Drohende Abschiebung Asylbewerber aus Nigeria stürzt sich aus dem Fenster

16. Oktober 2023, 14:54 Uhr

In Hainichen hat sich ein abgelehnter Asylbewerber am Montagmorgen in den Tod gestürzt. Wie die Landesdirektion Sachsen mitteilte, ist der Mann unvermittelt von einem Balkon im fünften Stock aus 15 Metern Höhe in die Tiefe gesprungen. Demnach hätte der 33-Jährige in die Niederlande überstellt werden sollen. Dazu wollten ihn die Polizisten am Montagmorgen abholen.

Ein abgelehnter Asylbewerber aus Nigeria hat sich in Hainichen (Landkreis Mittelsachsen) während eines Polizeieinsatzes von einem Balkon in den Tod gestürzt
Der Plattenbau in Hainichen wird von dem Landkreis Mittelsachsen als Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber genutzt. Hier ist bei einer versuchten Abschiebung ein Mann zu Tode gekommen. Bildrechte: Harry Härtel/haertelpress

Trotz einer schnellen medizinischen Hilfe erlag der Mann vor Ort seinen schweren Verletzungen. Den Angaben zufolge, hatte der Mann gerade seine persönlichen Gegenstände gepackt. Einer der eingesetzten Polizisten aus Mittweida hatte noch vergeblich versucht, den Mann während des Absprungs am Arm zurückzuhalten. Hinweise auf psychische Erkrankungen hätte es zuvor nicht gegeben.

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Der 33-Jährige aus Nigeria sollte demnach in die Niederlande überstellt werden, die gemäß der Dublin-Verordnung für die Prüfung seines Asyl-Antrags zuständig sei. Danach ist der Staat für die Asylverfahren zuständig, welcher von den Migranten bei ihrer Einreise in die EU zuerst betreten wurde oder der ihnen ein Einreise-Visum gab.

MDR (mla/wim)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 16. Oktober 2023 | 12:30 Uhr

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