Klimagipfel COP 27 Klimablog: Klimakonferenz einigt sich auf Abschlusserklärung

20. November 2022, 15:28 Uhr

Vor dem Hintergrund der drängenden Klimaschutzfragen trafen sich Verteter und Vertreterinnen der ganzen Welt auf der 27. UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich. Zur Diskussion stand der aktuelle Stand des Pariser Klimaschutzabkommens. Ziel war es, die Treiber des globalen Klimawandels zu reduzieren und die Folgen der Erderwärmung einzudämmen. In diesem Blog erfahren Sie mehr zu den Hintergründen und Ergebnissen des Klimagipfels.

Bei der 27. Klimakonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheich ist in den Sonntagmorgenstunden eine Abschlusserklärung erreicht worden. Eigentlich sollte das Treffen bereits am Freitagabend beendet sein. Doch waren viele Knackpunkte noch offen. Deshalb verlängerte die ägyptische Präsidentschaft die Konferenz um einen Tag. Mehr zu den Ergebnissen des Klimagipfels lesen Sie hier:

COP 27 | Guterres kritisiert Ergebnisse der Weltklimakonferenz

UN-Generalsekretär António Guterres hat der UN-Klimakonferenz vorgeworfen, zentrale Ziele verfehlt zu haben. Es sei dort nicht gelungen, die "drastischen Emissionssenkungen" auf den Weg zu bringen, die notwendig seien, um die Erderwärmung einzudämmen, sagte Guterres am Sonntagmorgen in Sharm el-Scheich.

"Unser Planet ist in der Notaufnahme", unterstrich der UN-Generalsekretär die Dramatik der Lage. "Wir müssen die Emissionen drastisch verringern und dies anzugehen hat die Klimakonferenz versäumt."

COP 27 | Baerbock zieht gemischte Bilanz der Klimakonferenz

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat eine durchwachsene Bilanz der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich gezogen. "Beim Ergebnis liegen Hoffnung und Frustration nahe beieinander", sagte Baerbock am Sonntagmorgen zum Abschluss der Beratungen.

Positiv wertete Baerbock, dass besonders mit dem Beschluss für einen Fonds zum Ausgleich für klimabedingte Schäden "ein Durchbruch bei der Klimagerechtigkeit" geschafft worden sei. Damit schlage die Konferenz "ein neues Kapitel in der Klimapolitik" auf. Es sei auch verankert worden, "dass die Hilfe sich auf die verwundbarsten Länder konzentriert". "Zudem konnten wir einen Rückschritt hinter den Konsens von Glasgow und Paris verhindern", hob die Ministerin hervor. Es sei gelungen, das Ziel zu verteidigen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Frustrierend sei aber, "dass aufgrund der Blockade von einigen großen Emittenten und ölproduzierenden Staaten überfällige Schritte zur Minderung und zum Ausstieg aus fossilen Energien verhindert wurden". Die Welt verliere dadurch "kostbare Zeit, Richtung 1,5-Grad-Pfad zu kommen".

COP 27 | UN-Klimakonferenz einigt sich auf Abschlusserklärung

Die Weltklimakonferenz in Ägypten hat sich nach nächtelangen Verhandlungen nach Informationen der dpa auf eine Abschlusserklärung geeinigt. Die etwa 200 Staaten bekräftigten darin ihren früheren Beschluss, die Verbrennung klimaschädlicher Kohle herunterzufahren. Ein Abschied von Öl und Gas wird allerdings nicht erwähnt.

Damit bleibt die Erklärung hinter den Forderungen vieler Staaten, Klimaaktivisten und Umweltschützern zurück, die ein Ende der Abhängigkeit von schmutzigen Energieträgern als zwingend betrachten.

20. November 2022 | Einigung auf gemeinsamen Ausgleichs-Fonds

Die Weltklimakonferenz in Ägypten hat sich erstmals auf einen gemeinsamen Geldtopf zum Ausgleich von Klimaschäden in ärmeren Ländern geeinigt. Den neuen Fonds beschlossen die Vertreter von rund 200 Staaten am frühen Sonntagmorgen. Mit dem Geld sollen unabwendbare Folgen der Erderhitzung wie immer häufigere Dürren, Überschwemmungen und Stürme, aber auch der steigende Meeresspiegel und Wüstenbildung abgemildert werden. Nicht genannt sind in dem Beschluss die Summen für den neuen Entschädigungsfonds und die Einzahler.

COP 27 | China sieht sich nicht in der Verantwortung für Länderausgleich

China sieht sich nach Worten seines Klimaunterhändlers Xie Zhenhua nicht in der Verantwortung, in einen Geldtopf für Klimaschäden in ärmeren Ländern einzuzahlen. Diese Verantwortung liege bei den Industrieländern, sagte Xie am Samstag am Rande der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich. China will im Kontext des internationalen Klimaschutzes weiter als Entwicklungsland behandelt werden, so wie es vor 30 Jahren im Kyoto-Protokoll festgelegt wurde. Damit würde es nicht unter die Regel der Ausgleichszahlung fallen. Westliche Staaten aber wollen das Land wegen seiner Wirtschaftskraft und der Rolle als größter Verursacher von Treibhausgasen nicht länger als Empfängerland für Gelder einstufen.

Dennoch betonte der chinesische Unterhändler sein Land wie auch die USA legten aber "großes Gewicht" auf die Frage der Schäden und Verluste. Die Ausgleichszahlungen für Klimaschäden in besonders gefährdeten Staaten sind größter Streitpunkt der Klimakonferenz in Ägypten. Dieser war am Samstagabend laut EU-Kreisen aber ausgeräumt. Eine Einigung auf einen Finanztopf bei dem Thema schien damit möglich.

COP 27 | Neue Textvorschläge geben Hoffnungen auf Einigung

Die ägyptische Präsidentschaft hat am Samstagnachmittag neben einem neuen Text zum Thema klimabedingte Schäden auch weitere neue Beschlussentwürfe vorgelegt. Der Versuch soll die zuvor teils gegensätzlichen Positionen doch noch zusammenzuführen. So wird das Ziel bekräftigt, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Auch wird anerkannt, dass dafür "sofortige" und "nachhaltige" Senkungen der Treibhausgasemissionen erforderlich sind. Diese sollen bis 2030 um 43 Prozent verglichen mit dem Stand von 2019 sinken, heißt es im Entwurf für einen themenübergreifenden sogenannten Mantel-Beschluss.

Auch im Entwurf für das Arbeitsprogramm werden die Staaten aufgefordert, ihre Emissionsziele für die Zeit bis 2030 nachzuschärfen. Allerdings ist die von der EU strikt abgelehnte Formulierung, wonach das Programm nicht zu neuen, strengeren Zielvorgaben führen dürfe weiterhin enthalten. Das Ziel einer Abkehr von der Kohle und auch generell von "ineffizienten" Subventionen für fossile Energieträger wird erwähnt, ebenso das Ziel eines Ausbaus erneuerbarer Energien.

Klima- und Umweltaktivisten sowie -Organisationen beurteilen die Ergebnisse als durchwachsen. Das Klimaexperten-Netzwerk GSCC kritisierte eine relativ "schwache Sprache" mit Blick auf mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz und Emissionen und den Verzicht auf Aufrufe zu einer Nachschärfung von Zielvorgaben. Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch sieht zumindest deutliche Verbesserungen im Vergleich zu den vorherigen Texten, auch wenn mehr wünschenswert gewesen wäre.

COP 27 | Ärmere Länder sollen entschädigt werden

Bei der Weltklimakonferenz in Ägypten rückt eine Einigung in Reichweite. Wie die Umweltministerin der Malediven, Aminath Shauna, mitteilte, haben sich Unterhändler darauf geeinigt, einen Entschädigungsfonds für Klimaschäden für arme Länder zu schaffen. Eingerichtet werden soll ein neuer Finanztopf, wie die Deutsche Presse-Agentur am Samstag aus EU-Kreisen erfuhr. Die Zahlungen sollen helfen, fatale Folgen der Erderwärmung wie Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürme, aber auch den steigenden Meeresspiegel oder Wüstenbildung abzufedern.

COP 27 | Baerbock warnt vor Scheitern der UN-Klimakonferenz

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat auf der Weltklimakonferenz in Ägypten offen damit gedroht, dass die Europäische Union notfalls auch ein Scheitern des UN-Treffens in Kauf nimmt. "Wir werden keinen Vorschlägen zustimmen, die das 1,5-Grad-Ziel zurückdrehen." Und man werde auch keinen Vorschlägen zustimmen, die die Freiheiten künftiger Generationen infrage stellen, sagte die Grünen-Politikerin am Samstag in Scharm el-Scheich.

Es kursierten aber Vorschläge, die andeuten, dass kein Staat in den nächsten zehn Jahren seine Klimaschutz-Ambitionen steigern müsse. "Dann würde das 1,5 Grad Ziel hier auf dieser Konferenz sterben. Und da macht die Europäische Union nicht mit", betonte Baerbock.

2015 hatten die Staaten in Paris vereinbart, die Erwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. Die Welt hat sich nun schon um gut 1,1 Grad erwärmt, Deutschland noch stärker. Ein Überschreiten der 1,5-Grad-Marke erhöht nach Warnungen der Wissenschaft deutlich das Risiko, sogenannte Kippelemente im Klimasystem und damit unkontrollierbare Kettenreaktionen auszulösen.

19. November 2022 | Timmermans: "Besser kein Ergebnis als schlechtes Ergebnis"

EU-Kommissionsvize Frans Timmermans hat auf der Weltklimakonferenz in Ägypten klargestellt, dass die EU im Ringen um einen Durchbruch gewisse rote Linien nicht überschreiten wird. "Es ist besser, kein Ergebnis zu haben als ein schlechtes", sagte Timmermans am Samstagmorgen auf dem Treffen im ägyptischen Scharm el-Scheich zu Journalisten. Man sei sehr besorgt über einige Positionen in den Verhandlungen, die sich über die Nacht in die Länge gezogen haben.

Timmermans mahnte mit Blick auf die international vereinbarte Grenze, es sei nicht zu akzeptieren, dass "das 1,5-Grad Ziel hier und heute stirbt". Diese Grenze solle eingehalten werden, um katastrophalste Folgen der Erderwärmung abzuwenden. "Wenn man nicht genug tut, um Emissionen zu reduzieren und das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten, kann kein Geld der Welt mehr das Leid lindern, das durch Naturkatastrophen entstehen wird", warnte Timmermans.

18. November 2022 | Klimakonferenz wird bis Samstag verlängert

Die Verhandlungen der UN-Klimakonferenz sind offiziell bis Samstag verlängert worden. Das teilte die ägyptische Konferenzpräsidentschaft am Mittag in Scharm el-Scheich mit. Die Verlängerung sei notwendig, um die noch bestehenden Blockaden in den Verhandlungen zu überwinden. "Heute müssen wir erneut einen Gang zulegen, denn die Zeit ist nicht auf unserer Seite", mahnte Konferenzpräsident Sameh Schukri.

Zugleich wandte sich Schukri gegen weitere Verlängerungen. "Ich bleibe verpflichtet, diese Konferenz morgen in geordneter Weise zu einem Ende zu bringen", sagte er. Angesichts der festgefahrenen Beratungen war eine Verlängerung in das Wochenende hinein seit Tagen erwartet worden. Teilnehmende schlossen auch Beratungen noch am Sonntag nicht aus.

COP 27 | Entwurf sieht Klima-Ausgleichzahlungen für arme Länder vor

In den Streit über Ausgleichszahlungen an ärmere Länder für klimabedingte Schäden – eines der zentralen Themen des Gipfels – kommt Bewegung. Ein Entwurf nennt die sofortige Einrichtung eines neuen Fonds, alternativ die Einrichtung eines Fonds beim nächsten Gipfel Ende 2023 sowie eine eher allgemein gehaltene "Finanzierungsvereinbarung". Zu dem Fonds hat sich die EU nach längerem Zögern bereit gefunden. Sie macht aber zur Bedingung, dass auch große Schwellenländer wie China einzahlen und Geld nur an besonders vulnerable Staaten ausgezahlt wird.

COP 27 | Baerbock will auch Schwellenländer an Klima-Zahlungen beteiligen

Im Streit über Hilfen für arme Länder in der Klimakrise sieht Außenministerin Annalena Baerbock alle Länder mit hohen Treibhausgasemissionen in der Verantwortung – auch China. Baerbock sagte, die Industriestaaten trügen die Verantwortung für die Vergangenheit. Der westliche Wohlstand sei durch die Verstromung fossiler Energien erreicht worden. Nun wolle man aber gemeinsame Verantwortung für die Zukunft übernehmen: "Deswegen werben wir dafür, dass sich Staaten wie China und andere große Emittenten daran beteiligen, die Schwächsten auf der Welt zu unterstützen."

Klimaschutz | Stimmen aus Thüringen: Klimaschutzmaßnahmen nicht ausreichend

Etwa 150 zumeist junge Menschen demonstrierten heute in Jena für eine Klimapolitik, die wirkliche Veränderungen will. Was bei bisherigen Klimakonferenzen erreicht wurde, reiche nicht aus. Es fehle an echten Klimaschutzmaßnahmen, so der Tenor der Demo. Auch dem Direktor des Jenaer Max-Planck-Instituts für Biogeochemie, Markus Reichstein, gehen die Verhandlungen zu langsam voran.

COP 27 | Kritik an EU-Position und Blockierer-Staaten

Im zähen Ringen um eine Einigung auf die Finanzierung der Beseitigung von Klimaschäden in ärmeren Ländern haben Aktivisten der EU Egoismus vorgeworfen. Der Staatenbund will grünes Licht für die Einrichtung eines solchen Geldtopfs geben – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. "Es wirkt sehr egoistisch, wenn die EU in der Debatte um Schäden und Verluste die Regeln neu schreiben will", sagte Eddy Perez vom kanadischen Ableger des Climate Action Networks, das viele Klimaschutzorganisationen unter sich vereint.

Die Klimaschützerin Catherine Abreu von der Organisation Destination Zero warf darüber hinaus Saudi-Arabien, Iran und Russland vor, Fortschritte auf der Weltklimakonferenz zu blockieren. Sie würden dagegen argumentieren, in der Abschlusserklärung den Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern zu erwähnen.

17. November 2022 | Klima-Korrespondentin Claudia Reiser über die Knackpunkte

MDR-Korrespondentin Claudia Reiser ist in Scharm el-Scheich. Sie spricht im Video über die noch offenen Streitfragen bei der Klimakonferenz und über Rückschritte in der deutschen Energiepolitik.

COP 27 | Guterres: "Die Welt brennt und ertrinkt vor unseren Augen"

Angesichts stockender Verhandlungen bei der Weltklimakonferenz hat sich UN-Generalsekretär António Guterres mit drastischen Worten an die Delegierten gewandt. Kurz vor Gipfelende seien die Seiten in wichtigen Fragen gespalten. Guterres mahnte: "Die Welt brennt und ertrinkt vor unseren Augen. Ich fordere alle Parteien auf, ( ... ) das zu begreifen." Guterres beklagte einen Vertrauensverlust zwischen Nord und Süd sowie zwischen Industrie- und Schwellenländern. Gegenseitige Schuldzuweisungen führten in die Zerstörung – jetzt sei Solidarität gefragt.

COP 27 | Baerbock-Appell an Schwellenländer

24 Stunden vor dem geplanten Gipfelende geht es weiter vor allem ums Geld. Die Entwicklungsländer pochen auf einen zentralen Fonds, mit dem sie auf Zerstörungen und Katastrophen infolge der Erderwärmung reagieren können. Die Industriestaaten favorisieren wiederum einen Mix aus bereits bestehenden und weiteren Maßnahmen wie Versicherungen.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock forderte bei der Konferenz am Donnerstag die Beteiligung aller Klimasünder an den Hilfen für arme Länder. Gemeint sind große Schwellenländer wie China. Es stimme, dass Europa und in Nordamerika ihren Wohlstand fossilen Rohstoffen und Klimaschäden verdankten. Aber alle großen Emittenten von heute trügen die Verantwortung für die Klimaschäden der Zukunft. Sie warb für den mit Ghana vorgestellten Schutzschirm.

 

COP 27 | Kerry: Methan-Ausstoß muss schneller reduziert werden

Der US-Klimabeauftragte John Kerry hat dazu aufgerufen, schnell den Ausstoß des starken Treibhausgases Methan zu verringern. Alle Länder sollten bis zur nächsten Weltklimakonferenz Ende 2023 eine Methan-Reduktion in ihre Klimaschutzziele einbeziehen, sagte Kerry auf der Weltklimakonferenz in Scharm el-Scheich. Das sei "absolut entscheidend dafür, um das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite zu halten".

Seit Start der von den USA und der EU ins Leben gerufenen Methan-Initiative 2022 ist der Pakt auf 150 Länder angewachsen. Ein Drittel davon hat Kerry zufolge nationale Aktionspläne verabschiedet. Ziel ist demnach, den Ausstoß von Methan bis 2030 um mindestens 30 Prozent im Vergleich zu 2020 zu senken.

Neben der Landwirtschaft ist der Energiesektor ein Hauptemittent von Methan. So sollen etwa Lecks in Förder- und Produktionsanlagen aufgespürt und gestopft werden. Außerdem müsse das Abfackeln von Erdgas gestoppt werden, betonten Kerry und EU-Klimakommissar Frans Timmermans.

Der Weltwetterorganisation zufolge ist die Methan-Konzentration in der Atmosphäre seit Beginn systematischer Messungen vor fast 40 Jahren nie so stark gestiegen wie 2021 und hat einen neuen Höchststand erreicht – ebenso wie bei den Treibhausgasen Kohlendioxid und Lachgas.

Forschung | Leipziger untersuchen Wald und Klimawandel

Wälder erfüllen in Deutschland mehrere wichtige Funktionen. Eine davon ist die Fixierung von CO2. Doch der Klimawandel schädigt die Bäume immer stärker. Am Leipziger Helmholtz-Zentrum wird zu diesem Thema geforscht.

16. November 2022 | Klimaökonomin Kemfert kritisiert Lobby-Tätigkeiten

Viele Teilnehmende der UN-Klimakonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheich hätten sich noch immer der fossilen Energie verschrieben, kritisiert die Klimaökonomin Claudia Kemfert. Klimaschützer sehen das ähnlich.

Forschung | Klimakatastrophen können zu Depressionen führen

Der Klimawandel beeinflusst die Psyche. Zu diesem Schluss kommen Experten. Im Interview mit MDR AKTUELL sagte der Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Berliner Charité, Andreas Heinz, dass Hitzewellen und Klimakatastrophen deutliche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit hätten. So habe man bei Menschen, die durch den Hurrikan Katarina in New Orleans betroffen waren, eine Zunahme von Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen festgestellt. Der Hurrikan hatte 2005 in den südöstlichen Teilen der USA gewaltige Schäden angerichtet. Das gesamte Interview mit dem Berliner Psychotherapeuten Andreas Heinz können Sie hier hören.

15. November 2022 | Deutschland fördert Wasserstoff-Projekte mit halber Milliarde Euro

Deutschland will den Aufbau einer weltweiten grünen Wasserstoff-Wirtschaft vorantreiben. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze kündigte auf der Weltklima-Konferenz im ägyptischen Scharm el-Scheich an, dafür zusätzlich 550 Millionen Euro bereitzustellen. Mit Hilfe der staatlichen Gelder sollen private Investitionen angeschoben werden. Schulze sagte, grüner Wasserstoff gebe Hoffnung, von Öl und Gas wegzukommen. Der neue grüne Energiesektor müsse aber gerechter sein als die fossile Wirtschaft. Dabei dürften Entwicklungsländer mit viel Sonne und Wind aus der Wertschöpfung nicht ausgeschlossen werden, sondern müssten davon profitieren.

COP 27 | Schutzschirm für arme Länder startet

Die G7-Staaten haben beim Weltklimagipfel in Ägypten einen Schutzschirm gegen globale Klimarisiken gestartet. Davon profitieren 60 Länder, die vom Klimawandel besonders stark betroffen sind. Deutschland schiebt das Projekt zunächst mit 170 Millionen Euro an. Dabei geht es um eine Art Versicherungssystem für Menschen in den Ländern, die von extremen Wetterereignissen in ihrer Existenz bedroht sind.

Der neue Schutzschirm baut auf bisherigen Projekten auf. So werden in Ghana bereits Kleinbauern für kleine Beträge gegen Extremwetter versichert. Wenn dort Starkregen zum Ernteausfall führt, bekommen sie zügig eine Entschädigung. Gleichzeitig werden sie gewarnt, wenn Extremwetter bevorsteht. Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sagte in Scharm el-Scheich, Ziel sei es, dass im Krisenfall schnell Hilfe bereitstehe. Es seien jedoch noch mehr Finanzzusagen weiterer Staaten nötig.

Forschung | Leipziger Forscher untersuchen Einfluss der Arktis aufs Wetter

Die Auswirkungen des Klimawandels sind jenseits des Polarkreises noch spürbarer als in Mitteleuropa. Der Wandel dort bleibt aber natürlich nicht ohne Folgen für unser Wetter. Wie genau sich die Veränderungen in der Arktis darauf auswirken, das hat ein Leipziger Forschungsteam erkundet.

14. November 2022 | Klimaphänomene in Mitteldeutschland

Mansfelder-Land 7 min
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Elbsandsteingebirge 7 min
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Sächsische Schweiz 6 min
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Neuseenland 5 min
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Region | Podcast: Die Wirtschaft und das Klima

Kann der Kapitalismus das Klima retten? Ja, sagt Reint Gropp und verweist auf die Innovationskraft der Marktwirtschaft. Der Staat müsse nur die Rahmenbedingungen setzen, um von brauner zu grüner Energie zu kommen.

13. November 2022 | Entwicklungsministerin Schulze: Soziale Sicherheit hilft, Klimaschocks abzufedern

Zu einem erfolgreichen Kampf gegen die Erderwärmung gehören aus Sicht von Entwicklungsministerin Svenja Schulze auch soziale Sicherungsinstrumente in gefährdeten Staaten für den Krisenfall. "Soziale Sicherheit ist die beste Krisenvorsorge. Das hat die Pandemie gezeigt. Und das gilt auch für den Umgang mit Klimaschocks", sagte die SPD-Politikerin am Sonntag in Ägypten, wo sie bis Mitte der Woche an der Weltklimakonferenz teilnimmt.

Zugleich sei soziale Sicherheit auch Voraussetzung dafür, dass sich Gesellschaften auf die nötige "Klima-Transformation" einlassen. "Gespaltene Gesellschaften lösen keine kollektiven Probleme", sagte Schulze. Zu Beginn besuchte die Ministerin am Sonntag im Nildelta Projekte zum Umgang mit dem Klimawandel. Hier sei zu sehen, wie dramatisch der Klimawandel wirke. Schulze sagte: "Eine der fruchtbarsten, am dichtesten besiedelten Regionen der Welt, das Nildelta, wird durch Wasserknappheit, den steigenden Meeresspiegel und Versalzung bedroht."

COP 27 | Inselstaat bedroht

Die Malediven haben die Weltgemeinschaft dazu aufgefordert, endlich konsequent gegen die Klimakatastrophe vorzugehen. Denn der steigende Meeresspiegel wird für den Inselstaat immer mehr zur Bedrohung.

Klimakrise | Wie sich die Klimakrise auf unsere Körper auswirkt

Der Klimawandel schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch unserer Gesundheit. Die Folge sind eine erhöhte Sterblichkeit, Allergien, Atemwegserkrankungen, Infektionen und Hautkrebs.

12. November 2022 | Deutschland will Entwicklungsländer mit Dünger ausstatten

Im Rahmen der UN-Klimakonferenz hat Deutschland seine Beteiligung an einer Initiative der USA angekündigt, durch welche die Düngemittelknappheit in Entwicklungsländern – eine Nebenwirkung der Energiekrise – verringert werden soll. Die Bundesregierung unterstütze die "Global Fertilizer Challenge" mit 13,6 Millionen Euro, teilte Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth in Scharm el-Scheich mit.

Das International Fertilizer Development Center (IFDC) schätzt laut Bundesentwicklungsministerium, dass die Düngemittelnachfrage in Afrika südlich der Sahara in diesem Jahr aufgrund der Preissteigerungen um 30 Prozent zurückgehen wird. Dies könne dazu führen, dass 30 Millionen Tonnen weniger Nahrungsmittel produziert würden, was dem Bedarf von 100 Millionen Menschen entspreche.

Region | Kostengünstig fürs Klima sanieren

Alte Wohnhäuser klimafreundlich zu sanieren ist aufwendig und nicht selten teurer als Abriss und Neubau. Das Start-up ecoworks aus Greiz schafft die Sanierungen aber kostengünstig. Wie machen die das?

COP 27| Große Konzerne fordern Einhaltung der Klimaziele

Rund 200 Firmen, Organisationen und Prominente haben bei der COP 27 dazu aufgerufen, das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten. In einer gemeinsamen Erklärung hieß es, Regierungen, beginnend mit denen der am weitesten entwickelten Industriestaaten, müssten ihre Verpflichtungen einhalten. "1,5 Grad ist ein Limit, kein Ziel", hieß es weiter. Jedes Zehntelgrad zähle. Unterzeichnet wurde der Aufruf auch von Konzernen wie Amazon, Nestlé, Microsoft und Ikea.

Protest | Klima-Aktivistin bezweifelt Nutzen von Konferenz in Ägypten

Aimée van Baalen, Umweltaktivistin der "Letzten Generation", glaubt nicht, dass die derzeitige Klima-Konferenz in Ägypten sehr viel mehr bringen wird als die Zusammenkünfte zuvor. Van Baalen sagte MDR AKTUELL, man steuere weiter auf eine zweieinhalb, drei oder vielleicht sogar vier Grad heißere Welt zu und schaffe es nicht einmal, die bereits gesteckten Ziele einzuhalten. Die Aktivistin betonte, die Regierung müsse anfangen, "die Maßnahmen endlich durchzusetzen, auf die wir uns eigentlich schon lange verständigt haben".

11. November 2022 | Blockade in Berlin

30 Klima-Aktivisten haben sich in Berlin auf die Straßen geklebt. Mit ihrem Protest wollen sie zum Umdenken anregen, blockieren aber wichtige Rettungswege.

COP 27 | Biden: Überleben des Planeten durch Klimakrise in Gefahr

Bei der Weltklimakonferenz in Ägypten hat US-Präsident Joe Biden zu mehr Engagement gegen die Erderwärmung aufgerufen. Biden sagte, es gehe um das Überleben des Planeten. Die USA hätten die Dringlichkeit der Klimakrise erkannt und würden ihre Emissionsziele bis 2030 erreichen. Zugleich versprach der US-Präsident anderen Ländern, ihnen beim Übergang zu sauberen Energien zu helfen. So solle Ägypten von den USA, der EU und Deutschland 500 Millionen Dollar erhalten.

Klimakrise | Weniger als zehn Jahr Zeit für 1,5 Grad-Ziel

40,6 Milliarden Tonnen: Im laufenden Jahr hat die Menschheit wieder beinahe so viel CO2 in die Atmosphäre entlassen wie vor der Pandemie. Soll das 1,5 Grad Ziel erreichbar bleiben, müssen die Emissionen drastisch sinken.

Klimakrise | Fußball-WM in Katar – und das Klima?

Die in wenigen Tagen startende Fußball-Weltmeisterschaft in Katar soll das erste klimaneutrale Turnier seiner Art werden. Kritiker werfen den Organisatoren Greenwashing vor. Kann Katar sein Versprechen halten?

Protest | Kommentar zu Protesten der Klimabewegung

In den vergangenen Wochen wurden einige Aktionen der Klimabewegung kontrovers diskutiert. Aus der Politik kommt mitunter der Vorwurf, die Bewegung habe sich radikalisiert und sei somit zunehmend gefährlich. Ein Kommentar.

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Klimaaktivisten, die sich an Straßen festkleben oder wertvolle Gemälde mit Tomatensoße bewerfen – solche Szenen finden weltweit immer häufiger statt. Den deutschen Verfassungsschutz-Behörden bereitet Sorge, dass die Klimaschutz-Bewegung zunehmend von Linksextremisten unterwandert werden könnte und sich radikalisiert.

Klimakrise | In Deutschland fehlen die Moore

Die Bundesregierung will Moore fördern, um sie fit für den Klimaschutz zu machen. Am Mittwoch wurde eine Strategie zum Schutz von Moorlandschaften beschlossen – für Landwirte jedoch eine Herausforderung.

Proteste | Welche Strafen drohen für Klimaprotest?

Zuletzt haben mehrere Politiker härtere Strafen für illegale Aktionen bei Klimaprotests gefordert. Rechtsexperte Gilbert Häfner erklärt, warum er hierfür keine Notwendigkeit sieht und wie die Strafrahmen aussehen.

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Bundeskanzler Scholz will einen globalen Klimaclub gründen - und spricht insbesondere China als großen Industriestaat an. Auch ein Schutzschirm ist geplant, der Schäden durch Ereignisse wie Dürren abfedern soll.

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Im ägyptischen Scharm el-Scheich hat am Sonntag die 27. Klimakonferenz der Vereinten Nationen begonnen. Zwei Wochen lang wollen etwa 40.000 Teilnehmer aus fast 200 Ländern zur Eindämmung der Klimakrise beraten.

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Am 6. November beginnt die Weltklimakonferenz COP27 in Scharm el-Scheich. Große Entscheidungen werden nicht erwartet, aber neue Schwerpunkte: Die Behandlung von unvermeidlichen Schäden durch den Klimawandel, dem sogenannten "Loss and Damage".

4. November 2022 | Aktionen der Klimagruppe "Letzte Generation"

Farbe, Kartoffelbrei, Tomatensuppe: Die Attacken der Klimaaktivisten "Letzte Generation" auf Werke von Raffael oder Van Gogh sind umstritten. Aktionskünstler Philipp Ruch gehen die Proteste aber nicht weit genug.

2. November 2022 | Klima-Ökonomin Prof. Claudia Kemfert im Gespräch

Ist es in noch Ordnung, in ein Flugzeug zu steigen?  Ja, meint Prof. Claudia Kemfert und erläutert, wie man möglichst umweltverträglich in den Urlaub fliegt. Außerdem: Die Rolle der Wissenschaft beim Klimawandel.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL FERNSEHEN | 17. November 2022 | 16:19 Uhr

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