Ein russischer Soldat trägt eine erbeutete ukrainische Drohne, die vom Militär an einem ungenannten Ort in der Ukraine wiederhergestellt und modernisiert wurde.
Auf diesem vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums via AP am 25.03.2024 veröffentlichten Bild trägt ein russischer Soldat eine erbeutete ukrainische Drohne, die vom Militär an einem ungenannten Ort in der Ukraine wiederhergestellt und modernisiert wurde. Bildrechte: picture alliance/dpa/Rusian Defense Ministry Press Service/AP | Uncredited

Ukraine-News Ukrainischer Drohnen-Angriff auf russische Raffinerie weit hinter der Frontlinie

02. April 2024, 21:27 Uhr

Diese Ukraine-News vom Dienstag, 2. April 2023 sind beendet.

Die Ukraine-News vom Dienstag, 2. April 2024

21:27 Uhr | Mindestens 18 Verletzte bei russischem Angriff auf ukrainische Großstadt Dnipro

Bei einem russischen Angriff auf die zentralukrainische Großstadt Dnipro sind offiziellen Angaben zufolge mindestens 18 Menschen verletzt worden. Nach Angaben von Regionalgouverneur Serhij Lyssak im Online-Dienst Telegram sind darunter fünf Kinder. Zwölf Verletzte würden im Krankenhaus behandelt, keiner von ihnen sei in Lebensgefahr. Nach Angaben von Rettungskräften wurden bei dem Angriff unter anderem ein Kindergarten und eine weiterführende Schule zerstört. Weiter hieß es, nach dem Angriff habe sich auf 150 Quadratmetern ein Feuer ausgebreitet, die Flammen seien aber mittlerweile von der Feuerwehr gelöscht worden.

19:29 Uhr | Ukraine senkt Alter für Einberufung von Reservisten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach langem Zögern zugestimmt, dass Reservisten bereits ab einem Alter von 25 Jahren eingezogen werden können. Bislang waren es 27 Jahre. Damit ist eine Einberufung von zwei weiteren Jahrgängen für den laufenden Krieg mit Russland möglich. Das Parlament hatte das Gesetz zum Reservistenalter bereits im Mai vorigen Jahres verabschiedet. Selenskyj machte jedoch im Dezember geltend, dass er für eine Unterzeichnung noch gewichtige Argumente benötige. Diese Bedenken scheinen nun ausgeräumt worden zu sein.

Mit der Verhängung des Kriegsrechts ist ukrainischen Männern im wehrfähigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren die Ausreise mit wenigen Ausnahmen verboten. Eingezogen wurden bisher jedoch nur Männer im Reservistenalter ab 27. Angesichts der schweren Lage an der Front hatte Selenskyj vor dem Jahreswechsel den Zusatzbedarf an Soldaten mit bis zu 500.000 angegeben.

17:22 Uhr | Zoll setzt Frachter aus Russland in Rostock fest

Die Zollbehörden haben im Rostocker Überseehafen einem aus Russland kommenden Frachter die Weiterfahrt untersagt. Hintergrund ist die Ladung des Schiffes: Das Rostocker Hafen- und Seemannsamt teilte mit, an Bord befänden sich Güter, die EU-Sanktionen unterlägen. Details zur Ladung nannte die Behörde nicht.

Die "Ostsee-Zeitung" berichtet, dass das Schiff auf dem Weg in die USA gewesen sei. Es habe unter anderem Holz und angereichertes Uran für US-Atomkraftwerke geladen. Der Zeitung zufolge stammt das Holz vom Unternehmen Sveza, das zum Firmenimperium eines russischen Oligarchen gehöre, der auf der Sanktionsliste der EU stehe.

16:00 Uhr | Lange Haftstrafe gegen Pussy Riot-Aktivisten in Abwesenheit verhängt

Wegen Kritik am russischen Krieg gegen die Ukraine hat ein Moskauer Gericht den früheren Sprecher der Punkband Pussy Riot, Pjotr Wersilow, in Abwesenheit zu einer drakonischen Haftstrafe verurteilt. Gemäß russischen Medienberichten wurde der russisch-kanadische Aktivist zu einer Haftstrafe von acht Jahren und vier Monaten verurteilt. Laut dem Telegram-Kanal Ostoroschno Nowosti befand ein Moskauer Bezirksgericht Wersilow für schuldig, "vorsätzlich falsche" Informationen über das russische Militär verbreitet zu haben. Er wurde bereits voriges Jahr dafür verurteilt, doch ein Berufungsgericht hob das Urteil im März aus unbekannten Gründen auf und ordnete eine Wiederaufnahme des Verfahrens an.

14:08 Uhr | Deutschland unterstützt Artillerie-Initiative für Ukraine

Deutschland will die tschechische Initiative zum Kauf von Artilleriemunition für die Ukraine mit 576 Millionen Euro unterstützen. Damit trage die Bundesrepublik rund 40 Prozent der Mittel für das Projekt bei, sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums heute in Berlin der Nachrichtenagentur AFP. Insgesamt sollten 180.000 Schuss Artilleriemunition beigesteuert werden. Ihre Auslieferung solle im Juni beginnen. Tschechien führt derzeit eine internationale Initiative für den Kauf von Waffen auf dem Weltmarkt zur Unterstützung der Ukraine an.

14:02 Uhr | Selenskyj ruft zur Verfolgung von russischen Kriegsverbrechen auf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die internationale Gemeinschaft zur vereinten Anstrengung bei der strafrechtlichen Verfolgung von russischen Kriegsverbrechen ermahnt. Die Aggressoren müssten für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft anlässlich einer internationalen Konferenz zum Thema Gerechtigkeit in der Ukraine in Den Haag. Die Botschaft müsse klar sein: "Gerechtigkeit ist stärker als der Krieg des Kreml."

Gut zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beraten bei dem Treffen in Den Haag heute europäische Minister und internationale Ermittler über den Stand der strafrechtlichen Verfolgung von Kriegsverbrechen.

Update 11:52 Uhr | Ukrainischer Drohnen-Angriff auf russische Raffinerie weit hinter der Frontlinie

Die Ukraine hat nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur RIA eine Öl-Raffinerie und eine Drohnenfabrik weit hinter der Frontlinie angegriffen. In der Republik Tatarstan sei eine der größten Raffinerien Russlands angegriffen und beschädigt worden, teilte die staatliche Agentur heute mit. Eine Drohne habe das Ziel fast 1.300 Kilometer hinter der Frontlinie getroffen. RIA zufolge brach ein Brand aus, der nach 20 Minuten gelöscht werden konnte. Die Produktion sei nicht unterbrochen worden. Eine weitere Drohne sei von der Flugabwehr abgeschossen worden.

Von Reuters ausgewertete Video-Bilder des Angriffs auf die Raffinerie deuten der britischen Nachrichtenagentur darauf hin, dass ein Teil der Taneco-Raffinerie getroffen worden sei. Sie gehöre zu den größten des Landes und könne täglich 340.000 Fass Treibstoff produzieren. Der getroffene Teil sei für etwa die Hälfte der Produktion verantwortlich.

Aus ukrainische Geheimdienstkreisen hieß es, in der Region in Tartastan sei zudem eine Drohnenfabrik attackiert worden, die Flugkörper des Typs Schahed mit großer Reichweite herstelle. Die Republik Tatarstan ist hochindustrialisiert und liegt etwa 1.000 Kilometer südöstlich von Moskau. Der ukrainische Angriff wirkte sich Teuters zufolge auf die Währung Russlands aus: Der Rubel gab nach der Nachricht der Attacke gegenüber dem Dollar nach.

09:08 Uhr | Angriffe auf ukrainische Energie-Anlagen

Das russische Militär hat nach Angaben der Ukraine in der Nacht erneut die Energie-Infrastruktur des Landes angegriffen. Ziel der Drohnenattacken seien die Regionen Dnipropetrowsk und Kirowohrad gewesen, teilte das ukrainische Militärkommando Süd mit. In Kirowohrad habe es einen Einschlag gegeben. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Der ukrainische Generalstab erklärte unterdessen, in der Nacht seien neun von zehn russischen Drohnenangriffen abgewehrt worden.

08:48 Uhr | Verletzte nach Drohnenangriff in Russland

Bei einem Drohnenangriff auf einen Industriekomplex im russischen Tatarstan sind einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge sechs Personen verletzt worden. Tass beruft sich auf Rettungsdienste. Die örtlichen Behörden sprachen von mehreren Verletzten nach einer Drohnenattacke auf eine Arbeiterunterkunft.

Bei den Angriffen auf Industrieanlagen in den Städten Jelabuga und Nischmekamsk habe es keine ernsthaften Schäden gegeben, schrieb ein Vertreter der Regionalbehörden auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Die technischen Abläufe seien nicht beeinträchtigt. Weitere Informationen zu dem Vorfall wurden zunächst nicht bekannt.

07:34 Uhr | Belarus: Militärübung an der Grenze zur Ukraine

Belarus hat nach eigenen Angaben eine Militärübung an der Grenze zur Ukraine sowie zu den Nato-Staaten Polen und Litauen gestartet. Das dreitägige Manöver in den Regionen Gomel und Grodno diene dazu, die Truppen für die Verteidigung des Territoriums zu trainieren, teilte das belarussische Verteidigungsministerium auf X mit. Auch würden Abläufe geübt für den Fall, dass Kriegsrecht verhängt werde. Belarus ist enger Verbündeter Russlands.

02:25 Uhr | Südkorea verhängt Sanktionen gegen Russland

Südkorea verhängt wegen Russlands Unterstützung des nordkoreanischen Atom- und Raketenprogramms weitere Sanktionen. Sie betreffen zwei russische Organisationen und zwei russische Personen. Das teilte das südkoreanische Außenministerium mit. Zudem wolle man auch Sanktionen gegen zwei russische Schiffe verhängen, die am Transport von Munition zwischen Nordkorea und Russland beteiligt seien, kündigte das Ministerium weiter an.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 2. April 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Der MDR berücksichtigt all das in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 01. April 2024 | 06:00 Uhr

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