Gedenken Bund unterstützt NSU-Dokumentations-Zentrum in Chemnitz

17. November 2023, 05:00 Uhr

Der Bund unterstützt die Stadt Chemnitz beim Aufbau eines NSU-Dokumentations-Zentrums. Dafür werden kommendes Jahr drei Millionen Euro bereitgestellt. Das hat der Haushaltsausschuss des Bundestages am Donnerstag beschlossen, wie der FDP-Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst mitteilte. Im Zuge der Europäischen Kulturhauptstadt 2025 soll in Chemnitz ein Interimsdokumentationszentrum zum NSU entstehen. Mitglieder der rechtsextremistischen Terrorgruppe hatten eine Zeitlang auch in Chemnitz im Untergrund gelebt.

Bilder und Namen von Opfern des Nationalsozialistischen Untergrund stehen 2021 im Stadtzentrum von Zwickau.
Das Dokumentationzentrum will unter anderem an die NSU-Opfer erinnern. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Sebastian Willnow

Hintergrund des Zentrums ist, dass es trotz umfangreichem Gerichtsprozess und Untersuchungsausschüssen in mehreren Parlamenten noch viele offene Fragen rund um den Terror des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) gibt. Deswegen wird seit Langem ein Dokumentationszentrum gefordert. Die Koalition in Sachsen unterstützt dieses Anliegen. Seit Mai gibt es dafür ein Konzept.

Pläne für dauerhaftes Zentrum ab 2028

Nach der Interimslösung im Kulturhauptstadtjahr soll es daher auch langfristig ein Dokumentationszentrum geben. Einer Machbarkeitsstudie zufolge könnte es 2028 in Chemnitz und Zwickau eröffnet werden. Die Investitionskosten werden auf bis zu 36,4 Millionen Euro geschätzt. Geplant sei ein Gedenk-, Erinnerungs- und Lernort zum NSU-Komplex, sagte Robert Kusche vom Verein RAA Sachsen, der die Studie mit weiteren Akteuren im Auftrag des Landes erarbeitet hat.

MDR (sth/mvo)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 16. November 2023 | 18:30 Uhr

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