Zwei Männer sitzen an einem Tisch.
Das Landratsbüro in Schleiz ist ab sofort der Arbeitsplatz vom neuen Landrat Christian Herrgott (rechts). Bildrechte: MDR/Andreas Dreißel

Amtsantritt Christian Herrgott tritt Landratsposten im Saale-Orla-Kreis an

09. Februar 2024, 18:25 Uhr

Im Saale-Orla-Kreis gibt es seit Freitag mit Christian Herrgott einen neuen Landrat. Für den Generalsekretär der CDU und bisherigen Landtagsabgeordneten war der Weg ins Landratsamt kein Spaziergang. Erst in der Stichwahl vor zwei Wochen setzte er sich gegen den AfD-Kandidaten Uwe Thrum durch. Jetzt führt er eine Behörde mit über 500 Mitarbeitern.

Der Schreibtisch im Landratsbüro ist am Morgen noch leer, doch Christian Herrgott (CDU) ist schon unterwegs zu seinem neuen Arbeitsplatz. Gemeinsam mit dem scheidenden Amtsinhaber Thomas Fügmann (CDU) macht sich der neue Landrat des Saale-Orla-Kreises an die Übergabe der Amtsgeschäfte.

Auf den "Neuen" in der Schleizer Kreisverwaltung warten viele Aufgaben. Neben dem Tagesgeschäft im Landratsamt, in dem immerhin mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigt sind, hat der Behördenchef auch verschiedene Ämter im Landkreis inne. So übernimmt der neue Landrat auch den Vorsitz im Verwaltungsrat der Kreissparkasse Saale-Orla. Aber auch in mehreren, auch überregionalen Initiativen und Vereinigungen stehen regelmäßige Treffen auf der Tagesordnung.

Neue Formate der Bürgerbeteiligung geplant

Alt-Landrat Fügmann hat an seinen Nachfolger eine klare Botschaft: "Christian Herrgott hat gesagt, er will ein Landrat für alle sein, und ich hoffe, dass dieser Slogan auch seine Arbeit prägt." Bereits am Abend der Stichwahl hatte Christian Herrgott angekündigt, auch die ernst zu nehmen, die dem AfD-Kandidaten Uwe Thrum ihre Stimme gegeben hatten. Deshalb will der neue Landrat neue Formate der Bürgerbeteiligung ausprobieren. Dazu sollen auch regelmäßige Gespräche vor Ort gehören. Gesellschaftliche Gräben zuschütten und Brücken bauen - so nennt es Christian Herrgott.

Ein Mann überreicht einem anderen Mann einen Schlüssel.
Ex-Landrat Thomas Fügmann (rechts) übergibt die Schlüssel zum Landratsamt an seinen Nachfolger Christian Herrgott. Bildrechte: MDR/Andreas Dreißel

Kreisumlage sorgt für Streit mit den Gemeinden

Brücken bauen muss der neue Landrat auch zu den Gemeinden. Die sind verärgert, weil die Kreisumlage in diesem Jahr erneut steigen soll, und zwar auf über 50 Prozent. Weil die Kreisverwaltung keine eigenen Steuern erheben kann, finanziert sie sich aus Landeszuweisungen. Und eben den Überweisungen der Gemeinden, die sich aus ihrer Wirtschaftskraft ergeben. Viele Kommunen zahlen allerdings jetzt schon mehr Umlage nach Schleiz, als sie selbst an Steuern einnehmen.

Ich werde jetzt in der nächsten Woche sehr zügig mit den Bürgermeistern zusammenkommen.

Christian Herrgott Landrat Saale-Orla-Kreis

Wegen des Streits gibt es im Saale-Orla-Kreis noch immer keinen Haushalt für das laufende Jahr. "Ich werde jetzt in der nächsten Woche sehr zügig mit den Bürgermeistern zusammenkommen," sagt Christian Herrgott. "Wir müssen einen Kreishaushalt auf den Weg bringen, der sowohl für den Landkreis, aber auch für die Kommunen auskömmlich ist."

Erst dann kann der Landkreis auch die Investitionen anschieben, die für dieses Jahr geplant sind. Der neue Landrat will zum Beispiel den Neubau der Grundschule in Wurzbach umsetzen. In Pößneck warten zum Beispiel Grundschulen und Turnhallen auf eine Generalkur. Aber auch einige Straßen sollen in diesem Jahr saniert werden.

Geld soll aber auch in den Tourismus fließen. Zum Beispiel in die weitere Planung für die Linkenmühlenbrücke, die den Hohenwartestausee besser touristisch erschließen soll - ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Nachbarlandkreis Saalfeld-Rudolstadt.

Kreisverwaltung soll bürgerfreundlicher werden

Ein Versprechen aus dem Wahlkampf ist aber auch, die Kreisverwaltung digitaler und bürgerfreundlicher zu machen. Christian Herrgott will verschiedene mobile Angebote, aber auch Öffnungszeiten am Abend oder samstags ermöglichen. Ein Service für den der neue Landrat sicher in anderen Bereichen sparen muss. Denn auch die Kosten für Soziales und für Geflüchtete dürften weiter steigen. Im März will der Landkreis mit der neuen Bezahlkarte starten.

Thomas Fügmann ist am Freitag nach zwölf Jahren als Landrat in den Ruhestand gegangen. Für ihn war es eine aufregende, turbulente Zeit, wie er selbst sagt. Und ein bewegender Abschied. Christian Herrgott bekam vom scheidenden Landrat die Schlüssel für das Landratsamt. Und viele gute Wünsche für seine beginnende Amtszeit.

Mehr zur Landratswahl im Saale-Orla-Kreis

MDR (cfr/adr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 09. Februar 2024 | 19:00 Uhr

4 Kommentare

GuterMensch vor 13 Wochen

Bestimmt gibt es jetzt reichlich Gelder aus EF um zu beweisen was ein Landrat der einer "demokratische" Partei angehört alles zum Wohle der Bürger auf die Beine stellt !
Den anderen Landrat aus Sonneberg werden sie dafür am "ausgestreckten Arm" verhungern lassen !
Jede Wette !

Tpass vor 13 Wochen

Ja ja was jetzt alles passieren soll? Wer sich mit Feinden zusammen verbindet um seine eigene Sache zu erledigen ist kein guter Mensch. Politische Heuchlerische Entscheidungen führen anscheinend nicht dazu das der Bürger darauf vertrauen kann dass es ihm gerecht wird. So wird es dann auch die CDU nach der Wahl machen und mit den Roten einen Deal oder Packt eingehen um an die Macht zu kommen und zu bleiben. Leider ist das auch nur Betrug am Wähler.

Tpass vor 13 Wochen

??? Guter Mensch hat wohl recht mit seiner Prognose!

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