Auf diesem vom ukrainischen Katastrophenschutz zur Verfügung gestellten Foto arbeiten Rettungskräfte daran, einen Brand nach einem Angriff zu löschen.
Ukrainische Einsatzkräfte nach einem russischen Angriff Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukrainian Emergency Service/AP | Uncredited

Ukraine-News Selenskyj: Russische Luftüberlegenheit stoppt Gegenoffensive

08. September 2023, 22:38 Uhr

Diese Ukraine-News vom Freitag, 8. September 2023 sind beendet.

Ukraine-News am Freitag, 8. September

21:52 Uhr | Drohnenangriffe im russischen Brjansk

In der russischen Grenzstadt Brjansk sind eine Elektronik-Fabrik und ein Bahnhof erneut zum Ziel von Drohnenangriffen geworden. Nach Angaben des Gouverneurs Alexander Bogomas fing die russische Luftverteidigung mindestens drei Drohnen über oder im Anflug auf die Stadt ab. Zwei der Fluggeräte sollen beim Absturz den Bahnhof und ein industrielles Verwaltungsgebäude beschädigt haben. Verletzt wurde niemand.

20:21 Uhr | Selenskyj: "Putin hat Prigoschin getötet"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den russischen Staatschef Wladimir Putin direkt für den Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz in Russland verantwortlich gemacht. "Er hat Prigoschin getötet. Das sind zumindest die Informationen, die wir alle haben, wir haben keine anderen Informationen", sagte Selenskyj in einer Rede. Der Vorfall zeige, dass Putin mittlerweile "politisch schwach" geworden sei, fügte Selenskyj hinzu.

Das Privatflugzeug mit dem Chef der russischen Söldnergruppe an Bord war am 23. August auf einem Flug von Moskau nach St. Petersburg abgestürzt. Neben dem Wagner-Chef starben dabei auch dessen Stellvertreter Dmitri Utkin sowie acht weitere Menschen.

Update 18:37 Uhr | Bis zu 70 Verletzte nach russischen Raketen- und Drohnenangriffen

Bei neuen russischen Drohnen- und Raketenangriffen auf die Ukraine sind in der Nacht offiziellen Angaben zufolge mindestens ein Mensch getötet und 70 weitere verletzt worden. "Einschlag in Krywyj Rih. Die Rakete zielte auf ein Verwaltungsgebäude", teilte Serhij Lyssak, der Militärgouverneur des Gebietes Dnipropetrowsk, auf Telegram mit. Getroffen wurde offiziellen Angaben nach eine Polizeistation.

Bereits das fünfte Mal in dieser Woche wurde zudem die Hafenregion Odessa attackiert. Hier waren vor allem Drohnen im Einsatz. Die ukrainische Luftwaffe meldete den Abschuss von 16 der insgesamt 20 gestarteten Drohnen.

18:07 Uhr | Luftüberlegenheit stoppt Gegenoffensive

Die Überlegenheit Russlands in der Luft stoppt nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Gegenoffensive seines Landes. "Wenn wir nicht am Himmel sind und Russland schon, dann stoppen sie uns vom Himmel aus. Sie stoppen unsere Gegenoffensive", sagte Selenskyj auf einer Konferenz in Kiew.

Selenskyj betonte erneut, die ukrainische Armee würde schneller vorrücken, wenn der Westen schneller Munition mit größerer Reichweite liefern würde, mit der die russischen Verteidigungsanlagen, Nachschublager und Logistik getroffen werden könnten.

17:33 Uhr | Erste Leopard-1-Kampfpanzer in der Ukraine

Die ersten zehn von Dänemark, Deutschland und den Niederlanden zur Verfügung gestellten Leopard-1-Kampfpanzer sind in der Ukraine angekommen. Wie die dänischen Streitkräfte mitteilten, sind weitere Leopard-1-Panzer auf dem Weg.

Die drei Länder hatten im Februar bekanntgegeben, der Ukraine in den "kommenden Monaten" 100 Leopard-1-Panzer aus deutscher Produktion zu überlassen. "Die ersten zehn Panzer wurden in die Ukraine geschickt. Und weitere sind unterwegs", hieß es in der Erklärung der dänischen Streitkräfte.

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14:55 Uhr | Musk will ukrainischen Angriff verhindert haben

Tech-Milliardär Elon Musk hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Angriff auf die russische Schwarzmeerflotte in der Hafenstadt Sewastopol verhindert.

Er habe einen Antrag der ukrainischen Regierung abgelehnt, das Satelliten-System "Starlink" seiner Firma SpaceX in der Region zu aktivieren, schrieb er auf seiner Online-Plattform "X".

Dort hieß es: "Ihre offensichtliche Absicht war, den Großteil der vor Anker liegenden Flotte zu versenken". SpaceX wäre damit in eine größere Kriegshandlung und Eskalation verwickelt gewesen, begründete Musk seine Entscheidung.

13:43 Uhr | Ukraine lehnt russische Scheinwahlen ab

Die Ukraine hat die internationale Gemeinschaft aufgefordert, die laufenden Wahlen in den von Russland besetzten Gebieten nicht anzuerkennen. Wie das Außenministerium in Kiew erklärte, sind die Scheinwahlen Russlands in den zeitweilig besetzten Gebieten null und nichtig. Sie hätten keinerlei rechtliche Folgen. Kiew forderte, die Organisatoren der Scheinwahlen sowie die russischen Machthaber und die Mitglieder der Besatzungsverwaltungen vor Gericht zu stellen. Auch müssten neue Sanktionen gegen die Verantwortlichen verhängt werden. Bis Sonntag werden in Russland Kommunal- und Regionalwahlen abgehalten.

11:19 Uhr | EU fordert sicheren Zugang zum Schwarzen Meer

EU-Ratspräsident Charles Michel hat Russland aufgefordert, die Angriffe auf ukrainische Schwarzmeerhäfen zu stoppen. Michel sagte, es sei ein Skandal, dass Russland nach dem Ausstieg aus dem Getreideabkommen ukrainische Häfen blockiere und angreife. Schiffe mit Getreide müssten einen sicheren Zugang zum Schwarzen Meer haben.

Russland war im Juli aus dem Getreideabkommen ausgestiegen, das der Ukraine trotz des Krieges den Export von ukrainischem Getreide und anderen Lebensmitteln über das Schwarze Meer ermöglichte. In der Folge griff Moskau verstärkt ukrainische Hafeninfrastruktur am Schwarzen Meer und an der Donau an.

11:11 Uhr | Tote bei russischen Angriffen

In der Oblast Cherson sind nach Angaben des ukrainischen Innenministers bei einem russischen Angriff drei Zivilisten getötet worden. Vier weitere Personen seien verletzt worden, teilte Ihor Klymenko auf Telegram mit. Der Luftangriff sei auf die Ortschaft Odradokamianka verübt worden.

Bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt Krywyj Rih ist nach Angaben der Behörden ein Mensch getötet worden. Neun weitere Personen wurden verletzt, wie der Gouverneur der Region, Serhij Lyssak, auf Telegram mitteilte. Die Rakete habe ein Verwaltungsgebäude getroffen.

11:09 Uhr | Rosneft-Töchter bleiben in Treuhandverwaltung

Die Bundesregierung hat die Treuhandverwaltung von zwei Tochterfirmen des russischen Ölkonzerns Rosneft um weitere sechs Monate verlängert. Das Bundeswirtschaftsministerium teilte mit, Grund für diesen Schritt sei die Sicherung der Energieversorgung. Es hatte die Rosneft Deutschland GmbH und die Rosneft Refining and Marketing GmbH vor einem Jahr im Zuge des russischen Angriffs gegen die Ukraine unter Treuhandverwaltung der Bundesnetzagentur gestellt, womit der deutsche Staat sie vorübergehend kontrolliert.

Die Firmen sind unter anderem an der wichtigen PCK-Ölraffinerie im brandenburgischen Schwedt beteiligt. Diese sichert die Grundversorgung des Nordosten Deutschlands mit Benzin und beliefert auch den Berliner Flughafen.

08:30 Uhr | Unesco stellt 20 Kulturgüter unter Schutz

Die Unesco hat 20 Kulturgüter in der Ukraine vorläufig unter verstärkten Schutz gestellt. Wie die UN-Kulturorganisation erklärte, gehören dazu das historische Zentrum der Stadt Lwiw, die Sophienkathedrale in Kiew sowie die Residenz der Metropoliten von Bukowina und Dalmatien in Tscherniwzi.

Hintergrund der Entscheidung waren den Angaben zufolge russische Raketenangriffe auf kulturell bedeutsame Gebäude in Lwiw, Odessa und Tschernihiw. Der besondere Schutzstatus erlaube nun, die mutmaßlichen Verursacher zu verfolgen und auszuliefern. Außerdem sollen die ukrainischen Sicherheitskräfte und das Justizpersonal im Schutz des Kulturerbes geschult werden.

07:27 Uhr | Festnahmen in Kuba nach Rekrutierung

In Kuba sind 17 Menschen unter dem Verdacht des Menschenhandels festgenommen worden. Nach Angaben des kubanischen Innenministeriums sollen sie junge Kubaner dazu gebracht haben, sich inmitten des Ukraine-Konflikts in den Dienst der russischen Armee zu stellen. Der Staatsanwaltschaft zufolge drohen den Verdächtigen je nach Schwere und Art der Tat bis zu 30 Jahre Gefängnis, lebenslange Haft oder die Todesstrafe. Die Vorwürfe umfassen Menschenhandel, den Kampf als Söldner und Kriegshandlungen gegen einen anderen Staat.

05:30 Uhr | Russland: USA mischen sich in innere Angelegenheiten ein

Die russische Botschaft in Washington hat den USA vorgeworfen, sich in die inneren Angelegenheiten Russlands einzumischen, indem es Wahlen in den besetzten Gebieten der Ukraine als nicht legitim betrachtet. Das berichtet die Nachrichtenagentur Ria.

Russland hält diese Woche Regionalwahlen ab, auch in den vier ukrainischen Regionen, die es teilweise kontrolliert. US-Außenminister Antony Blinken hatte die Wahlen in den besetzten Gebieten am Donnerstag als "Scheinwahlen" bezeichnet.

Dmytro Kuleba (l), Außenminister der Ukraine, und Antony Blinken, Außenminister der USA, gehen durch die Allee der Helden auf dem Berkovetske-Friedhof. 3 min
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03:15 Uhr | Ukraine meldet "Teilerfolg" bei Bachmut

Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte hat einen "Teilerfolg" in der Nähe der östlichen Stadt Bachmut gemeldet. Auch gebe es Fortschritte beim Vormarsch der ukrainischen Truppen nach Süden zum Asowschen Meer. Wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache zudem bekanntgab, hat er Militäreinheiten im Osten und Süden des Landes für ihre Aktionen gegen die russischen Truppen gedankt und sie ausgezeichnet.

Die Ukraine hatte ihre Gegenoffensive im Juni begonnen und konzentrierte sich auf die Rückeroberung von Bachmut, das im Mai von russischen Truppen eingenommen wurde.

01:25 Uhr | Drohnentrümmer in Rumänien

US-Außenminister Antony Blinken hat mit seiner rumänischen Amtskollegin Luminita Odobescu über mögliche Trümmer einer russischen Drohne auf rumänischem Staatsgebiet gesprochen. Wie sein Ministerium mitteilte, ging es in dem Telefonat um Rumäniens Untersuchung rund um die Drohnentrümmer, die an der Grenze zur Ukraine gefunden worden seien. Auch sei über die weitere Zusammenarbeit zur Aufrechterhaltung der Luftraumsicherheit gesprochen worden, etwa durch eine bevorstehende Verstärkung der Nato-Luftraumsicherheitsmission in Rumänien mit Hilfe von amerikanischen F-16 Kampfjets.

Die rumänische Ministerin hatte am Donnerstag die ukrainische Darstellung zurückgewiesen, russische Drohnen seien in dem Nato-Mitgliedsland niedergegangen und explodiert.

00:45 Uhr | Medienbericht: Briten wollen mehr indischen Einfluss auf Russland

Der britischen Zeitung "Financial Times" zufolge will Premierminister Rishi Sunak seinen indischen Amtskollegen Narendra Modi zu mehr Einsatz in Bezug auf Russland und dem Krieg gegen die Ukraine aufrufen. Wie das Blatt berichtet, hat Sunak vor, Modi auf dem bevorstehenden G20-Gipfel aufzufordern, seinen Einfluss auf Russland besser zu nutzen. Der Krieg soll so schneller beendet werden.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Freitag, 8. September 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 08. September 2023 | 06:00 Uhr

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