Ein Flugzeug zieht einen Schleppbanner mit der Aufschrift UKRAINE KRIEG STOPPEN FRIEDEN-VERHANDELN.DE und fliegt dabei über dem Bonner Raum samt dem Siebengebirge.
Das Flugzeug mit der Botschaft (hier über Bonn) ist eine Aktion des Netzwerks Friedenskooperative. Bildrechte: IMAGO/Bonn.digital

Ukraine-Krieg Flugzeug mit Friedensbanner über Erfurt - Was es damit auf sich hat

06. September 2024, 19:07 Uhr

Am Freitagnachmittag war über Erfurt ein Flugzeug zu beobachten, das ein großes Banner mit der Aufschrift "Ukraine-Krieg stoppen" hinter sich herzog. Organisiert wurde die Aktion vom Netzwerk Friedenskooperative.

"Ukraine-Krieg stoppen". Schwarz auf Gelb flattern die Worte über der Erfurter Altstadt, gezogen von einem Flugzeug. Der Ukrainekrieg: Ein Thema, das den Landtagswahlkampf geprägt hat und das viele Menschen in Thüringen bewegt. Aber nicht nur hier, auch in Bonn, wo das Flugzeug als Aktion des Netzwerks Friedenskooperative am 31. August gestartet ist.

Friedliche Welt und atomare Abrüstung

Seit 1989 gibt es das Netzwerk Friedenskooperative. Es setzt sich für eine friedliche Welt und atomare Abrüstung ein. Mit der Kampagne "Frieden verhandeln", zu der auch die Flugzeugbanner-Aktion gehört, fordert es die Bundesregierung dazu auf, sich aktiv für Verhandlungen im Ukraine-Krieg einzusetzen.

"Wir finden, dass der derzeitige Zustand, dass jetzt seit mehr als 900 Tagen Krieg herrscht und fast jeden Monat fast 2.000 Menschen sterben, einfach unerträglich ist", sagt Marvin Mendyka vom Netzwerk Friedenskooperative. Von Russland fordert er ein Ende der Angriffe: "Das ist ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg, das verletzt mit das elementarste, wie wir auf der Welt miteinander leben wollen, das geht so nicht".

Netzwerk distanziert sich von AfD

Von der AfD distanziert sich das Netzwerk, die Positionen würden weit auseinandergehen, so Mendyka. Zum BSW könne er noch nichts sagen, man müsse abwarten, wie die Partei sich verhalte. Er sehe es jedem Fall kritisch, wenn russische Positionen wiedergegeben würden.

Mit dem Flugzeugbanner will das Netzwerk auch auf eine weitere Aktion aufmerksam machen, die ebenfalls zur Kampagne "Frieden verhandeln" gehört: Menschen können Postkarten verschicken, in denen sie zu Friedensverhandlungen auffordern. Jeder, der bei der Aktion mitmacht, kann entscheiden, ob er eine Karte an Bundeskanzler Olaf Scholz oder den russischen Präsidenten Vladimir Putin senden will. Aktuell seien bereits rund 2.000 Postkarten verschickt, bis Ende September hofft Marvin Mendyka auf 10.000.

Das Banner schaffe aber auch einfach Bewusstsein, meint Mendyka. Er hoffe, dass das dann auch an die Abgeordneten aus den jeweiligen Kreisen weitergetragen werde.

Flugzeug bereits über Bonn, Aachen und Köln

Und zwar in ganz Deutschland: Nach Flügen über Bonn, Köln und Aachen war das Flugzeug mit dem Friedensbanner am Freitagmittag in Paderborn gestartet, dann über Kassel und Göttingen nach Erfurt geflogen. Auch über Stuttgart, Hannover und Leipzig soll es in der nächsten Woche zu sehen sein, bis es schließlich am 21. September über Berlin seine Kreise ziehen soll.

Allerdings hängt es stark vom Wetter ab, ob die Flüge termingerecht starten können. Auch über Erfurt hätte die Aktion bereits am Donnerstag stattfinden sollen, musste wegen schlechter Wetterverhältnisse jedoch zweimal verschoben werden.

MDR (jn/nir)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Nachrichten | 06. September 2024 | 06:00 Uhr

7 Kommentare

Quantix vor 4 Wochen

Das Flugzeug sollte besser ein paar Runden über dem Roten Platz drehen. Der Adressat versteht sogar Deutsch, also ist nichtmal eine Übersetzung notwendig.

Stefan1411 vor 4 Wochen

An was Sie glauben oder nicht spielt bzgl der ukrainischen Verfassung keine Rolle. In dieser( so wie in unserer auch bzw. im GG) wird dies mit der Legitimation geregelt. Und es ist momentan nicht illegitim. Zu den Wahlen in einem solchen Kriegszustand unmöglich sind, da über 20 % besetzt sind
Entscheidungen auf dem Schlachtfeld wird es eh nicht geben, aber gute Verhandlungspositionen.

nasowasaberauch vor 4 Wochen

Im Gegensatz zu Ihnen glaube ich nicht mehr an die Legitimation von "Diener des Volkes" Selensky. Er wird nur noch gestützt von der Diktatur des Krieges in der kein Platz für die Demokratie und Meinungsfreiheit ist. Die Entscheidung auf dem Schlachtfeld wird jeden Tag unwahrscheinlicher und die Verhandlungsposition immer schwächer. Täter-Opfer Umkehr liegt mir fern, aber die Realität zu ignorieren ebenso.

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