3.300 Tonnen Gewicht A14-Nordverlängerung: In vier Takten über die Elbe
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12. März 2024, 19:05 Uhr
Durch das wochenlange Hochwasser an der Elbe ist der Brückenbau der A14 bei Seehausen zurückgeworfen worden. Das Wasser schwappte zeitweise bis an die Brückenpfeiler in den Elbauen. Ungehindert konnte allerdings bei der Vormontage großer Brückenteile weitergearbeitet werden. Hier wird bald das erste Teil an seinen Bestimmungsort verschoben.
- Das Hochwasser der Elbe in den letzten Wochen verzögert auch den Bau der A14-Brücke bei Seehausen.
- Auf der Brandenburger Seite konnte allerdings ohne Unterbrechung weiter gearbeitet werden.
- Trotz Verzögerung soll die Brücke in zwei Jahren für den Verkehr geöffnet werden.
Das Wasser reicht fast so weit wie das Auge reicht. Der eigentliche Flusslauf der Elbe ist derzeit gar nicht zu erkennen. Die Elbauen sind voller Wasser – und auch die Brückenbaustelle ist vom Wasser umflutet. Der Pegelstand Wittenberge reicht immer noch fast an vier Meter heran, ist allerdings sinkend.
A14-Ausbau stockt in Sachsen-Anhalt
"Seit Weihnachten haben wir hier Hochwasser", sagt Bauprojektleiter Björn Jewerowski von der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und bau GmbH (Deges). Er verantwortet den Brückenbau. Durch das hohe Wasser sei die Baustelle auf der Sachsen-Anhalter-Seite für Fahrzeuge und Bauarbeiter bis vor kurzem gar nicht erreichbar gewesen. Entsprechend ist Verzug in die Arbeiten gekommen. Größere Schäden vermutet er nicht.
Ohne Unterbrechung konnte allerdings auf Brandenburger Seite weitergearbeitet werden. Dort wird auf einer Baustelle am nördlichen Elbufer bei Wittenberge weitergearbeitet. Es werden große Brückenteile vormontiert. Das erste rund 180 Meter lange Teil ist nahezu fertig und soll in den kommenden Wochen an seinen Bestimmungsort auf den Brückenpfeilern gezogen werden.
Tausende Tonnen müssen bewegt werden
Präzisionsarbeit wird dazu erforderlich sein. Sechs Meter pro Stunde wird das vormontierte Brückenteil dann bewegt werden. Insgesamt vier solcher Vormontagen sind für den Brückenbau erforderlich. "Es geht in vier Takten über die Elbe", sagt Bauleiter Björn Jewerowski. Taktschiebeverfahren nennen die Fachleute des Brückenbaus das Verfahren. 3.300 Tonnen Gewicht sind dabei zu bewegen.
"Wir nutzen Gleitlager, um das Gesamtgewicht ziehen zu können. Dann sind es ungefähr 2.000 Tonnen“, sagt der Bauleiter. Er vergleicht es mit dem Gewicht eines Autos. Dieses könne bei gelöster Handbremse trotz des hohen Gewichtes auch locker bewegt werden.
Im Sommer des vergangenen Jahres hatte Kathrin Fiedler als Gesamtprojektleiterin noch gesagt, dass am ehesten durch Trockenheit die Bauarbeiten in Verzug geraten könnten. Der Grund: Für das vierte große Brückenteil sollen Pontons genutzt werden, die auf der Elbe platziert werden. Dazu ist natürlich Wasser notwendig. Vergleichbare Dürrezeiten wie in den zurückliegenden Jahren hätten den Zeitplan durcheinanderbringen können. Nun ist es das Hochwasser.
Seehausen Nord bis Wittenberge: Abschnitt wird etwa 170 Millionen kosten
Befahrbar sein soll die Brücke dennoch wie geplant in zwei Jahren. Trotz der Verzögerungen durch das Hochwasser. Und auch mit erhöhten Kosten wird nicht gerechnet, wie Lutz Günther von der Planungsfirma Deges sagt. "So sieht es jedenfalls im Augenblick aus", sagt er. Der gesamte Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Seehausen Nord und Wittenberge wird 417 Millionen Euro und die Elbebrücke – also das Herzstück – wird ungefähr 170 Millionen Euro kosten.
Weiterhin optimistisch sind die Verantwortlichen auch deshalb, weil Anfang März das Baurecht auch für das allerletzte Teilstück der künftigen Autobahn erteilt wurde. Es betrifft das Teilstück von Wittenberge bis Karstädt auf brandenburgischer Seite. Ziel ist es immer noch, dass bis 2030 die Autobahn von Magdeburg bis Schwerin durchgefahren werden kann.
MDR (Bernd-Volker Brahms, Sebastian Gall)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 12. März 2024 | 16:00 Uhr
steka vor 38 Wochen
Langsam überzeugt mich das auch, GDL sei Dank. Der Autobahn als zuverläössiges Verkehrsmittel gehört die Zukunft. Autonom fahrende LKW und PKW, der KI sei Dank, Lokführer werden überflüssig.
Mich wundert nur, daß die Deutsche Bahn noch nicht KI für ihre Züge entdeckt hat. Modellbahnen fahren schon fast seit 100 Jahren ferngesteuert und die Flugzeuge sowieso. bis auf Start und landung und einparken.
MathiasMD vor 38 Wochen
Ich freue mich über jeden Meter der endlich fertig wird. Das Stück in Brandenburg sollte ohne Klage schnell gebaut werden. Alle brauchen es und warten darauf.... Die Region wird von profitieren.