Der Aperitif Americano ist mit einer aufgespießten Zitronenscheibe garniert.
Als "Magenöffner" sollte ein Aperitif, hier ein Americano, auf das Essen einstimmen. Bildrechte: Beatrice Schellhorn / Sebastian Köhler

Ideal für den Start in den Sommerabend Tipps von der Cocktail-Meisterin: Rezepte für Aperitifs mit und ohne Alkohol

20. Juni 2023, 15:38 Uhr

Für die nächste Gartenparty fehlt die passende Idee für einen kühlen Drink? Kein Problem! Beatrice Schellhorn gibt Tipps, welche Getränke vor dem Essen angeboten werden können – auch alkoholfrei. Die Thüringerin ist Deutsche Meisterin im Cocktailmixen und kennt erfrischende Trend-Aperitifs für den Sommer wie Herbal Spritz, Americano, Hugolino, Loorelay, Italicus Spritz oder Lemon. Mit ihren Rezepten gelingen selbst gemixte Aperitifs, die ideal für den Start in den Sommerabend sind.

Cocktailmeisterin Beatrice Schellhorn
Bildrechte: MDR/Schellhorn

Was ist ein Aperitif?

Ein Aperitif ist in der Regel ein alkoholisches Getränk, dass etwa im Restaurant vor dem Essen gereicht wird und den Appetit anregen soll. Der Begriff geht laut Duden auf das französische Wort "apéritif" zurück, das den "Magenöffner" meint. Demzufolge ist der lateinischen Wortstamm "aperire" enthalten, der "öffnen" bedeutet. Spricht man von mehreren Getränken, erlaubt der Duden die Formen Aperitifs oder auch Aperitife.

Welcher Aperitif passt wozu?

Die Wahl des Aperitifs ist zunächst vom eigenen Geschmack abhängig. Als Grundregeln gelten:

  • der Geschmack soll auf das Essen einstimmen
  • ein leichter Aperitif vor einer leichten Vorspeise
  • keine eiskalten Getränke vor einer heißen Suppe
  • keine süßen Aperitifs vor trockenem Wein
  • keine Mischungen mit Milch oder Sahne, sie sättigen zu sehr
  • eine kleine Menge genügt, etwa 0,1 l

Der Aperitif Italicus wurde auf zwei Weisen mit und ohne Olive garniert.
Je nach Geschmack kann der Italicus mit trockenem Sekt oder Bitter Lemon aufgefüllt und entsprechend garniert werden. Bildrechte: Beatrice Schellhorn / Sebastian Köhler

Herbal Spritz

In den Kursen für Barkeeper und Barkeeperinnen der Mailänder "Academia Campari" wird gern erzählt, dass der Spritz aus der Weinschorle hervorgegangen ist. Der Name führe auf die österreichischen Soldaten des 19. Jahrhunderts zurück. Diese hätten die schweren italienischen Weine nicht vertragen und daher mit Wasser "verlängert", was man in der Alpenrepublik bis heute einen "Spritzer" nennt. So lautet die Legende.

Zutaten:

  • 3 cl Wodka
  • 3 cl Aperol oder Campari
  • trockener Sekt oder Tonic oder Mineralwasser
  • Eiswürfel

  • Garnitur: Rosmarinzweig, Schinken

Zubereitung:

Eiswürfel in ein Glas geben, ein Longdrink-Glas ist ideal. Alle Zutaten abmessen und zum Eis ins Glas geben. Mit trockenem Sekt, Tonic oder Mineralwasser auffüllen. Aperitif mit einem Rosmarinzweig und rohem Schinken garnieren.

Italicus Spritz

Zutaten:

  • 4 cl Bergamotte-Likör
  • Eiswürfel
  • trockener Sekt zum Auffüllen

  • Garnitur: grüne Oliven ohne Stein, Zitronenzesten

Italicus Lemon

Zutaten:

  • 4 cl Bergamotte-Likör
  • Eiswürfel
  • Bitter Lemon zum Auffüllen

  • Garnitur: Grapefruitspalte, Zitronenzesten

Zubereitung:

Eiswürfel in das Glas geben. Als Glas bietet sich ein eisgekühltes Weinglas oder ein Prosecco-Glas an. Den Bergamotte-Likör abmessen und zum Eis geben. Anschließend den Aperitif kräftig durchrühren. Für einen Italicus Spritz mit Sekt auffüllen, für einen Italicus Lemon mit Bitter Lemon.

Beim Italicus Spritz drei grüne Oliven ohne Stein ins Glas geben und servieren.

Beim Italicus Lemon eine Grapefruitspalte aufschneiden und in das Glas geben. Zitrone gut abwaschen und abtrocknen, idealerweise eine unbehandelte Zitrone verwenden. Von der Zitronenschale Zesten abziehen, den Italicus mit Zitronenzesten on top garnieren.

Der Aperitif Italicus ist mit einer Zitronenscheibe garniert.
Dieser Italicus wurde mit Sekt aufgefüllt. Bildrechte: Beatrice Schellhorn / Sebastian Köhler

Americano

Angeblich hieß der "Bitter Cocktail" ursprünglich Milano-Torino, da der Campari aus Mailand und der Wermut aus Turin stammte. Der Name Americano soll auf den italienischen Boxer Primo Carnera zurückzuführen sein, der 1933 in den USA den Weltmeistertitel im Schwergewicht erlangte. Einer anderen Legende zufolge wurde der "Bitter Cocktail" auf den Namen Americano getauft, da er in den 1930er-Jahren bei amerikanischen Touristinnen und Touristen so beliebt war. Wie dem auch sei, Fans von Bittergetränken werden diesen Cocktail mit Sicherheit lieben!

Zutaten:

  • 2 cl Vermouth Rosso
  • 2 cl Campari
  • Soda
  • Eiswürfel

  • Garnitur: Orangenscheibe oder Orangen-Zeste

Der Aperitif Americano ist mit einer aufgespießten Zitronenscheibe garniert.
Der Americano ist ein Aperitif für Fans von Bittergetränken. Bildrechte: Beatrice Schellhorn / Sebastian Köhler

Zubereitung:

Eiswürfel in das Glas geben. Als Glas bietet sich ein Tumbler an. Roten Wermut und Campari abmessen. Beide Zutaten direkt auf die Eiswürfel gießen. Anschließend den Aperitif kräftig durchrühren und mit Sodawasser auffüllen. So wird der Aperitif insgesamt spritziger und sein Alkoholgehalt geringer. Orange gut abwaschen und trocknen. Entweder eine Orangenscheibe aufschneiden oder aus der Orange Zesten reißen. Mit der Orangenscheibe oder den Orangen-Zesten den Americano garnieren.

Tipp von der Cocktailmeisterin Beim Zestenschneiden mit Zestenreißer (oder wahlweise Sparschäler oder Messer) ist ein gleichmäßiger Druck wichtig. Insbesondere beim Schneiden mit einem Sparschäler oder Messer kann man schnell zu tief schneiden, wodurch man auch in die tieferen (bitteren) Bereiche der Schale gerät.

Hugolino alkoholfrei

Zutaten:

  • 2 cl Holunderblütensirup
  • 6-8 cl naturtrüber Apfelsaft
  • 2 Limettenspalten
  • Soda
  • Eiswürfel

  • Garnitur: 1 kleiner Zweig Minze

Zubereitung:

Eiswürfel in ein Glas schütten, ein Longdrink-Glas bietet sich an. Alle Zutaten abmessen und zum Eis ins Glas geben. Limette mit dem Handballen leicht andrücken und über die Arbeitsfläche rollen, damit der Saft besser austreten kann. Limette waschen, aufschneiden und aus den Limettenspalten den Saft auspressen. Den ausgepressten Limettensaft mit ins Glas gießen, mit Soda auffüllen. Einen kleinen Zweig Minze abschneiden. Die Minze abwaschen und mit ins Glas zum Getränk geben.

Der Aperitif Hugolino wurde mit Minzplatt und Zitronenscheibe garniert.
Der Hugolino ist als alkoholfreier Aperitif auch etwas fürs Auge. Bildrechte: Beatrice Schellhorn / Sebastian Köhler

Loorelay alkoholfrei

Zutaten:

  • 6 cl naturtrüber Apfelsaft
  • 6 cl Rhabarbernektar
  • 6 cl Lorbeerblättertee
  • Eiswürfel
  • 5-6 Lorbeerblätter

  • Garnitur: Apfelspalte

Zubereitung:

5 bis 6 Lorbeerblätter in eine Schüssel geben. Ca. 350 ml Wasser aufkochen. Die Lorbeerblätter mit kochendem Wasser überbrühen und 15 Minuten ziehen lassen. Den Lorbeertee zum Abkühlen auf die Seite stellen.

Eiswürfel in ein Glas schütten. Als Glas bietet sich ein Longdrink-Glas an. Alle Zutaten abmessen und zum Eis ins Glas geben. Einen Apfel waschen, abtrocknen und in Apfelspalten aufschneiden. Den alkoholfreien Aperitif nach Geschmack mit Apfelspalten garnieren.

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MDR (lk, sib)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 20. Juni 2023 | 17:00 Uhr

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