Chip-Hersteller Intel-Chef Gelsinger besucht Magdeburg

12. November 2022, 15:07 Uhr

Der US-Chiphersteller Intel plant in Magdeburg einen Produktionsstandort. Der Konzernchef von Intel, Pat Gelsinger, hat am Sonnabend Magdeburg besucht. Damit will er ein Zeichen setzen, dass es trotz Wirtschaftskrise und Konjunktureinbrüchen beim Bau der großen Fabriken in der Landeshauptstadt vorangehen soll.

Porträtbild eines Mannes
Bildrechte: MDR/Sebastian Mantei

Pat Gelsinger, Chef des US-Chipherstellers Intel, hat auf Einladung von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Sonnabend Magdeburg besucht und sich dort umgeschaut, wo künftig die neue Intel-Fabrik entstehen soll – am Rande der Stadt im Gewerbegebiet "Eulenberg". Öffentlich wollte sich der Amerikaner in der Börde nicht äußern. Dafür gab es intensive Gespräche hinter verschlossenen Türen in der Staatskanzlei.

Sichere Zusammenarbeit

Dort waren neben den Regierungsvertretern auch Kommunalpolitiker zu Gast, wie Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris. "Es war eine sehr angenehme Gesprächsrunde und ich bin sehr froh, dass Herr Gelsinger sich hier uns zur Diskussion gestellt hat", sagt Borris im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT. Dadurch sei ein gewisses Maß an Sicherheit eingetreten und die Zusammenarbeit werde auf hohem Niveau fortgesetzt, ergänzte Borris.

Lutheraner zu Besuch im Dom

Im Anschluss an die Gespräche ging es zu Fuß, begleitet von Sicherheitsleuten und vielen Intelführungskräften aus Deutschland, Irland und Israel, zum Magdeburger Dom.

Für den gläubigen Christen Pat Gelsinger ein besonderer Besuch, hat doch für ihn als Lutheraner das Land der Reformation eine besondere Anziehungskraft auch für die Großinvestition in Magdeburg. Nach dem Dombesuch reiste Pat Gelsinger weiter nach Israel, wo er am Standort Kyriat Gat erwartet wird. 

Pläne werden unverändert vorangetrieben

Für Sachsen-Anhalt war dieser Kurzbesuch wichtig, gerade in diesen bewegten Zeiten, wo Nachrichten von Stellenstreichungen bei Intel für Verunsicherung sorgten. Gelsinger bekräftige, er sei froh, in Magdeburg zu sein und halte an den Plänen fest, die Chipfertigung nach Deutschland zu bringen.

Haseloff: Besuch als wichtiger Schritt für Intel in Magdeburg

Ministerpräsident Reiner Haseloff zog eine positive Bilanz des Besuchs. "Das war ein sehr guter Termin. Er hat sich mit den kommunalen Vertretern, mit der Oberbürgermeisterin und den Bürgermeistern unterhalten. Das ist ein wichtiger Schritt in die Realisierung des Projektes", meint Haseloff.

Intel-Arbeitsgruppe in Berlin

Mit diesem Rückhalt seitens der Intelkonzernspitze wird Ministerpräsident Reiner Haseloff am Montag mit seinem Wirtschaftsminister Sven Schulze ins Kanzleramt nach Berlin reisen, um mit einer neuen Arbeitsgruppe das Projekt weiter voranzubringen. Daran beteiligt sind Bund, das Land Sachsen-Anhalt und die Intel Corporation.

Der Bund will zudem die Energiekosten für die Produktion bei Intel deckeln. Das muss vertraglich geregelt werden, wie auch andere Maßnahmen im Rahmen des europäischen Chip-Gesetzes, der die finanzielle Förderung des Intelstandorts in Magdeburg rechtlich regeln soll. Weiterhin kümmere sich die Stadt Magdeburg um die Grundstücksverkäufe die im November erfolgen sollen, damit im kommenden Jahr mit dem Bau begonnen werden kann.

Produktion ab 2027

In Magdeburg sollen ab 2027 Chips produziert werden. Mehrere Tausend Arbeitsplätze könnten entstehen. Intel will dafür zunächst rund 17 Milliarden Euro investieren. Der Spatenstich könnte im ersten Halbjahr 2023 erfolgen. Der Bund hat angekündigt, die Ansiedlung des Herstellers mit einem Milliardenbetrag unterstützen zu wollen.

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MDR (Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 12. November 2022 | 16:00 Uhr

1 Kommentar

hilflos am 12.11.2022

Da hoffe ich mal für ein Dankeschön für Hasselhoff, man muß es ja nicht öffentlich machen

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