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Fußball | 3. Liga Ex-Dynamo-Trainer Anfang "tut es unheimlich weh" – Kirsten & Co. schon am Mittwoch gefordert

21. April 2024, 12:34 Uhr

Dem Interimstrainertrio um Ulf Kirsten bleiben kaum vier Tage Zeit, um die hängenden Köpfe bei Dynamo Dresden wiederaufzurichten. Derweil hat sich der sichtlich geknickte Coach Markus Anfang via Instagram von Verein und Fans verabschiedet.

In einem am Sonntagmittag (21. April) auf dem offiziellen Instagram-Kanal der SG Dynamo Dresden veröffentlichten Statement hat sich der am Abend zuvor entlassene Cheftrainer Markus Anfang von Fans und Mitarbeitern der Schwarz-Gelben verabschiedet. "Wir haben das gelebt, wir haben Dynamo gelebt, wir haben alles dafür getan, erfolgreich zu sein. Es tut mir unheimlich im Herzen weh, dass wir es nicht geschafft haben, an die super Hinrunde anzuknüpfen", sagte der 49-Jährige und ergänzte: "Ich bedanke mich noch mal bei allen, die für uns da waren. Es war eine tolle Zeit."

Verliert Dynamo die 2. Liga aus den Augen?

Anfang und sein Co-Trainer Florian Junge mussten nach zuletzt fünf Partien in Serie ohne Sieg und lediglich zwölf Punkten aus den vergangenen 14 Spielen gehen. Endgültiger Auslöser war das blutarme 0:2 daheim gegen Viktoria Köln. Dynamo, zur Winterpause noch auf allerbestem Weg in Richtung Zweitliga-Rückkehr, fehlen vier Spieltage vor Schluss mindestens sechs Punkte auf einen direkten Aufstiegsplatz. Punktet zudem Münster am Sonntag gegen Freiburg, würde Dresden einstweilen auch den Relegationsplatz einbüßen.

Teaserbild zum Sachsenpokal 1 min
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Am nächsten Samstag (27. April, 14 Uhr live bei Sport im Osten im MDR FERNSEHEN und Stream) reisen die Elbestädter zum Topspiel bei Jahn Regensburg um Trainer Joe Enochs. "Ich wünsche euch alles Gute und dass alles so kommt, wie wir uns das am Anfang der Saison alle gewünscht haben", betonte Markus Anfang.

Die erste Bewährungsprobe für das nun interimsweise inthronisierte Trainertrio aus SGD-Legende Ulf Kirsten, dem bisherigen Co-Trainer Heiko Scholz und dem etatmäßigen U19-Coach Willi Weiße wartet jedoch bereits drei Tage zuvor beim prestigeträchtigen Sachsenpokal-Halbfinale auswärts gegen Regionalligist FSV Zwickau (24. April, 20:15 Uhr live bei Sport im Osten im MDR FERNSEHEN und Stream)

Dynamo - Köln 5 min
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Kirsten und Scholz: Freundschaft weit über den Rasen hinaus

Kirsten ist spätestens seit der Entlassung von Sportchef Ralf Becker vor gut eineinhalb Monaten der starke Mann bei den Schwarz-Gelben. Der mittlerweile 58-Jährige war zuletzt vor 13 Jahren als Trainer tätig. Von 2005 bis 2011 leitete der einstige Dresdner und Leverkusener Weltklassestürmer die U23 von Bayer 04. Im März 2023 heuerte ihn Dynamo als sportlicher Berater der Klubführung an.

Ulf Kirsten 2.v.re. jubelt auf der Ehrenrunde mit der Trophäe, daneben Heiko Scholz Mitte und Christian Wörns alle Leverkusen, 1993
Ulf Kirsten (re.) und Heiko Scholz (li.) feiern den DFB-Pokalsieg 1993 mit Bayer Leverkusen im Berliner Olympiastadion. Bildrechte: IMAGO / Kicker/Liedel

Die früheren Nationalspieler Ulf Kirsten und Heiko Scholz spielten in den 1990er Jahren gemeinsam für Leverkusen und holten 1993 den DFB-Pokal. Beide verbindet jedoch seit Jahrzehnten eine enge Freundschaft weit über den Rasen hinaus. Scholz war nach Trainerstationen in Duisburg, Windeck, bei Viktoria Köln, Lok Leipzig und einem kurzen Abstecher zu Wacker Nordhausen im Dezember 2019 als Co des damaligen Cheftrainers Markus Kauczinski zu Dynamo zurückgekehrt.

Weiße: Über Union Berlin zur SGD

Der dritte im Bunde ist Willi Weiße. Der gerade 36 Jahre alt gewordene Weiße wurde in Berlin geboren und spielte im Nachwuchs von Tennis Borussia und dem 1. FC Union. Im Nachwuchsleistungszentrum der Köpenicker begann er 2010 seine Trainerlaufbahn, die ihn im Sommer 2019 zur U19-Bundesligamannschaft der SGD nach Dresden führte.

Dresdens U19-Trainer Willi Weiße (Weisse)
Dynamo Dresdens U19-Trainer Willi Weiße vervollständigt das Interimstrio mit Ulf Kirsten und Heiko Scholz. Bildrechte: IMAGO / Dennis Hetzschold

Erst im vergangenen Januar legte Weiße – unter anderen mit Stefan Reisinger und Miroslav Jagatic – erfolgreich den UEFA-Pro-Lizenz-Lehrgang an der DFB-Akademie in Frankfurt/Main ab. Das Profiteam ist Weiße aber nicht fremd: Auch er war in der Zweitliga-Rückrunde 2019/20 unter Markus Kauczinski gemeinsam mit Heiko Scholz bereits Co-Trainer.


mhe

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sport im Osten | 24. April 2024 | 20:15 Uhr

49 Kommentare

Dynamo Oldie vor 1 Wochen

Nur zum Verständnis: Seit ca. 55 Jahren verfolge ich als gebürtiger Oberlausitzer nun das Auf und Ab von Dynamo!
Auch jetzt noch, obwohl ich nun schon über 30 Jahre in NRW und Rheinland/Pfalz lebe. Wenn es möglich ist, bin ich bei Spielen hier in der Gegend dabei.
Ich will hier nicht wie andere Besserwisser irgendwelchen Blödsinn zum besten geben!
Aber was ich mir da zum wiederholten mal am Samstag ansehen musste, hat mich wirklich deprimiert!
Ich musste da wieder an den 37.Spieltag der letzten Saison denken. Die meisten der aktuellen "Fußballgötter" standen damals in Meppen einschließlich Trainer ja auch schon auf dem Platz!
Vier Tore in 11 Minuten zu kriegen und den Aufstieg verspielt, wird wohl unerreicht bleiben!
Und heute? Was da am Samstag von Dynamo auf dem Platz praktiziert wurde, hat mit "Profifussball" nichts zu tun! Man muss sich schämen und auslachen lassen für solche Auftritte!
Was will diese "Mannschaft" eigentlich in einer 2. Bundesliga?

Robert Paulson vor 1 Wochen

Es gibt nie einen guten Zeitpunkt. "Nach der Saison" ist automatisch vor der nächsten Saison. Ich persönlich fände es gut, wenn bis dahin ein Trainer gefunden wäre, der eine andere Mannschaft konzipiert mit einem fachlich guten Sportdirektor, der ein professionelles Scoutingteam führt und einem Finanzler, der Kluges ermöglicht und Dummes verhindert.

Wenn man daran glaubt, dass ein Trainerwechsel wirklich etwas bewirken kann, dann kommt er definitiv zu spät.

Ulf vor 1 Wochen

Die Zeit für einen Trainerwechsel ist denkbar ungünstig. Jetzt auf der Schlussgeraden hätte Anfang auch bleiben können. Nach der Saison hätte man auch einen neuen Trainer suchen können. Vielleicht hätte sich das Blatt ja auch noch bis zum Saisonschluss wenden können und Dynamo wäre mit Anfang wieder in die Spur gekommen.

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