Ein russischer Raketenwerfer feuert eine Rakete ab.
Bei einem russischen Artillerieüberfall auf die südukrainische Stadt Cherson ist am Sonntag mindestens ein Mensch getötet worden. Bildrechte: IMAGO / ITAR-TASS

Ukraine-News Tote und Verletzte durch russischen Angriff auf Cherson

03. Dezember 2023, 18:43 Uhr

Diese Ukraine-News vom Sonntag, 3. Dezenber 2023 sind beendet.

Die aktuelle Ausgabe der Ukraine-News:

Ukraine-News vom Sonntag, 3. Dezember 2023

18:43 Uhr | Beschuss von Awdijiwka geht laut Bürgermeister zurück

In der Ukraine haben die seit zwei Monaten anhaltenden heftigen Kämpfe um die Stadt Awdijiwka nach Angaben des Bürgermeisters nachgelassen. Es habe in den vergangenen 24 Stunden weniger Angriffe durch russische Bodentruppen gegeben, sagte Bürgermeister Witali Barabasch am Sonntag dem ukrainischen Fernsehsender Freedom.

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler 61 min
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler

Das aus seiner Sicht rückläufige Kampfgeschehen rund um das ostukrainische Awdijiwka erklärte Bürgermeister Barabasch mit "großen Verlusten" der russischen Truppen sowie mit widrigen Witterungsbedingungen. Russlands Streitkräfte griffen zwar weiterhin "fast rund um die Uhr" die in der Stadt gelegene Kokerei an, den russischen Soldaten gehe jedoch "die Puste aus".

16:18 Uhr | Tote und Verletzte durch russischen Angriff auf Cherson

Bei einem russischen Artillerieüberfall auf die südukrainische Stadt Cherson sind am Sonntag mindestens zwei Menschen getötet worden. Sieben weitere Bewohner des schwer beschädigten Mehrfamilienhauses wurden schwer verletzt, wie die Agentur Unian unter Berufung auf den Militärverwalter Roman Mrotschko berichtet. Der Angriff auf die Stadtmitte habe demnach zwei Krankenhäusern gegolten, an denen lediglich leichte Schäden registriert wurden.

Die Berichte konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden. Cherson ist laut Militärverwaltung zuletzt wiederholt Ziel russischer Angriffe aus Rohrartillerie, Granatwerfern und Raketenwerfern gewesen. Allein seit Samstag sei die Stadt am Dnipro mit knapp 400 Granaten beschossen worden.

13:25 Uhr | Ukraine wirft Russland Kriegsverbrechen vor

Die Ukraine wirft Russland vor, sich stellende ukrainische Soldaten erschossen und damit ein Kriegsverbrechen begangen zu haben. In sozialen Medien war ein Video aufgetaucht, das einen Soldaten zeigt, der mit erhobenen Händen aus einem Unterschlupf herauskommt und sich anschließend auf den Boden legt. Ihm folgt ein zweiter Soldat, der sich ebenfalls hinlegt. Die russischen Soldaten eröffnen anscheinend das Feuer und das Video bricht ab. "Die Hinrichtung von sich Ergebenden ist ein Kriegsverbrechen!", schreibt der Ombudsmann der Ukraine für Menschenrechte, Dmytro Lubinets, auf Telegram.

Das russische Verteidigungsministerium reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage zur Stellungnahme. Russland hat in der Vergangenheit stets dementiert, Kriegsverbrechen zu begehen. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte die Echtheit, das Datum und den Ort, an dem das Video aufgenommen wurde, nicht unabhängig überprüfen. Der ukrainischen Staatsanwaltschaft zufolge ereignete sich der Vorfall im Distrikt Pokrowsk, ein Teil der Oblast Donezk, in der Nähe des heftig umkämpften Awdijiwka.

13:07 Uhr | Klitschko wirft Selenskyj Fehler vor

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ungewöhnlich deutlich Fehler vorgeworfen. "Die Leute fragen sich, wieso wir auf diesen Krieg nicht besser vorbereitet waren. Wieso Selenskyj bis zum Schluss verneinte, dass es dazu kommen werde", sagte Klitschko dem schweizerischen Nachrichtenportal "20 Minuten". "Es gab zu viele Informationen, die sich mit der Realität nicht deckten", sagt der Ex-Boxweltmeister, der um mehr Ehrlichkeit warb mit Blick auf die wahre Lage der Ukraine in ihrem Kampf gegen Russlands Angriffskrieg. "Selenskyj zahlt für die Fehler, die er gemacht hat", so Klitschko.

07:40 Uhr | Ukraine: Drohnenangriffe auf Nordwesten des Landes

Laut der ukrainischen Luftwaffe hat es in der Nacht russische Drohnenangriffe auf den Nordwesten des Landes gegeben. Die meisten Drohnen konnten aber über dem Süden der Ukraine bei Mykolajiw abgeschossen werden, wie das Militär weiter mitteilte. Insgesamt startete Russland demnach zwölf Drohnen, von denen zehn vor Erreichen ihrer Ziele zerstört werden konnten. Russland habe die Ukraine auch mit einem Marschflugkörper angegriffen, der sein Ziel aber ebenfalls nicht erreicht habe. Was mit den zwei nicht zerstörten Drohnen und dem Marschflugkörper passiert ist, blieb unklar. Berichte über Schäden lagen zunächst nicht vor. Russland äußerte sich vorerst nicht zu der Darstellung.

00:26 Uhr | Heftige Kämpfe um Bachmut und Awdijiwka

Rund um Awdijiwka und Bachmut im Osten der Ukraine toben heftige Kämpfe. Wie das ukrainische Militär mitteilte, wurden bei Awdijiwka in den letzten 24 Stunden 20 russische Angriffe zurückgeschlagen. Bei Bachmut sollen die Russen laut dem Frontbericht des ukrainischen Generalstabs 15 Mal angegriffen haben.

In der umkämpften südukrainischen Region Cherson würden die ukrainischen Streitkräfte indes weiterhin ihre neuen Stellungen an der Südseite des Dnipros halten. Das ukrainische Militär setzte sich eigenen Angaben zufolge in der vorletzten Woche auf der größtenteils russisch kontrollierten Seite des Flusses fest.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 3. Dezember 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 02. Dezember 2023 | 06:00 Uhr

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