Staatsanwaltschaft Tödliche Schlauchbootfahrt auf Neiße: Anklage gegen Bootsverleiher

09. November 2023, 11:43 Uhr

Mehr als zwei Jahre nach einem tödlichen Bootsunfall auf der Neiße nahe Görlitz hat die Staatsanwaltschaft Dresden Anklage erhoben. Der 34 Jahre alte Geschäftsführer eines Bootsverleihs soll sich demnach wegen fahrlässiger Tötung vor dem Schifffahrtsgericht des Amtsgerichtes Dresden verantworten, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Blick auf den Fluss Neiße mit angrenzenden Häusern.
Der Mann war im Sommer 2021 an einem Wehr auf der Neiße bei Görlitz ertrunken. (Symbolbild) Bildrechte: MDR/René Römer

Bootsfahrt hätte verhindert werden müssen

Die Anklage wirft dem Mann vor, die Befahrung des Wehres mit dem Schlauchboot bei hohem Wasserstand durch eine unerfahrene Bootsbesatzung nicht verhindert zu haben. Sabine Wylegalla von der Staatsanwaltschaft Dresden sagte MDR SACHSEN, der Verleiher habe es in der Hand gehabt, die Bootsfahrt, wie sie stattgefunden hat, zu verhindern. "Es hätte entweder die Möglichkeit bestanden, das Boot weiter unten auf die Neiße einzusetzen oder aufgrund der Wetterlage die Bootsfahrt auf einen anderen Tag zu verschieben."

Unfall im Sommer 2021

Ein 62-Jähriger hatte Ende August 2021 mit drei Arbeitskollegen ein Schlauchboot gemietet und war in der Höhe eines Wehres gekentert. Während sich die drei Kollegen ans Ufer retten konnten, war der 62-Jährige unter die Wasserwalze des Wehres geraten und ertrunken. Das Amtsgericht Dresden muss nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage entscheiden.

MDR (ben)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 09. November 2023 | 10:30 Uhr

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