Landkreis Bautzen Fachstelle bestätigt mehrere Wolfsangriffe in einer Nacht

06. Oktober 2023, 18:32 Uhr

Erst vergangene Woche wurden Dutzende Schafe Opfer eines Wolfsangriffes. Nun hat das Raubtier erneut zugeschlagen. In der Nacht zum Mittwoch sind in mehreren Dörfern im Landkreis Bautzen Schafe gerissen gerissen worden. Die Fachstelle Wolf bestätigt nun, dass Wölfe die Verursacher waren und legt erste Zahlen vor. Die Beigeordnete des Landratsamtes verlangt, die Tiere zum Abschuss freizugeben.

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In der Nacht zu Mittwoch haben ein oder mehrere Wölfe erneut im Landkreis Bautzen Schafsherden gerissen. Allein in Lauske bei Weißenberg wurden nach Informationen des Landratsamts rund 20 Schafe getötet.

In Cosul bei Großpostwitz wurden zudem zwei trächtige Schafe gerissen. Bei einem Tierhalter in Schönberg bei Cunewalde starben eine Ziege und zwei Schafe, darunter war sich ein wertvoller Zuchtbock. Weitere tote Tiere entdeckten Schäfer unter anderem in Höflein, Panschwitz-Kuckau sowie bei Nebelschütz.  

Die Fachstelle Wolf bestätigte am Freitag, dass in allen Fällen der Wolf als Verursacher festgestellt werden konnte. Die Nutztiere seien entsprechend der gesetzlichen Vorgaben ausreichend geschützt gewesen. Eine genaue Schadenszahl liegt noch nicht vor. So werden einige Tiere noch vermisst. Mindestens 43 Schafe wurden in dieser einen Nacht getötet.

Letzter Wolfsangriff vor einer Woche

Der letzte Wolfsangriff in der Region liegt erst eine Woche zurück. Obwohl der Herdenschutz seitdem verbessert worden sei, traf es einige Tierbestände zum zweiten Mal. Nach Angaben des Schäfers Gerhard Schmidt aus Horka bei Crostwitz wurden in der vergangenen Woche knapp 50 seiner Schafe getötet und verletzt.

In der vergangenen Nacht hätte es nochmal mehr als ein Dutzend Tiere erwischt. Aufgrund der Angriffe habe er bei einer Herde in der Nähe im Auto geschlafen. Wie Schmidt erzählt, habe er dann einen Anruf von der Polizei erhalten, dass der Wolf bei einer seiner anderen Schafsherden zugeschlagen hätte.

Beigeordnete des Landratsamtes fordert Abschuss

"Es muss etwas passieren. Ein Problemwolf oder mehrere Wölfe müssen geschossen werden, sonst kriegen wir keine Ruhe", sagt Schmidt. Die Beigeordnete des Landratsamtes, Romy Reinisch, sieht das ähnlich. "Der Freistaat muss den Weg freimachen, damit wir als Landkreis gerichtsfest Entnahmen anordnen können", sagt sie. "Weder hohe Zäune noch elektrischer Schutz oder Flatterbänder halten den Wolf mittlerweile von Angriffen ab."

Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie registrierte im Zeitraum von Januar bis Oktober 2022 insgesamt 586 getötete, verletzte oder vermisste Nutztiere. 2021 waren es 383 geschädigte Tiere.

MDR (mad)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 05. Oktober 2023 | 19:00 Uhr

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