Reinraum Uni Magdeburg
Der Leiter des Reinraums der Universität Magdeburg Jörg Vierhaus (re.) und sein Kollege Jens Briesemeister, Ingenieur für Lehre und Forschung, bereiten eine Messung mit dem Atomabsorptionsspektrometer (AAS) im Reinraum vor. Bildrechte: Jana Dünnhaupt/Uni Magdeburg

Halbleiter- und Nanotechnologie Neuer Studiengang für Intel-Fachkräfte an der Uni Magdeburg

22. Mai 2023, 14:23 Uhr

Die Uni Magdeburg bietet einen neuen Studiengang für Halbleiter- und Nanotechnologie an, in dem Intel-Fachkräfte ausgebildet werden sollen. Einen speziellen Raum, der für das Studium und die Forschung notwendig ist, hat die Uni mit Geld von Intel bereits neu ausgestattet. Zusätzlich zum Master-Studiengang will die Uni auch Fachkräfte in einer dualen Ausbildung in Mikrotechnologien ausbilden.

Die Uni Magdeburg bietet ab dem Wintersemester einen neuen Studiengang an, in dem unter anderem Intel-Fachkräfte ausgebildet werden sollen. Das teilte die Universität mit. Es handelt sich um einen Master-Studiengang namens "Fortgeschrittene Halbleiter- und Nanotechnologie" mit 40 verfügbaren Studienplätzen. Zudem bildet die Universität in Zukunft auch die duale Ausbildung für Mikrotechnologien aus.

Studium und Ausbildung in speziellem Raum

Für die Halbleiter-Forschung steht in der Otto-von-Guericke-Universität ein sogenannter Reinraum zur Verfügung: In einem speziellen Raum mit Sicherheitsschleuse herrschen nach Angaben der Universität konstant eine Temperatur von 21 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von 45 Prozent. Die Luft soll dort 100.000 Mal reiner sein als in einem OP-Saal.

Der Raum ist nach Angaben von Uni-Rektor Jens Strackeljan mit Geld in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro vom Chip-Hersteller Intel besser ausgestattet worden.

Chip-Produktion dauert lange

Der Studiengangsleiter und Professor André Strittmatter sagte, bei der Chip-Herstellung könne viel schiefgehen: "Eine Rakete in den Weltraum zu schießen, ist ein Kinderspiel dagegen, einen Chip herzustellen." Einen sogenannten Wafer herzustellen, aus denen einzelne Chips herausgesägt werden, könne mehrere Monate dauern.

Eine Rakete in den Weltraum zu schießen, ist ein Kinderspiel dagegen, einen Chip herzustellen.

André Strittmatter Physik-Professor, Uni Magdeburg

Es ginge beim Studium darum, den Studierenden die Grundlagen beizubringen, die sie später dann auch an Anlagen von Intel benötigen werden, wo alles hochautomatisch abläuft. Die Chips würden zudem immer weiterentwickelt. Strittmatter sagte, es gehe darum, immer kleinere und damit schnellere Strukturen zu schaffen.

Uni rechnet mit Intel-Verträgen für Studierende

Die Universität rechnet damit, dass die Studierenden bereits während des Studiums erste Verträge von Intel bekämen. Das sagte der Leiter des Reinraums, Jörg Vierhaus. Man sei aber "nicht die Intel-Ausbildung." Die Leute könnten nach dem Studium aber auch woanders unterkommen. Die Uni verhandelt nach eigenen Angaben auch mit anderen Unternehmen für Kooperationen.

Studienbewerber müssen nach Angaben der Uni einen Bachelor- oder Diplomabschluss und Elektrotechnik/Physik oder einem eng verwandten Studiengang sowie ein hohes Sprachniveau in Englisch haben. Das Studium findet auf Englisch statt. Die Universität rechnet damit, dass viele Studierende aus dem Ausland kommen werden.

Einer Studie des Zentralverbands der Elektro- und Digitalindustrie zufolge fehlen in der Halbleiterindustrie in Deutschland jedes Jahr 62.000 Fachkräfte.

Transparenzhinweis: Die Autorin des Textes hatte in ihrer Vergangenheit selbst für Uni Magdeburg gearbeitet. Die Berichterstattung steht in keinem Zusammenhang mit der ehemaligen Beschäftigung.

dpa,MDR

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 22. Mai 2023 | 10:30 Uhr

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