Eine Person wird am Arm für eine Impfung desinfiziert.
Die Angeklagte soll unter anderem Drohbriefe an Ärzte geschickt haben, die gegen das Coronavirus impfen. (Archivfoto) Bildrechte: Colourbox.de

Prozess Drohbriefe und Beleidigungen: Impfgegnerin aus Mühlhausen vor Gericht

16. November 2023, 16:10 Uhr

Drohbriefe an Ärzte und Schulen, Beleidigungen gegen Polizisten: Einer 56-jährigen Mühlhäuserin werden 22 Taten im Zusammenhang mit Corona-Regeln und Impfungen vorgeworfen. Jetzt steht sie vor Gericht.

Eine Impfgegnerin aus Mühlhausen muss sich seit Donnerstag vor dem Amtsgericht Mühlhausen verantworten. Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen wirft der 56-Jährigen insgesamt 22 Taten vor, unter anderem versuchte Nötigung, Beleidigung, falsche Verdächtigung und unerlaubtes Entfernen vom Unfallort.

Insgesamt sieben Anklagen und Strafbefehle mit zahlreichen Vorwürfen mussten verlesen werden. Bei elf Vorwürfen legt ihr die Staatsanwaltschaft besonders schwere Fälle zur Last.

Amtsgericht in Mühlhausen
Eine 56-Jährige muss sich seit Donnerstag vor dem Amtsgericht in Mühlhausen verantworten. (Archivfoto) Bildrechte: picture alliance / Claudia Götze/dpa-Zentralbild/dpa | Claudia Götze

Drohbriefe an Ärzte

In sieben der schweren Fälle hatte die Beschuldigte im Oktober 2021 Briefe an Thüringer Ärzte geschickt, die gegen Covid-19 impften. Sie forderte die Ärzte auf, das Impfen zu unterlassen. Zugleich drohte sie ihnen mit Haftungsklagen, sollten sie innerhalb von zehn Tagen nicht mit dem Impfen aufhören.

Gemeinsam mit dem Schreiben verschickte die Frau Vertragsentwürfe und Schadenersatzforderungen. Die Kassenärztliche Vereinigung erstattete daraufhin Strafanzeige und kündigte Haftungsklagen an.

Beleidigungen gegen Polizisten

In vier weiteren Fällen hatte die Frau Drohbriefe an Schulleiter und Schulamt verschickt und diese aufgefordert, die Corona-Regeln zu beenden. Auch in diesen Briefen waren Schadensersatzforderungen an die Adressaten enthalten. Außerdem wird ihr zur Last gelegt, Polizisten beleidigt und in weiteren Fällen mit Briefen versucht zu haben, Polizeibeamte zu nötigen.

56-Jährige bereits wegen mehrerer Taten verurteilt

Die 56-Jährige war bereits im Vorjahr nach einer nicht angemeldeten Demonstration zu 3.000 Euro Strafe verurteilt worden - wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Beleidigung.

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MDR (cgo/sar)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 16. November 2023 | 16:30 Uhr

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