Impfung
Jetzt ist die richtige Zeit für die Grippeschutzimpfung. Bildrechte: colourbox.com

Gesundheit Uni-Klinik Dresden ruft zur Grippeschutz-Impfung auf

11. Oktober 2022, 07:19 Uhr

Im Winter könnten Corona und die Virusgrippe zusammen für viele Kranke sorgen. Die Dresdner Uni-Klinik befürchtet, dass das Gesundheitssystem an seine Grenzen stoßen könnte und ruft zu Schutzimpfungen auf. Weil nach zwei Corona-Jahren der breite Immunschutz in der Bevölkerung fehlt, befürchten Mediziner schwere Grippe-Verläufe.

Die Uniklinik "Carl Gustav Carus" in Dresden hat erneut für die Grippeschutzimpfung geworben. Der Mediziner Michael Albrecht sagte, ohne eine hohe Zahl an immunisierten Personen bestehe die Gefahr einer massiven Grippewelle. Folgen wären einerseits ein hoher Personalausfall in den Kliniken, der die Krankenversorgung einschränken könnte, und andererseits viele schwere Krankheitsverläufe mit einer überdurchschnittlichen Zahl an Klinikeinweisungen.

Nach zwei Corona-Wintern kaum Immunschutz gegen Grippe

Albrecht sagte: "Ich befürchte, dass die Corona-Infektionswelle Ende des Jahres – spätestens im Januar - mit einer Influenza-Welle zusammenfällt, die diesmal viel massiver als sonst sein wird." Besonders problematisch: Durch die Corona-Maßnahmen wie das Maskentragen und die Abstandsregeln waren in den vergangenen beiden Wintern die Infektionsketten auch gegen die Grippeviren unterbrochen, so dass "die Menschen keine Immunität in größerem Stil aufbauen konnten". Damit hätten es die Influenza-Erreger leichter, schwere Krankheitsverläufe auszulösen.

Mediziner Albrecht: Virusgrippe nicht unterschätzen

Die echte Grippe – Influenza – sei keine einfache Erkältung, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung, betonte Albrecht. "Sie ist häufig mit hohem Fieber verbunden und kann den Körper so stark schwächen, dass Erkrankte nicht selten länger arbeitsunfähig sind." Wenn eine solche Grippewelle durch pflegerischen oder ärztlichen Teams rollt, gerate das Gesundheitssystem an seine Grenzen.

Grippeschutzimpfungen sind eine Kassenleistung und werden üblicherweise in Hausarztpraxen, bei Betriebsärzten und in Gesundheitsämtern nach Terminabsprache verabreicht.

Immer weniger Sachsen lassen sich gegen Grippe impfen Die Grippe-Impfmüdigkeit in Sachsen hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Wurden 2009/2010 noch über 1,5 Millionen Dosen Grippe-Impfstoff verabreicht, waren es nach Angaben der Landesuntersuchungsanstalt im vergangenen Winter bis Ende 2021 nur knapp 966.000. Die Impfquote ging von 41,8 Prozent auf 26,5 Prozent zurück, das war der niedrigste Wert der vergangenen zehn Jahre. Eine Gesamtauswertung für 2021/2022 liegt noch nicht vor, die Behörde geht aufgrund von Erfahrungswerten jedoch davon aus, dass die Eine-Millionen-Marke bei den gesetzlich versicherten Menschen nicht oder nur geringfügig überschritten wurde. Sozialministerium Sachsen/dpa

MDR (lam)

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