Aus dem Sockel eines Schaltschranks ragen Glasfaserkabel heraus.
Gera profitiert bald von schnellerem Internet für Schulen, Unternehmen und Privathaushalte. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Glasfaserausbau Gera: 21 Millionen Euro für schnelles Internet

17. August 2023, 19:48 Uhr

Gera bekommt schnelles Internet. Vor allem Wohnhäuser im Westen der Stadt sowie Schulen und Unternehmen profitieren von dem 21 Millionen Euro teuren Projekt. Der Glasfaserausbau soll unter anderem digitales Lernen und mobiles Arbeiten fördern. In Thüringen werden aktuell zahlreiche Projekte angestoßen. Trotzdem hinkt das Land im Bundesvergleich hinterher.

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In Gera können sich viele bald über schnelles Internet freuen. Bis zum Frühjahr 2025 sollen rund 2.000 Wohnhäuser, 46 Schulen und alle Geraer Gewerbegebiete mit Glasfaseranschluss versorgt werden. Besonders Bewohnerinnen und Bewohner, die im Westen der Stadt leben, können zukünftig von dem Projekt profitieren.

Durch den Glasfaserausbau mit Bandbreiten bis zu einem Gigabit pro Sekunde möchte die Stadtverwaltung Gera bessere Voraussetzungen für digitales Lernen, mobiles Arbeiten, Streaming und Gaming schaffen.

Projektstart verzögerte sich

Umgesetzt wird das Projekt von der Telekom. Die Kosten von rund 21 Millionen Euro werden von Bund und dem Land Thüringen finanziert. Das Glasfaser-Projekt in Gera steht bereits seit sieben Jahren in den Startlöchern. Geänderte Förderkriterien und ein komplexes Förderprogramm sorgten jedoch dafür, dass sich der Baubeginn verzögerte.

Thüringen beim Glasfaserausbau hinterher

Thüringen hinkt beim Glasfaserausbau im Vergleich zu anderen Bundesländern deutlich hinterher. 2022 berichtete die Thüringer Glasfaser-Gesellschaft, dass rund jeder dritte thüringische Haushalt an das Glasfasernetz angeschlossen sei. Bundesweit profitieren bereits zwei Drittel der Haushalte von schnellem Internet.

Gründe für den langsameren Ausbau in Thüringen sind der finanzielle Aspekt sowie die fehlende Wirtschaftlichkeit. Besonders in dünnbesiedelten Regionen fehlt es oft an schnellem Internet, da sich der Glasfaser-Ausbau für private Anbieter nicht lohnt. Hinzu kommt die komplexe Verteilung von Fördermitteln. Erst am Jahresanfang kam es zu Diskussionen um die Bereitstellung von Fördermitteln im Weimarer Land.

Gute Neuigkeiten für Thüringer Schulen

An anderen Stellen im Land geht es jedoch schneller voran. So zum Beispiel in Eisenberg und im 130-Einwohner-Ort Schierschwende. Und auch viele Schülerinnen und Schüler in Thüringen starten mit schnellem Internet ins neue Schuljahr. Eine MDR THÜRINGEN-Umfrage bei den Landkreisen und kreisfreien Städten ergab, dass in vielen Schulen über die Sommerferien schnelles Internet angeschlossen wird, zum Beispiel im Kreis Sonneberg und im Kreis Saalfeld-Rudolstadt.

MDR (awi)

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Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 17. August 2023 | 12:30 Uhr

1 Kommentar

Professor Hans vor 37 Wochen

Wie in der OTZ beschrieben, wieder einmal eine Nebelkerze von ob vonarb. Nicht einmal die geraer Schulen sind gesamt mit ausreichend Internet ausgestattet. Die Telekom verlegt in einem kleinen Bereich Glasfaserkabel entlang der Hauptstraßen. Um die Anbindung sollen sich die Bürger und Haus Eigentümer selbst kümmern. Ausreichend ist das verlegte Kabel jetzt schon nicht. Deswegen wird in der Zeitung hingewiesen dass die Telekom gegebenenfalls nachrüsten wird.

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