian Fürstenberg) | Erstmals veröffentlicht am 26. Mai 2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 28. Mai 2024 | 15:00 Uhr
Denkschnecke vor 2 Wochen
Ich sehe nich, wo der Besitzer mit dem Erwerb der Hubbrücke "maximalen Profit herausholt". Immerhin hat er sie zu einem beliebten Elbübergang instandgesetzt, und das nicht nur provisorisch. Dazu haben die Stifter der Bohlen sicher den kleineren Beitrag geleistet.
Vielleicht sollte er einfach den Zutritt zu seinem Besitz sperren - dann kann man da eben nicht mehr rüber. Das würde auch das Kunstwerk schonen, das regelmäßig von irgendwelchen Kupferdieben oder Vollpfosten beschädigt wird.
knochen45 vor 2 Wochen
Die Stadt sollte dem Hr. Onnen Auflagen erteilen und seine Erpressungsversuche in die Schranken weisen.
Wenn ich als Privatperson ein Objekt käuflich erwerbe, kann ich nicht Außenstehenden mit Geldforderungen kommen.
Seinen Äußerungen zu Folge hat er 100000 Euro in die Hubbrücke gesteckt, ergibt sich die Frage wo.
Gehört wohl heute zum guten Ton Objekte symbolisch für einen Euro zu erwerben und später gegen teures Geld an die Stadt zurück zu verkaufen ( Erstbesitzer Gebäude Bahnhof Neustadt hatte es vorgemacht, klappte nicht)
Jeder vernünftig denkende Mensch, weiß was auf einem zukommt, wenn ich ein unter Denkmalschutz stehendes Objekt erwerben möchte.
Von dem allen ist Hr. Onnen weit entfernt, sein Slogan: mit wenig finanziellen Aufwand den maximalen Profit herausholen
steka vor 3 Wochen
Tja, die Stadtoberen haben schon gewußt, warum sie die denkmalgeschütze Brücke einem immobiloenunternehmer überlassen haben. Instandhalten und Denkmalschutzauflagen beachten sind nunmal wesentlich teurer als Denkmalschutz- und Sicherheitsauflagen erteilen und Brücke sperren. Schont das Stadtsäckel wenn Andere zuständig sind.