Ein Soldat der 3. Angriffsbrigade der Ukraine blickt aus einem Schützengraben. Die Region um Bachmut ist Schauplatz heftiger Kämpfe mit den russischen Streitkräften.
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Ukraine-News Selenskyj: Ohne US-Hilfen muss sich ukrainische Armee zurückziehen

30. März 2024, 21:54 Uhr

Diese Ukraine-News vom Samstag, 30. März 2024 sind beendet.

Ukraine-News vom Samstag, 30. März 2024

21:54 Uhr | Strom in mehreren Regionen abgeschaltet

Nach den massiven russischen Angriffen auf Energieanlagen ist am Samstag in mehreren ukrainischen Regionen zeitweise den Strom abgeschaltet worden. Der Stromversorger DTEK sowie regionale Behörden berichteten am Abend von Engpässen in Dnipropetrowsk, Sumy und Poltawa. Auch Charkiw im Osten, das derzeit besonders stark von russischem Beschuss betroffen ist, hat weiter Probleme bei der Energieversorgung. Präsident Selenskyj bat in seiner abendlichen Videoansprache erneut eindringlich um mehr internationale Hilfe beim Schutz der Energie-Infrastruktur seines Landes.

Russland hatte nach ukrainischen Angaben in der Nacht zum Freitag die Energieinfrastruktur der Ukraine massiv mit Drohnen und Raketen angegriffen. Da mehrere Kraftwerke beschädigt wurden, war schon am Freitag in sieben Regionen zeitweise der Strom abgeschaltet worden.

18:27 Uhr | Ukraine-Krieg zentrales Thema bei Ostermärschen

Bei den Ostermärschen am Karsamstag sind nach Angaben der Organisatoren in ganz Deutschland etwa 10.000 Menschen zusammengekommen, um für Frieden zu demonstrieren. Die größte Aktion gab es demnach in Berlin mit etwa 3.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

18:14 Uhr | Briten: Russland rekrutiert 30.000 Menschen pro Monat

Nach Einschätzung britischer Experten rekrutiert das russische Militär pro Monat etwa 30.000 Menschen für seinen Angriffskrieg in der Ukraine. Im täglichen Geheimdienstbericht des britischen Verteidigungsministeriums heißt es, Moskau werde so wohl auch weiterhin Verluste bei seinen Soldaten ausgleichen und seine Angriffe in dem Abnutzungskrieg fortsetzen können.

Russland hat demzufolge auch hinsichtlich Munition und Ausrüstung weiterhin einen quantitativen Vorteil gegenüber den Ukrainern. Westlich der kürzlich von den russischen Angreifern eingenommenen Ortschaft Awdijiwka können die Russen demnach weiterhin schrittweise vorstoßen, so die Mitteilung weiter.

14:44 Uhr | Kinder verlassen russische Grenzregion

Die russischen Behörden haben nach eigenen Angaben tausende Kinder aus der Grenzregion Belgorod im Westen Russlands in anderen Orten untergebracht. Die Region war wiederholt von der Ukraine angegriffen worden.

Belgorod März 2024 durch einen ukrainischen Militärschlag beschädigt.
Die Grenzregion Belgorod wird von Russland immer wieder für Angriffe genutzt und im Zuge der Gegenoffensive auch von der Ukraine angegriffen. Bildrechte: picture alliance/dpa/TASS | Yevgeny Silantyev

Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow sagte am Samstag: "5.000 unserer Kinder sind bereits außerhalb der Region. Gestern kamen 1.300 Kinder in St. Petersburg, Brjansk und Machatschkala an."

In der vergangenen Woche hatten die Behörden angekündigt, 9.000 Minderjährige fortbringen zu wollen. Kinder, die blieben, würden ab dem kommenden Monat per Distanzunterricht beschult, erklärte Gladkow. Die wegen der ukrainischen Angriffe geschlossenen Geschäfte dürften erst wieder öffnen, wenn das Personal in erster Hilfe geschult sei und die Fenster gesichert seien, hieß es weiter.

12:20 Uhr | Taurus-Hersteller drängt auf schnellere Entscheidungen

Der Taurus-Hersteller MBDA hat von der Politik schnellere Entscheidungen über Aufträge an die Rüstungsindustrie gefordert. MBDA-Chef Thomas Gottschild sagte der "Augsburger Allgemeinen", eine Produktion auf Vorrat sei per Gesetz verboten, hierzu sei eine Genehmigung der Bundesregierung, basierend auf Aufträgen, notwendig. Diese seien in der Vergangenheit ausgeblieben.

Gottschild verwies darauf, dass wegen der unterbrochenen Produktion beim Marschflugkörper Taurus die Zulieferer ihre Produktion eingestellt hätten. Die häufig kleinen und mittelständischen Unternehmen könnten es sich finanziell oft nicht leisten, Produktionslinien aufrechtzuerhalten. Bei neuen Aufträgen müssten sie sich zunächst wieder neu aufstellen.

08:25 Uhr | Habeck für weitere Militärhilfe an die Ukraine

Vizekanzler Robert Habeck hat sich für eine weitere militärische Unterstützung der Ukraine ausgesprochen. Habeck sagte in einem von seinem Wirtschaftsministerium veröffentlichten Video, er habe sich früh für die Waffenlieferung an die Ukraine ausgesprochen, und er trete auch jetzt dafür ein, sie weiter mit mehr und mit weiterem militärischem Material zu unterstützen.

Habeck sagte, er habe aber Respekt vor einer Position, die aus prinzipiellen moralischen Gründen oder religiösen Überzeugungen beim Thema Waffenlieferungen an die Ukraine zu einem anderen Schluss komme als er. Er verstehe, dass Menschen Angst vor einer Eskalation des Krieges haben. Die Frage sei, welche Haltung und welches Handeln notwendig seien, um dieser Bedrohungslage zu begegnen. Er verstehe auch, dass angesichts der hohen Opferzahlen von einem Einfrieren des Krieges gesprochen werde. Diese Position blendet aber aus, "dass nur die Ukrainerinnen und Ukrainer entscheiden können, welchen Preis sie zu zahlen bereit sind und zu welchen Bedingungen sie einen Waffenstillstand erreichen oder den Krieg beenden wollen.

02:20 Uhr | Scholz bekräftigt Unterstützung für Ukraine

Bundeskanzler Olaf Scholz hat erneut die deutsche Unterstützung für die Ukraine bekräftigt. Der SPD-Politiker sagte in einer Videobotschaft für die Osterfeiertage, das sei auch im Interesse der Sicherheit Deutschlands. Alle sehnten sich nach einer friedlicheren Welt, sagte Scholz. Aber Frieden ohne Freiheit heiße Unterdrückung, Frieden ohne Gerechtigkeit gebe es nicht. Deshalb unterstütze Deutschland die Ukraine in ihrem Kampf für einen gerechten Frieden. Scholz warf Russlands Präsident Wladimir Putin vor, das seit Jahrzehnten geltende Prinzip gebrochen zu haben, Grenzen nicht mit Gewalt zu verschieben.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nimmt an der Regierungsbefragung im Bundestag teil. 3 min
Bildrechte: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

01:27 Uhr | Selenskyj gibt Einblick in Einkommen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj macht sein Einkommen für das Jahr 2022 öffentlich und meldet Einnahmen von 12,42 Millionen Hrywnja, knapp 300.000 Euro. Das Familieneinkommen setze sich vor allem aus seinem Gehalt, Mieteinnahmen und Bankzinsen zusammen, heißt es auf der Internetseite des Präsidenten. Selenskyi fordert alle öffentlichen Bediensteten der Ukraine dazu auf, ihre Einkünfte offenzulegen, um die Transparenz zu erhöhen und die Korruption zu beseitigen.

Nachrichten

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, hört dem britischen Auߟenminister Cameron während eines Treffens zu. 2 min
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Wolodymyr Selenskyj (r), Präsident der Ukraine, sitzt mit Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, für ein bilaterales Einzelgespräch im Mariinsky-Palast an einem Tisch. 7 min
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00:30 Uhr | Selenskyj: Ohne US-Hilfen müssen wir schrittweise zurückweichen

Eine weitere Blockade von US-Militärhilfen im Kongress wird nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu einem schrittweisen Rückzug ukrainischer Streitkräfte führen. "Wenn es keine US-Unterstützung gibt, bedeutet das, dass wir keine Flugabwehr haben, keine Patriot-Raketen, keine Störsender für die elektronische Kriegsführung, keine 155-Millimeter-Artilleriegeschosse", sagt er Selenskyj der "Washington Post". "Das bedeutet, dass wir zurückweichen, uns zurückziehen, Schritt für Schritt, in kleinen Schritten", sagte er. "Wir versuchen einen Weg zu finden, uns nicht zurückzuziehen."

00:05 Uhr | Ukraine setzt weiter auf Taurus-Lieferung

Die Ukraine setzt weiter auf eine Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper, die von Bundeskanzler Olaf Scholz abgelehnt wird. "Wir sehen in Deutschland unterschiedliche interne Diskussionen auch über Taurus für die Ukraine. Das ist eine normale Diskussion, und ich denke, sie muss fortgesetzt werden", sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak der "Bild"-Zeitung. Es gehe um Langstreckenwaffen aus verschiedenen Ländern: "Einige Länder haben bereits beschlossen, sie an uns zu liefern. Und mit einigen Ländern dauert die Diskussion an."

00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 30. März 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Der MDR berücksichtigt all das in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 30. März 2024 | 06:00 Uhr

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