Weimarer Land "Kein Zeichen von Bescheidenheit": Ärger um neuen Dienstwagen von Landrätin Schmidt-Rose
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05. November 2024, 15:23 Uhr
Christiane Schmidt-Rose (CDU), Landrätin des Weimarer Landes, ist von einem Audi A6 auf einen größeren SUV Audi Q8 gewechselt. Die Entscheidung für den Dienstwagen kritisieren alle Fraktionen des Kreistages.
Mitglieder des Kreistages im Weimarer Land kritisieren den neuen Dienstwagen der Landrätin. Christiane Schmidt-Rose (CDU) ist von einem Audi A6 auf einen größeren Audi Q8 mit mehr als 200 PS umgestiegen.
SPD: Politischer Instinkt fehlt
Das sei kein Zeichen von Bescheidenheit, heißt es aus den Reihen der SPD. Von fehlendem politischen Instinkt ist die Rede. Auch Max Reschke von den Grünen zeigt Unverständnis. Seit Jahren beschäftige sich jede Haushaltsdebatte mit immer weiter steigenden Kosten, die meist nur schwer ausgeglichen werden könnten - und dann solch ein Prestigeobjekt.
Landrätin Schmidt Rose reagiert mit Einsehen
Dirk Geyer von der Fraktion AfD/BI (Verband der Bürgerinitiativen) zeigte sich "erschrocken". Auch wenn die Leasingrate des neuen Fahrzeuges günstiger sei, seien doch Wartungskosten und laufende Kosten für so ein großes Fahrzeug enorm.
Vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Situation des Kreises und einer im nächsten Jahr steigenden Kreisumlage auf voraussichtlich 49 Prozent sei das dekadent, so Geyer. Bereits im Vorjahr war die Kreisumlage im Weimarer Land gestiegen, die alle selbstständigen Gemeinden des Weimarer Landes an den Kreis zahlen müssen, um etwa die Schulen des Kreises zu finanzieren.
Landrätin Christiane Schmidt-Rose (CDU) reagiert mit Einsicht. MDR THÜRINGEN teilte sie mit, es sei vielleicht nicht die klügste Entscheidung gewesen, den SUV als Dienstwagen zu bestellen. Allerdings sei der Wagen bereits im Dezember 2023 geordert worden, vor dem Hintergrund einer "nicht absehbaren Mobilitätsbeschränkung". Schmidt-Rose war zu dieser Zeit gesundheitlich eingeschränkt und stand vor orthopädischen Operationen.
MDR (cma/co)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 05. November 2024 | 15:30 Uhr
part vor 4 Wochen
Im Kleinen wie im Großen, weshalb sollte sie sich bescheiden geben, wo doch in Berlin ganz andere Mengen an Steuergeldern fehlgeleitet werden. Gerade jetzt schon wieder nach Präsidentenwechsel in den USA werden die Stimmen durch fast alle Parteien laut. Wenns nicht reicht, kann man ja die Grundsteuern wieder kräftig anheben.
Tipitip83 vor 4 Wochen
Ich arbeite an einer öffentlichen Schule in der wir des Öfteren Minister zu Besuch haben. Diese fahren mit einen 7er BMW und Chauffeur vor und betreten dann unsere teils renovierungsbedürftige Schule. Ein absurdes Bild und sinnbildlich für die fehlende Bürgernähe der Politik, genau wie dieser Fall hier. Bodenständigkeit würde beim Wähler wohl mehr Eindruck hinterlassen. Auch aus ökologischer Sicht hätte es sicher nettere Alternativen für Frau Schmidt-Rose gegeben.
emlo vor 4 Wochen
Ich meine, es geht auch ein bis zwei "Nummern" kleiner. Die Frau ist Landrätin und nicht Ministerpräsidentin. Ich halte überhaupt nichts von Neiddebatten, aber so setzt man in Zeiten allgemeiner Sparpläne falsche Zeichen.