Holger Jacob-Friesen: Ein Mann mit blauem Hemd steht lässig neben riesigen Kisten in einem Ausstellungsraum mit klassischen Gemälden an den Wänden.
Ab März 2023 soll Holger Jacob-Friesen die Gemäldegalerie "Alte Meister" in Dresden leiten. Bildrechte: Frank Thissen

Holger Jacob-Friesen Neuer Direktor der Galerie Alte Meister in Dresden: weltoffen und publikumsorientiert

13. Dezember 2023, 13:09 Uhr

Die Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden hat einen neuen Direktor: Holger Jacob-Friesen hat unter anderem Kunstgeschichte studiert und war in verschiedenen Funktionen an der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe tätig. Ab März 2024 soll er neben der Gemäldegalerie auch die klassische Skulpturensammlung übernehmen. Er will mit seiner Arbeit vor allem ein vielfältiges Publikum erreichen.

Ab März 2024 soll Holger Jacob-Friesen in Dresden die Leitung der Gemäldegalerie Alte Meister und der Sammlung mit Skulpturen bis 1800 übernehmen. Wie die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) am Mittwoch mitteilten, wurde die Neubesetzung am Dienstagabend im Sächsischen Kabinett bestätigt. Der 56-Jährige folgt auf Stephan Koja, der im April 2023 an die Fürstlichen Sammlungen Liechtenstein gewechselt ist.

Kunstsammlungen in Dresden voranbringen

Die Landesregierung Sachsens folgte damit dem Vorschlag einer Findungskommission und der Empfehlung der Direktorin der SKD, Marion Ackermann. Die sächsische Kulturstaatsministerin Barbara Klepsch äußerte sich begeistert über den neuen Direktor: "Er gilt als Experte für deutsche, niederländische, französische und italienische Malerei des 14. bis 18. Jahrhunderts, der diese Kunst auch lebendig und begeisternd erklären kann", so die CDU-Politikerin. "Ich bin sicher, dass Prof. Dr. Holger Jacob-Friesen einen wichtigen Beitrag für die weitere Entwicklung der Gemäldegalerie sowie unseren Kunstsammlungen insgesamt leisten wird."

Ich wünsche mir daher ein Haus, das mitteilsam, weltoffen und publikumsorientiert ist, das Menschen aller Generationen und jeglicher Herkunft für die Kunst begeistert.

Holger Jacob-Friesen, designierter Direktor der Gemäldegalerie "Alte Meister"

Ausstellungen für ein vielfältiges Publikum

Auch Marion Ackermann, Generaldirektorin der SKD, findet es "fantastisch", dass Jacob-Friesen dieses Amt übernehmen möchte. Sie betont, dass der studierte Kunsthistoriker zwar ein Experte für Malerei der Aufklärung sei, aber in leitender Funktion an der Staatlichen Kunsthalle in Karlsruhe bewiesen habe, dass er sammlungsübergreifend denken kann. Er sei zudem "hocherfahren in der Realisierung international erfolgreicher Ausstellungen".

Für seine Arbeit möchte der designierte Direktor Holger Jacob-Friesen vor allem auf den Dialog mit dem Publikum setzen: "Mit jedem Gemälde und jeder Skulptur der Dresdner Galerie verbinden sich Geschichten – fantastische, anrührende, spannende, ernste und heitere Geschichten, die immer wieder neu erzählt werden wollen. Ich wünsche mir daher ein Haus, das mitteilsam, weltoffen und publikumsorientiert ist, das Menschen aller Generationen und jeglicher Herkunft für die Kunst begeistert, das zum Staunen, zu Erkenntnis, Debatte und Genuss anregt."

Antike Skulpturen , die Herkulanerinnen, römische Kopien griechischer Originale
Holger Jacob-Friesen ist neben der Gemäldegalerie auch für einen Teil der Skulpturensammlung verantwortlich. Bildrechte: SKD/David Brandt

Experte für die Epoche der Aufklärung

Holger Jacob-Friesen studierte unter anderem Kunstgeschichte, Mittlere und Neuere Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen, der Universität Basel und der Freien Universität Berlin. Er schrieb seine Doktorarbeit über "Profile der Aufklärung". Seit 1999 war er an der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe angestellt und leitete zuletzt die Abteilung Sammlung und Wissenschaft, zu der auch Gemäldegalerie und Kupferstichkabinett gehören. "Als Spezialist der Epoche der Aufklärung, dabei immer konsequent sammlungsübergreifend denkend, ist er schon deshalb eine Bereicherung für unseren Museumsverbund", sagt Generaldirektorin Ackermann.

Die Gemäldegalerie Alte Meister wurde bereits Mitte des 18. Jahrhunderts eröffnet. Heute umfasst die weltweit renommierte Sammlung ungefähr 700 Kunstwerke, die zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert entstanden sind und im Dresdner Zwinger präsentiert werden. Die sogenannte "Sixtinische Madonna" ist wohl die berühmteste Arbeit der Sammlung.

Quellen: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Sächsisches Ministerium für Kultur und Tourismus; Redaktionelle Bearbeitung: tsa

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Kunstinstallationen, darunter Monitore und eine DDR-Fahne mit herausgeschnittenem Emblem
Bildrechte: Marcel Odenbach, Schenkung Sammlung Hoffmann, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, VG Bild-Kunst, Bonn 2023, Courtesy Marcel Odenbach & Galerie Gisela Capitain, Köln; Georg Herold, Schenkung Sammlung Hoffmann, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, VG Bild-Kunst, Bonn 2023; Janet Grau, Kunstfonds, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Förderankauf der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, 2005, VG Bild-Kunst, Bonn 2023, Foto: Oliver Killig

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | Kultur Kompakt | 13. Dezember 2023 | 11:30 Uhr

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