Corona-Maßnahme Wissing für Ende der Maskenpflicht in Fernzügen im Februar

12. Januar 2023, 16:19 Uhr

Ein Bundesland nach dem anderen lässt die Maskenpflicht im Nahverkehr fallen. Für den Fernverkehr ist der Bund zuständig. Jetzt fordert Bundesverkehrsminister Wissing ein rasches Ende der Masken in ICE und IC. Der Vorsitzende des Gesundheitsminister-Konferenz, die Bahn und Gewerkschaften pochen auf Einheitlichkeit. Ein Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen sei immer schwerer zu vermitteln.

Verkehrsminister Volker Wissing (FDP)
Verkehrsminister Volker Wissing Bildrechte: IMAGO / Political-Moments

Bundesverkehrsminister Volker Wissing ist dafür, die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske im Fernverkehr noch im Februar abzuschaffen. Der FDP-Politiker sagte am Mittwochabend in der ARD, er sei sehr dafür, dass die Pflicht so schnell wie möglich falle. Wenn es nach ihm gehe, könne die Maskenpflicht schon im Februar aufgehoben werden. Sie störe nicht nur die Fahrgäste. Es sei auch für das Personal eine große Belastung, die Einhaltung zu kontrollieren.

Auch der Vorsitzende der Gesundheitsminister-Konferenz, der baden-württembergische Ressortchef Manfred Lucha, tritt für den Wegfall der Maskenpflicht im Fernverkehr ein. Der Grünen-Politiker sagte, Ziel sollte sein, dass es ab Februar möglichst einheitliche Regeln im ganzen Bundesgebiet gebe. Wenn die Maskenpflicht im Nahverkehr falle, sollte sie auch im Fernverkehr fallen.

Auch Bahn, Gastverband und Gewerkschaft fordern Masken-Ende

Zuvor hatte bereits die Deutsche Bahn ein rasches Ende der Maskenpflicht in Fernzügen gefordert. Der Konzern teilte mit, man befürworte ein Ende der Maßnahme "schon in den kommenden Wochen". Wie im Flugzeug sollte man auch im Fernverkehr auf Freiwilligkeit setzen. Ein Flickenteppich mit unterschiedlichen Regelungen sei Fahrgästen und Mitarbeitenden immer schwerer zu vermitteln.

Ähnlich äußerte sich Pro Bahn. Eine Sprecher des Fahrgastverbandes teilte dem MDR mit, es sei für Fahrgäste nicht nachvollziehbar, warum sie in einer randvollen Straßenbahn keine Maske tragen, aber im fast leeren ICE eine aufsetzen müssten. Gebraucht werde eine bundeseinheitliche Lösung. Spätestens seit der Abschaffung der Maskenpflicht im Flugzeug sei klar, dass es nicht mehr in erster Linie um den Schutz der Menschen gehe, sondern darum, Aktivitäten gegen die Pandemie zu simulieren.

Auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG kritisierte die derzeit unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern und warnte, die Beschäftigten bei Bus und Bahn dürften nicht zum Sündenbock werden und das absehbare Chaos der Regelungen ausbaden müssen.

Bayern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein hatten die Maskenpflicht in ihren öffentlichen Verkehrsmitteln bereits abgeschafft. Sachsen will am 16. Januar, Baden-Württemberg am 31. Januar die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung kassieren. Berlin, Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg ziehen bis Anfang Februar nach.

Lauterbach will kein Datum nennen

Für den Fernverkehr ist jedoch der Bund zuständig. Nach aktuellem Infektionsschutzgesetz sind in ICE und Fernbussen noch bis zum 7. April FFP2-Masken vorgeschrieben. Die Bundesregierung könnte dies per einfacher Verordnung ändern. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD schließt ein vorzeitiges Ende nicht aus, will aber noch kein Datum nennen. Die FDP erneuerte ihre Forderungen, die Maskenpflicht umgehend zu beenden.

dpa, AFP (dni, luz)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 11. Januar 2023 | 21:00 Uhr

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