Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gibt im Bundeskanzleramt eine Pressekonferenz mit dem Ministerpräsident von Georgien.
Bundeskanzler Olaf Scholz unterstützt Pläne für eine Friedenskonferenz im Juni in der Schweiz. Bildrechte: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Ukraine-News Scholz unterstützt Friedenskonferenz in der Schweiz

12. April 2024, 21:57 Uhr

Diese Ukraine-News vom Freitag, 12. April 2024 sind beendet.

Ukraine-News vom Freitag, 12. April 2024

21:57 Uhr | USA: China unterstützt Russland beim Ausbau seines Militärs

Die USA werfen Insidern zufolge China vor, Russlands Kiegsmaschinerie in der Ukraine zu unterstützen. Peking befördere Russlands Kriegsanstrengungen in der Ukraine, indem es Moskau dabei helfe, seine Rüstungsproduktion durch die Bereitstellung großer Mengen an Werkzeugmaschinen, Mikroelektronik, Drohnen und Marschflugkörpern zu steigern, sagen hochrangige US-Vertreter. US-Präsident Joe Biden habe das Thema mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in einem Telefongespräch angesprochen.

21:07 Uhr | UN-Migrationsorganisation fordert deutlich mehr humanitäre Hilfe für die Ukraine

Amy Pope
Amy Pope, Chefin der Internationalen Organisation für Migration (IOM), fordert mehr humanitäre Hilfe für die Ukraine. Bildrechte: picture alliance/dpa/KEYSTONE | Pierre Albouy

Die Chefin der Internationalen Organisation für Migration (IOM), Amy Pope, hat die internationale Gemeinschaft zu deutlich mehr humanitärer Unterstützung für die Ukraine aufgefordert. Mehr als zwei Jahre nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs sei der Bedarf an humanitärer Hilfe "enorm", sagte Pope am Freitag in einem Videointerview mit der Nachrichtenagentur AFP zum Abschluss einer fünftägigen Reise durch die Ukraine. UN-Angaben zufolge werden alleine in diesem Jahr 4,2 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 3,95 Milliarden Euro) an humanitärer Hilfe für die Ukraine benötigt. Im Land sei viel Angst zu spüren, dass die internationale Solidarität schwinde, sagte Pope weiter. Pope sieht diese Angst als berechtigt an. "Die Botschaft der Geberländer lautet, sich auf Kürzungen vorzubereiten", sagte sie.

Zwar habe die EU kürzlich ihre Hilfe für die Ukraine erheblich aufgestockt. "Die größten Fragen" drehten sich aber um die USA. Die USA sind seit der russischen Invasion im Februar 2022 der wichtigste militärische Unterstützer Kiews. Seit Monaten blockieren jedoch die oppositionellen Republikaner im Kongress unter dem Druck des früheren Präsidenten Donald Trump, der im November erneut zur Wahl antreten will, ein neues Hilfspaket im Wert von 60 Milliarden Dollar. Das Paket umfasst auch einen erheblichen Anteil an humanitärer Hilfe. Besondere Besorgnis herrscht Pope zufolge bei ukrainischen Vertretern darüber, dass die Flüchtlingskrise im Land zu einem "Dauerzustand" werden könnte. Die IOM-Chefin hatte sich unter anderem mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen.

16:33 Uhr | Ein Toter bei russischen Angriffen auf Region Charkiw

Bei russischen Luftangriffen auf die Region Charkiw im Nordosten der Ukraine ist nach Angaben der ukrainischen Polizei am Freitag ein 65-jähriger Mann getötet worden. Drei weitere Zivilisten seien bei den Angriffen auf die Stadt Wowtschansk, das Dorf Monatschyniwka und den Bezirk Kupjansk verletzt worden. Drei weitere Menschen wurden nach Behördenangaben bei Angriffen in der östlichen Region Donezk verletzt. In der südlichen Region Cherson gab es demnach zwei Verletzte.

Die Region Charkiw an der Grenze zu Russland wird seit mehreren Wochen fast täglich von Russland angegriffen.

16:01 Uhr | Niederlande sagen Ukraine weitere vier Milliarden Euro zu

Die Niederlande haben der Ukraine weitere Milliardenhilfen zugesagt. Für das laufende Jahr werde zusätzlich eine Milliarde Euro an Militärhilfe bereitgestellt. Das teilte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte auf der Plattform X mit. Weitere drei Milliarden Euro seien für 2025 vorgesehen. Mit der zusätzlichen Milliarde für dieses Jahr steige die niederländische Unterstützung für die Ukraine 2024 auf insgesamt vier Milliarden Euro an Militärhilfe. Hinzu kämen 400 Millionen Euro an wirtschaftlicher Unterstützung, so Rutte weiter.

14:54 Uhr | Scholz unterstützt Friedenskonferenz in der Schweiz

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) unterstützt Pläne, eine Friedenskonferenz im Juni in der Schweiz auszurichten. Dabei sei wichtig, eine große Beteiligung aus der Welt zu erreichen, "also zum Beispiel aus arabischen Ländern, aus Südafrika, aus Brasilien, auch China", sagte Scholz in Berlin.

Die Schweiz hatte am Mittwoch angekündigt, eine Friedenskonferenz auszurichten. Sie kommt damit einem Wunsch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach. Russland hat erklärt, nicht an dem Treffen teilzunehmen.

14:12 Uhr | Ukraine hat fast alle Wärmekraftwerke verloren

Nach massiven russischen Angriffen seit Mitte März ist der Großteil der ukrainischen Wärmekraftwerke zerstört oder unter russischer Kontrolle. Das geht aus einer ukrainischen Medienrecherche und den Angaben von Unternehmen hervor.

"Nach dem letzten Beschuss und der Zerstörung des Tripyllja-Wärmekraftwerks hat das Staatsunternehmen Zentrenerho einhundert Prozent seiner Stromerzeugungskapazitäten verloren", schrieb das Online-Nachrichtenportal Ukrajinska Prawda am Freitag. Zuvor war bereits das Wärmekraftwerk bei Smijiw im ostukrainischen Gebiet Charkiw zerstört worden. Seit Sommer 2022 ist das ebenso zu Zentrenerho gehörende Kraftwerk Wuhlehirsk im Gebiet Donezk unter russischer Kontrolle.

11:21 Uhr | Polens Präsident: Nato-Staaten müssen mehr Munition produzieren

Der polnische Präsident Andrzej Duda hat an die Nato-Staaten appelliert, zur Abschreckung Russlands die Produktion von Munition anzukurbeln. "Ganz Europa muss zusammen mit den Vereinigten Staaten seine Kräfte bündeln, um mehr Granaten, insbesondere Artilleriegeschosse, zu produzieren." Dies sei notwendig, um die Sicherheit zu gewährleisten, sagte Duda.

Wenn die Nato potenzielle Angriffe wirklich abschrecken wolle, müsse sie die gleiche Menge produzieren wie Russland. Dieser nahme zuvor in Vilnius am Gipfel der Staaten der sogenannten Drei-Meere-Initiative teil. Russland könne in naher Zukunft mehr als zwei Millionen Artilleriegeschosse pro Jahr produzieren. Die verfügbare Munition in den Nato-Ländern nannte Duda völlig unzureichend.

08:58 Uhr | Neue Drohnenangriffe auf beiden Seiten

Die russische Luftabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht zu Freitag insgesamt fünf ukrainische Drohnen abgeschossen. Vier seien über der Oblast Rostow und eine über Belgorod abgefangen und zerstört worden. Beide Gebiete liegen an der Grenze zur Ukraine. Das Ministerium sprach von einer Reihe versuchter "Terrorangriffe" auf Ziele auf russischem Territorium, die vereitelt worden seien.

Dem ukrainischen Militär zufolge sollen in der Nacht zu Freitag 16 von 17 russischen Drohnen abgefangen und zerstört worden sein. Auch einen Lenkflugkörper vom Typ Ch-59 hätten die russischen Streitkräfte bei ihrem Angriff eingesetzt, erklärte das ukrainische Militär auf dem Kurznachrichtendienst Telegram.

07:31 Uhr | Russische Drohnenangriffe auf Energieanlage im Süden der Ukraine

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des ukrainischen Militärs in der Nacht zu Freitag den Süden des Landes mit Drohnen angegriffen. In der Region Dnipropetrowsk sei es zu einem Brand in einer Energieanlage gekommen, erklärte das ukrainische Militär auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram. Trümmer einer Drohne hätten das Feuer verursacht. Die Rettungskräfte seien vor Ort. Berichte über mögliche Opfer gibt es nicht.

Bereits am Vortag hatten die russischen Truppen massiv die Energieversorgung der Ukraine angegriffen. Dabei wurden Umspannwerke und Stromanlagen in fünf Regionen beschädigt.

06:59 Uhr | Atombehörde spricht von "neuer Kriegsfront"

Rafael Grossi
Chef der Internationale Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, warnt vor weiteren Angriffen auf das Kraftwerk Saporischschja. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Heinz-Peter Bader

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat besorgt auf die jüngsten Angriffe auf das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine reagiert. Diese markierten den Beginn einer "neuen und äußerst gefährlichen Kriegsfront", sagte Behördenchef Rafael Grossi am Donnerstag bei einer Sondersitzung des sogenannten Gouverneursrats der Behörde in Wien.

Die Angriffe müssten aufhören. Ein Kernkraftwerk unter Beschuss zu nehmen sei "absolut keine Option". Grossi forderte die Konfliktparteien dringend zu Zurückhaltung auf.

Russlands Gesandter bei der IAEA, Michail Uljanow, zeigte sich nach den rund dreistündigen Beratungen zufrieden. Er hoffe, dass diese die Ukraine dazu bringen würden, "die fast täglichen gefährlichen Aktionen" einzustellen". Die Ukraine warf Moskau dagegen in einer Erklärung eine "Desinformationskampagne" vor. Russland täusche Angriffe vor, um die Ukraine zu diskreditieren, heißt es darin. 

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Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Grossi, ist am Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine eingetroffen. Grossi will sich nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms ein Bild machen.

Do 15.06.2023 15:33Uhr 01:13 min

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04:59 Uhr | Putin kritisiert geplante Friedenskonferenz in der Schweiz

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die für die Ukraine geplante Friedenskonferenz in der Schweiz kritisiert. Russland werde dorthin nicht eingeladen, gleichzeitig werde zugegeben, dass sich ohne Moskau nichts entscheiden lasse, sagte Putin bei einem Treffen mit Belarus' Machthaber Alexander Lukaschenko. "Und weil wir dort nicht hinfahren, wird nun gesagt, dass wir Verhandlungen ablehnen. Das ist ein echtes Panoptikum", sagte der Kreml-Chef.

Am Mittwoch hatte allerdings die russische Botschaft in Bern mitgeteilt, dass Russland selbst bei einer Einladung nicht an dem Treffen teilnehmen würde.

01:13 Uhr | Putin: Luftangriffe auf ukrainische Energieversorgung Teil der "Entmilitarisierung" des Landes

Die jüngsten russischen Luftangriffe auf das ukrainische Energienetz haben nach Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin unter anderem die "Entmilitarisierung" der Ukraine zum Ziel. "Wir gehen davon aus, dass wir auf diese Weise Einfluss auf den militärisch-industriellen Komplex in der Ukraine nehmen", sagte Putin bei einem Treffen mit seinem belarussischen Kollegen Alexander Lukaschenko in Moskau.

Die Angriffe seien zudem eine Reaktion auf die Angriffe Kiews auf die russische Energieinfrastruktur, darunter insbesondere Raffinerien.

00:28 Uhr | Tusk fordert EU auf, die Nachbarländer der Ukraine im Blick zu behalten

Donald Tusk bei Großdemo in Warschau
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Vor dem Hintergrund der Bedrohung durch Russland hat Polens Regierungschef Donald Tusk die Europäische Union aufgefordert, verstärkt auch die Nachbarländer der von Russland angegriffenen Ukraine in den Blick zu nehmen. Die EU müsse der Ukraine "so viel wie möglich helfen", sagte Tusk nach einem Treffen mit EU-Ratspräsident Charles Michel in Warschau. Aber ganz Europa müsse "auch langsam aktiver darüber nachdenken, wie man Ländern wie Polen und Estland, die an der Frontlinie liegen, helfen kann".

00:00 Uhr | Ukraine-News am Freitag, 12. April 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 12. April 2024 | 06:00 Uhr

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