Sonderprüfung Landesamt sperrt B101-Brücke bei Großenhain, Bahnverkehr betroffen

18. Dezember 2024, 19:05 Uhr

Nach einer Sonderprüfung wird die Brücke der B101 im Süden von Großenhain ab sofort für den Verkehr gesperrt. Das teilte das Landesamt für Straßenbau und Verkehr am Mittwoch mit. Das Bauwerk könne nicht mehr für den Verkehr freigegeben werden, daher werde kurzfristig der Abriss der Brücke vorbereitet, hieß es.

Start soll bereits am Donnerstag sein. "Der Zustand des Bauwerkes, vorhandene Risse und entnommene Proben zeigen eine Gefährdung der Tragfähigkeit auf", heißt es in der Mitteilung.

Eine Absperrung auf einer Straße
Im Süden von Großenhain musste eine weitere Brücke gesperrt werden. Weil es sich um eine Bundesstraße handelt, sind die Auswirkungen erheblich. (Symbolbild) Bildrechte: MDR

Der motorisierte Verkehr wird den Angaben nach über die S81 nach Lenz über Geißlitz weiter nach Großdobritz, dann über die S177 bis Meißen und dann über die B101 über Ockrilla, Gävernitz und Priestewitz zurück nach Großenhain umgeleitet. Die Gegenrichtung wird demnach analog geführt.

Bahnverbindung Dresden-Berlin muss umgeleitet werden

Betroffen ist von der Vollsperrung auch die Bahnverbindung Dresden-Berlin. Die Sperrung tritt laut Bahn am Mittwoch um 18 Uhr in Kraft. Der Bahnverkehr wird über Priestewitz umgeleitet. "Nach derzeitiger Planung kann der betreffende Streckenabschnitt zwischen Großenhain Berliner Bahnhof und Kottewitz im Laufe des 24. Dezember 2024 nach Abschluss der Arbeiten wieder in Betrieb genommen werden", hieß es in einer Mitteilung.

Für die Bahnreisenden bedeutet das, dass sie zehn bis 15 Minuten längere Fahrtzeit einplanen müssen.

19 Brücken besonders im Fokus

Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke im September nimmt der Freistaat Brücken derselben Bauart entlang von Bundes- und Staatsstraßen unter die Lupe. Dabei stehen 19 Bauwerke besonders im Fokus, darunter die B101-Brücke, die nun abgerissen wird. Erstes Ergebnis der Sonderprüfungen war die Sperrung der Bad Schandauer Elbbrücke am 7. November wegen Längsrissen im sogenannten Unterspannband, eine weitere Brücke wurde dort Anfang Dezember gesperrt.

MDR (dkö)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 18. Dezember 2024 | 19:00 Uhr

16 Kommentare

olaf.schilloks vor 7 Wochen

Gestern gesperrt und heute läuft schon der Abriss. Hätte ich ja in heutiger Zeit gar nicht mehr für möglich gehalten.
Vielleicht sollte das Landesamt eine Fallstudie erstellen und sie anderen Behörden zur Verfügung stellen, zwecks Nachmachens.
Ich glaube ich habe das Prinzip verstanden: Vergammeln lassen bis Gefahrenabwehr schnelles Handeln notwendig macht , das geht rascher als einen Bedarf für eine Sanierung festzustellen, Mittelbewilligung, europaweite Ausschreibung etc.
Clever!

Pattel vor 7 Wochen

Für mich persönlich überschlagen sich die Meldungen. Da komme ich auf die Idee das bei den vorherigen Protokollen geschlampt oder was verschwiegen wurde.Weshalb über Nacht und sofort Abriss. Wer hat geprüft die ganzen Jahre (Unternehmen) usw.

Frank 1 vor 7 Wochen

@ zenkimaus: Meine Meinung zu Altparteien. Eine Partei Partei kann man als Altpartei bezeichnen, wenn sie aus eigener Kraft nicht mehr fähig ist sich aus ihren verkrusteten Strukturen zu befreien.

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