Nackte Brüste für gleiche Rechte Frauen und Männer radeln "oben ohne" durch Dresden

02. Juli 2023, 15:05 Uhr

In Dresden sind am Samstag Frauen und Männer oberkörperfrei unter dem Motto "Gleiche Brust für alle" durch die Stadt geradelt. Die gleichnamige feministische Initiative hatte dazu aufgerufen. Etwas mehr als 100 Personen beteiligten sich nach MDR-Informationen an dem Protest.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Nacktdemo in Dresden.
Auch Männer nahmen an der feministischen Demo teil. Los ging es in der Dresdner Neustadt. Bildrechte: xcitepress/finn becker

Die Veranstalterinnen fordern das gleiche Recht für Frauen, ihren nackten Oberkörper in der Öffentlichkeit zeigen zu dürfen wie Männer. Frauen und zwischengeschlechtliche Personen müssten zurzeit nämlich mit Übergriffen und Platzverweisen rechnen, zeigten sie sich "oben ohne", hieß es in der Einladung zu der Veranstaltung. "Wir sind es satt, dass unsere Körper mit Scham behaftet werden".

Teilnehmerin bei der Nacktdemo in Dresden.
"Wir sind es satt, dass unsere Körper mit Scham behaftet werden", erklärten die Initiatorinnen der Demo vorab. Bildrechte: xcitepress/finn becker

Parolen auf nackter Haut

Die Demonstration führte vom Alaunpark durch die Dresdner Neu- und Innenstadt. Auch an der Frauenkirche zogen die Feministinnen und Feministen vorbei. Die Frauen und Männer bemalten ihre Körper mit Parolen, um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen.

Teilnehmerin bei der Nacktdemo in Dresden.
Auch an der Frauenkirche zogen die barbusigen Protestlerinnen vorbei. "Glotz nicht so", steht auf dem Oberkörper einer Teilnehmerin. Bildrechte: xcitepress/finn becker

Parolen wie "Free the nipple" ("Befreit die Brustwarzen"), "My Body, not your porn" (Mein Körper, nicht dein Porno") oder "Don’t comment on my body ("Kommentiere nicht meinen Körper") waren auf nackten Bäuchen, Busen und Rücken zu lesen. Von Passanten gab es viel Zuspruch, vereinzelt fielen auch Beleidigungen. Laut Polizei blieb aber alles friedlich.

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In den Erfurter Bädern ist Frauen das Oben-ohne-Baden bisher nicht gestattet. Bildrechte: MDR/Nicky Scholz

MDR (jwi)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 02. Juli 2023 | 08:30 Uhr

35 Kommentare

Klaus43 vor 44 Wochen

Natürlich macht man es nicht. Mir geht es aber darum, dass unter dem Banner heerer moralischer Prinzipien ("Gleiche Brust für alle") ausschließlich mehr Rechte für Frauen gefordert werden. Der Abbau von besonderen Rechten für Frauen, der sich aus den gleichen moralischen Prinzipien ergeben würde, wird seltsamerweise nie erwähnt.

Klaus43 vor 44 Wochen

Wikipedia-Eintrag "Sexuelle Belästigung": "Erfasst sind insbesondere Berührungen der Intimsphäre, das heißt der Geschlechtsorgane, des Gesäßes und der weiblichen Brust"

Gut, das schließt vielleicht nicht aus, dass Sie auch als Mann sexuelle Belästigung geltend machen können. Ich bin mir aber sicher, dass wenn Sie einer wildfemden Person auf der Straße an die Brust fassen, dann wird ie Strafe sehr stark davon abhängen, ob Sie es bei einer Frau oder einem Mann gemacht haben.

Stealer vor 44 Wochen

@Klaus43: Es gibt keine Unterscheidung im Gesetz zwischen dem "Begrabschen" der Brust (oder des Hinterteils). Wenn es aus sexuellen Motiven und vorsätzlich erfolgt und sich das Opfer dadurch belästigt fühlt, ist eine Klage wegen sexueller Belästigung möglich, unabhängig vom Geschlecht der Beteiligten.

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