Ansiedlung in Magdeburg SPD-Bundestagsabgeordneter Kröber: Intelprojekt braucht LNG-Tempo
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01. Juni 2023, 17:04 Uhr
"Intel kann eine große Erfolgsgeschichte für ganz Ostdeutschland werden", sagt der Magdeburger SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Kröber im Gespräch mit MDR-AKTUELL. Es gäbe aber noch viel zu erledigen: Dazu gehöre ein notwendiger ICE-Anschluss für Magdeburg
Die Planungen rund um die Intel-Ansiedlung in Magdeburg müssten in einem deutlich höheren Tempo vonstatten gehen. Das sagte der Magdeburger SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Kröber im Interview mit der MDR-AKTUELL. Insofern brauche es die Geschwindigkeit, in der in kurzer Zeit die LNG-Terminals zur Flüssiggasversorgung in Deutschland gebaut worden seien.
Bessere Verkehrsanbindung nötig
Die Intel-Ansiedlung könne nach Einschätzung von Kröber zu einer großen Erfolgsgeschichte für Magdeburg, Sachsen-Anhalt und ganz Ostdeutschland werden. Eine der wichtigsten Herausforderungen sei es aber, die Infrastruktur zu entwickeln, insbesondere auch die im Magdeburger Umland. Dafür brauche es auch ein gutes Rezept, wie die Menschen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihrem Arbeitsplatz bei Intel kommen könnten. Für ihn sei daher ein gut "durchgetakteter" Fernverkehrsanschluss für Magdeburg eine Voraussetzung.
Das sei im übrigen ein Thema, das schon seit 30 Jahren diskutiert werde. Daher müsse das jetzt angegangen werden. Man brauche eine stündliche ICE-Anbindung für Magdeburg, besser eine Verbindung, die von Magdeburg bis zum Flughafen BER nach Berlin reiche. Auch biete der Ausbau der Strecke Bielefeld - Hannover die Chance, die Strecke gleich bis nach Berlin zu entwickeln. So dass man eine gute Anbindung zwischen Ost und West habe.
Mehr Tempo bei Planungsprozessen gefordert
In den letzten Monaten habe man laut Kröber gut sehen können, wie schnell es möglich gewesen sei, ein LNG-Terminal entstehen zu lassen. An das Tempo müsse man sich in Deutschland gewöhnen. Planungsprozesse dauerten häufig viel zu lange. Ein solches Tempo sei auch ein Vorbild für das Ansiedlungsprojekt Intel. In diesem Zusammenhang äußerte sich Kröber sehr optimistisch, dass Intel wirklich nach Magdeburg komme. Davon sei er felsenfest überzeugt, sagte Kröber im Interview mit MDR-AKTUELL.
Neben einer verbesserten Verkehrsinfrastruktur brauche es für Magdeburg selbst ein vernünftiges Konzept für Schulbau und Kindertagesstätten, insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Intel. Ein Gesamtkonzept für eine Stadt, die jahrelang Einwohner verloren habe und jetzt Einwohner dazu gewinne.
Milliardenförderung wichtig
Die Milliardenförderung für Intel sei wohl überlegt. Es bestehe die große Chance, dass sehr viele Arbeitsplätze entstünden. Gerade in einer Region, in der jahrelang keine Arbeitsplätze entstanden oder Arbeitsplätze weggefallen seien. Die Fördermittel seien gerechtfertigt, damit Menschen eine Perspektive zu geben und zu zeigen, dass es sich lohne, in den Standort Magdeburg zu investieren.
Ein großer Teil der Bevölkerung freue sich auf das Projekt Intel. Gerade vor dem Hintergrund, dass in vielen Jahren Unternehmen abgewickelt worden seien und jetzt mit Intel neue Chancen entstünden. Etwaige Sorgen, ob das Projekt Intel wirklich komme, müsse man den Menschen nehmen, insbesondere durch den Spatenstich für einen Baubeginn.
MDR (cbr)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 22. Mai 2023 | 10:30 Uhr
In den Arsch geguckt am 03.06.2023
Atze Ton
Selbst wenn sich alle Märchen bewahrheiten, wie lange denkt man werden die Steuern, anteilig von ihren volatilen Gewinnmargen pro Jahr bezahlen, bis die jetzigen! 10 Milliarden € bezahlt sind u. dann ist man erst bei 0€. Eigentlich das noch nicht mal, weil bis dahin der Wertverlust des Geldes noch hinzukommt.
Ilse am 02.06.2023
Rainer...
Intel hat im Moment, global Quartalsgewinnrückgänge u. Entlassungen. Warten u. auf Zeit spielen, bedeutet für Intel noch höhere Subventionen in Verhandlungen zu generieren, allein schon aus Inflationsgründen.
EOM am 02.06.2023
Ja dieser böse Mann. Magdeburg wird zwar durch Intel wirtschaftlich auf einem hohen Niveau spielen. Es werden direkt bei Intel 12.000 Jobs entstehen und dann noch zusätzlich min. 20.000 Jobs bei Zulieferern. Alles gut bezahlte Jobs die viele Steuereinnahmen bringen. Aber dieser böse böse Mann der zusätzlich 3 Mrd will. Subventionen gehören bei solch großen Ansiedlungen einfach dazu. Im Vergleich zu anderen Ländern subventioniert Deutschland dieses Projekt nicht mal so sehr stark.