Justiz Menschen mit Benzin bespritzt: Prozess in Gera ohne Öffentlichkeit

06. Februar 2024, 15:39 Uhr

Ein Prozess wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht Gera wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Das hat das Gericht am Dienstag kurz nach Sitzungsbeginn auf Antrag der Verteidigung wegen einer möglichen psychischen Erkrankung des Mannes beschlossen.

Der zum Tatzeitpunkt 41-Jährige soll im Mai 2023 in Jena in zwei Fällen Personen mit Benzin bespritzt haben. Anschließend soll er laut Staatsanwaltschaft versucht haben, das Benzin auf der Kleidung anzuzünden. Die Kleidung sei allerdings nicht in Brand geraten, heißt es.

Der Angeklagte sitzt im Saal zwischen seinen Verteidigern.
Die Schuldfäfhigkeit des Mannes muss das Gericht noch entscheiden. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Opfer kämpft mit seelischen Folgen

Eines der Opfer nimmt als Nebenkläger am Prozess teil. Er sagte MDR THÜRINGEN, dass er bis heute unter den seelischen Folgen des Vorfalls leide. Der Angeklagte ist momentan in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Bei einer Schuldunfähigkeit könnte der Mann im Maßregelvollzug untergebracht werden. Dazu soll im Prozess auch ein Gutachter gehört werden.

In einen Maßregelvollzug kommen psychisch kranke oder suchtkranke Straftäter. im Gegensatz zu Gefängnissen werden Insassen dort vor allem wegen des Schutzes der Öffentlichkeit vor ihnen untergebracht.
Einrichtungen des Maßregelvollzuges können psychiatrisch-forensische Krankenhäuser oder Abteilungen an psychiatrischen Kliniken sein.

MDR (adr,jml)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | THÜRINGEN JOURNAL | 06. Februar 2024 | 19:00 Uhr

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