Sozialarbeiterin diskutiert mit Schülerinnen einer achten Klasse
Die "Respekt Coaches" sind bislang an neun Standorten aktiv. (Symbolbild) Bildrechte: imago/Busse

Bildung Keine "Respekt Coaches" mehr an Schulen: Diakoniewerk Gotha fürchtet Konsequenzen

14. August 2023, 13:39 Uhr

Das Ende des Bundesprogramms "Respekt Coaches" wird in Thüringen deutlich kritisiert: Das Diakoniewerk Gotha befürchtet fatale Folgen für das Demokratieverständnis junger Menschen. An insgesamt neun Standorten arbeiten die Sozialarbeiter zum Beispiel daran, Vorurteile abzubauen.

Das Diakoniewerk Gotha befürchtet fatale Folgen durch das angekündigte Ende des Bundesprogramms "Respekt Coaches" an Schulen. Dem Unternehmen sei mitgeteilt worden, dass die Förderung für die Stellen zum Jahresende ausläuft, sagte Geschäftsführerin Anne-Juliane Pogander MDR THÜRINGEN.

Sozialarbeiter sollen Respekt vor anderen fördern

Betroffen sind Sozialarbeiter, die an Schulen Sozialkompetenz und Konfliktbewältigung vermitteln sollen. In Workshops geht es beispielsweise darum, Vorurteile abzubauen und Respekt vor anderen Meinungen zu fördern. Pogander sagte, es sei von zentraler Bedeutung für eine demokratische Kultur, Bildungsinitiativen zu stärken.

Das Diakoniewerk beschäftigt über dieses Programm drei Sozialarbeiterinnen in der Gesamtschule Gotha, der Regelschule Mihla und im Förderzentrum Pestalozzischule Eisenach. Thüringenweit sind an insgesamt neun Standorten, bundesweit an rund 280 Standorten "Respekt Coaches" im Einsatz.

Programm fällt Haushaltsstreichungen zum Opfer

Eine Sprecherin des zuständigen Bundesfamilienministeriums teilte auf Anfrage mit, Hintergrund seien die strikten Vorgaben für Einschnitte beim Bundeshaushalt für das kommende Jahr. Davon sei auch das Programm "Respekt Coaches" betroffen.

Außerdem plane der Bund einen Ausbau der Sozialarbeit an Schulen. Das Programm "Respekt Coaches" solle in die Zuständigkeit der Länder überführt werden. Wie und wann das möglich sei, werde zurzeit ausgelotet. Bundesweit fließen für das Programm in diesem Jahr 31 Millionen Euro an Zuschüssen.

MDR (rub/mw/dst)

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | Nachrichten | 10. August 2023 | 06:35 Uhr

4 Kommentare

undtrotzdem vor 37 Wochen

Sparen ist gut und schön, z.b. CO2 einsparen, Plastikmüll sparen, Fake News sparen - aber nicht da, wo es um demokratisches Handeln und um gewaltfreie Konfliktlösungen in der Schule geht

Kleingartenzwerg vor 37 Wochen

Die Coaches "...würden unter anderem Schülerinnen und Schülern helfen, Strategien zur Konfliktbewältigung zu lernen und Empathie für Andere zu entwickeln. .."

Haben die Schüler alle keine Eltern oder sind die erziehungsunfähig, Dan sollt man bei denen anfangen!

Silent_John vor 37 Wochen

Was ist es doch für ein Wunder, daß unsere Generation ganz ohne solche "Respekt Coaches" ganz normal erwachsen geworden ist . Ein paar Durchgeknallte gibt es doch wohl in jedem Land dieser Erde egal , ob es solche Spezialpädagogen gibt oder nicht. Vernünftige Elternarbeit ist durch nichts zu ersetzen.
Also ja, das Berufsbild ist m.E. entbehrlich . Daher unterstütze ich diese Entscheidung. Aber andererseits, wenn man bedenkt, daß 100 Mrd. zusätzlich für Rüstung aufgebracht werden können, dann behaupte ich mal , es wäre doch besser bei der Erziehung und Bildung angelegt. Man beachte die Relationen und, was politikerseits für "wichtig" erachtet wird.

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