Haushaltsberatungen des Bundes Fördermittel für E-Fuels-Forschungszentrum in Leuna gesichert

18. Januar 2024, 19:07 Uhr

Das geplante Forschungszentrum in Leuna für strombasierte Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels, kann gebaut werden. Im Jahr 2024 gibt es dafür allerdings nur 30 Millionen Euro Fördermittel. Ursprünglich waren 120 Millionen Euro geplant. In den nächsten Jahren sollen weitere Gelder fließen.

Die Fördergelder für das geplante Forschungszentrum für E-Fuels in Leuna im Saalekreis sind gesichert. Wie die SPD-Landtagsfraktion MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, wurde bei den Haushaltsberatungen zum Bundeshaushalt 2024 ein Kompromiss gefunden. Das bedeute, dass das Forschungszentrum gebaut werden könne. Demnach werden die Fördergelder für das Projekt in diesem Jahr zwar deutlich reduziert – von ursprünglich 120 Millionen Euro auf 30 Millionen Euro.

Weitere Gelder sollen aber in den Folgejahren fließen. Wie Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) mitteilte, seien es bis 2027 insgesamt 100 Millionen Euro.

SPD: "Stärkung des Wissenschaftsstandorts Sachsen-Anhalt"

"Diese Einigung demonstriert das starke Engagement der Bundesregierung für die Forschungslandschaft und den Erhalt von Arbeitsplätzen in der Chemieregion im Süden Sachsen-Anhalts", sagte die Fraktionsvorsitzende der SPD im Landtag, Katja Pähle. Das nun gesicherte Forschungsinstitut stärke den Wissenschaftsstandort Sachsen-Anhalt und sei eine Investition in die wirtschaftliche Zukunft des Landes.

Hüskens bezeichnete die Erforschung von E-Fuels als eine "absolute Zukunftsfrage". Sie sagte: "Gerade für treibstoffintensive Bereiche wie den Flugverkehr könnten E-Fuels zu einem Game-Changer werden."

DLR soll Forschungszentrum in Leuna betreiben

Die Anlage in Leuna soll vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik (DLR) betrieben werden. Das DLR will noch in in diesem Jahr mit dem Bau der Anlage für sogenannte E-Fuels beginnen. Eigentlich sollte der Baustart schon im Januar dieses Jahres sein.

Stichwort E-Fuels Das DLR will in Leuna an synthetischen, strombasierten Kraftstoffen – auch E-Fuels genannt – forschen. E-Fuels sind nachhaltig produzierte, flüssige Kraftstoffe, die nicht auf fossilen Brennstoffen basieren. Sie gleichen konventionellen Kraftstoffen und können daher in bestehenden Motoren und Triebwerken von Fahrzeugen, Schiffen und Flugzeugen eingesetzt werden. Dadurch soll vor allem im Luftverkehr CO2 reduziert werden.

MDR (Susanne Liermann, Lucas Riemer)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 18. Januar 2024 | 19:00 Uhr

4 Kommentare

hilflos vor 17 Wochen

Industriestandort sachsen-anhalt??? Hat man die Grünen gefragt? Vielleicht sollte man im Zuge der Energiewende Kurse für Friseure und Blumrnbinder anbieten. Industrie ist doch heutzutage böse. Wird der Strom für e-fuels aus Kohle gemacht, kann man bedenken, dass man schon Braunkohle für Benzin nutte

W.Merseburger vor 17 Wochen

Ein Salomonischer Entschluss. Es ist schon erstaunlich, dass die Bündnisgrünen dies zugelassen haben. Ich erinnere mich noch an eine totale Ablehnung der "Grünen" zur Synthese von E-Fuels vor wenigen Monaten. Ich erinnere an meinen Beitrag vor einiger Zeit hier im Forum. Eine technisch effektive Hydrierung von CO2 zu Methanol oder sogar zu KWST ist hohe Schule der Chemie und Technik.

Hobby-Viruloge007 vor 17 Wochen

Bräuchte man nicht erst einmal ausreichend günstigen Strom, um E-Fuels Anlagen im großtechnischen Maßstab zu betreiben?

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