Streikende vor dem Aryzta-Werk in Eisleben
Zum zweiten Mal in einem Monat sind die Beschäftigten von Aryzta in Eisleben und Nordhausen in den Warnstreik getreten. (Archivbild) Bildrechte: MDR

Backwarenhersteller Aryzta in Eisleben: Zweiter Warnstreik in einem Monat

05. Dezember 2023, 10:39 Uhr

Beim Backwarenhersteller Aryzta haben Mitarbeiter in den Fabriken in Eisleben und im thüringischen Nordhausen am Montag die Arbeit niedergelegt. Es war der zweite Warnstreik innerhalb eines Monats. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten fordert unter anderem mehr Urlaub und höhere Zuschläge für Nacht- und Schichtarbeit.

Zum zweiten Mal innerhalb eines Monats haben am Montag Beschäftigte der Großbäckerei Aryzta in Eisleben im Landkreis Mansfeld-Südharz ihre Arbeit niedergelegt. Grund für den Warnstreik sind nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die dazu aufgerufen hatte, die Verhandlungen mit dem Unternehmen über einen neuen Manteltarifvertrag.

Warnstreik auch in Nordhausen in Thüringen

Laut NGG geht es dabei unter anderem um höhere Zuschläge, ein dreizehntes Monatsgehalt, mehr Urlaub sowie Entlastungen für Schichtarbeit. Auch die Mitarbeitenden im thüringischen Werk in Nordhausen haben sich an dem Streik beteiligt.

Das Werksgelände von Aryzta in Eisleben
Das Werkgelände von Aryzta in Eisleben: Hier arbeiten rund 1.200 Beschäftigte. Bildrechte: MDR/Andreas Manke

Im Aryzta-Werk in Lutherstadt Eisleben sind rund 1.200 Menschen beschäftigt. Sie stellen Brötchen, Baguettes, Brezeln und Croissants für Handel, Gastronomie und Bäckereien her. Im Werk in Nordhausen arbeiten 165 Menschen. Nach Angaben der NGG haben sich mehrere hundert Mitarbeitende an beiden Standorten am Warnstreik beteiligt. Fast alle Produktionslinien hätten stillgestanden.

Aryzta: Weltweit eines der größten Bäckereiunternehmen

2013 hatte das Unternehmen die Großbäckerei Klemme AG in Eisleben übernommen, 2014 in Eisleben ein neues Werk gebaut. 2020 wurden die Werke im thüringischen Artern und in Mansfeld geschlossen, den Mitarbeitern Wechselangebote für den Standort Eisleben gemacht.

Der Schweizer Backwarenhersteller ist eigenen Angaben zufolge europäischer Marktführer für Tiefkühlbackwaren und eines der größten Bäckereiunternehmen der Welt. Die Unternehmensgruppe beschäftigt an 37 Großbäckereien in Europa und Südost-Asien derzeit fast 19.000 Mitarbeiter.

MDR (Michael Rosebrock, Cornelia Winkler, Maren Wilczek), dpa | Erstmals veröffentlicht am 4.12.2023

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 04. Dezember 2023 | 06:00 Uhr

2 Kommentare

Nudel81 vor 22 Wochen

Das Unternehmen hat letztes Geschäftsjahr 230 Mio € Gewinn gemacht. Da sollte ein schöne Erhöhung für die Mitarbeiter drinnen sein. Als Anerkennung für ihre gute Arbeit!

DanielSBK vor 22 Wochen

Wenn einer eine "Entlastung" in den Schichtarbeit sucht, wäre mein Rat, keine Schichtarbeit machen ....

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